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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186001055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-01
- Tag1860-01-05
- Monat1860-01
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1860
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70 tz. ^ NsvenMr kämpften die meisten Geschäfte beängstigende Stille. Erholte fich der Bßrk« Weihnachtsfeste, so konnte das Versäumte ' Au gut kommt den meisten Fabrikanten die Vergangenheit geworden^kehre und gebe weniger waren deshalb getäuschte Erwartungen zu bemerken, .da die sonst häufigen großen Lager fehlten. Von den Juden aus dem Osten und Südosten, von der unsren Donau waren wenige da. Daß diese starren.., ^lndäMec d^ „gleißenden" langen Kaftans fehlten, verdanken enormen Verlusten, mit welchen jene sich für lange Ait-ADIctieres Andenken erworben haben. Eine Menge Geschäftszweige haben hart durch sie gelitten (die Seifensieder natürlich ausgenommen —). Die weitmeisten.Einkäufer, welche sonst mit Leimig .von. der unteren Donau verkehrten,.- sind fertig. i.^Don. den-: süddeutschen. Juden wurden namentlich die kleinen Tuchgeschäfte sehr gedrückt und sagt man, daß, was etwa gemacht worden ist, zu untermittlen Preisen gemacht wurde. Nach dem Maßstabe des Großhandels gab eS de-hakv?eine.eigentliche Messe nicht und kam somit nicht ein einziger Artikel zu einer Geltung, daß er deshalb besonders hervorzuheben wäre. Sehen wir aus diesen) Grunds diesmal, pon einer sur brff,re BrrhÄtniffr „«s^rt-- kingeht,r,renBch>,-chm,g, zelnen Branchen der Tuchmanufactur ab, indem wir hoffen, über die nächste Oftermesse günstiger und ausführlicher berichten zu können. >' ! < i i Die GeseUschaftsabende des Schriftsteller- Vereins. , 'tl') N-ii! '>!< Der Leipziger „Schrsststellerverein" (welcher unter seinen Mit gliedern Namen der tüchtigsten Vertreter aus verschiedenen Zweigen der Literatur aufzuweisen hat) hat seit einigen Jahren-wiederum Zeichen seiner frühem Regsamkeit und Thätigkeit gegeben. Getreu der Aufgabe, welche er sich gestellt-hat:.-«4»4«.. neutralen Boden zu gewähren, auf welchem die Träger aller Par-, teiungen der strengwissenschaftlichen wie der schönwissenschaftlichen Literatur zunächst in zwangloser heiterer Geselligkeit sich gegenseitig näher treten können, damit durch persönliche Bekanntschaft manches Mißverständniß ausgeglichen, der eine ober andere schroffe Gegen-' satz gemildert werde, — hat er zu allen Zeiten als treuen Pfleger des Vchriftthumes sich erwiesen. Daß der von ihm eingeschlagene Weg der richtige sei, dafür spricht der güüsttge Erfolg, welchen die in ähnlicher Weise, wenn auch üüs anderem und weiterem Gebiete wirkenden, aber nur einmal jährlich zusammentretenden „Versammlungen der Naturforscher" gehabt haben! — Gerade unsere Stadt, — welche von jeher ein Mittelpunkt des schrift stellerischen Lebens und des Schnftthumes aeweftn ist, — wo, be günstigt durch die Universität und den Buchhandel, eine große Zahl Fachgelehrte und Unterhaltungsschriftsteller leben, — ist der Ort für ein ausgedehntes und erfolgreiche- Wirken eines Vereins mit solcher Tendenz. Unter dem Einflüsse der allgemeinen Zettstimmung war vor einem Jahrzehnt die Vereinigung der Mitglieder eine losere, der Besuch der regelmäßigen Wochenversammlungen ein spärlicherer geworden; innerhalb der letzten Jahre aber bat sich der Verein wiederum enger gegliedert und strebte seinem (nie aus dem Auge verlorenen) Ziele mit festerem und stetigem Schritte entgegen. Die in diesen Tagen ausgesendeten gedruckten Einladungen an seine Mitglieder und an einige der Männer, welche er für Gesinnungsgenossen erachtet/ geben erfreulichen Beweis davon, daß die gute Absicht des Vereins von tüchtigen und bewährten Kräften anerkannt und gefördert wird. Im vergangenen Winter wurden die Besucher der Gesellschaftsabende durch eine Reihe von Borträgen erfreut, von denen der Verfasser dieser Zeilen wenigstens diejenigen anzuführen vermag, bei denen er selber an wesend lvar; es waren dies die Vorträge der Herren: vr. Apel, vr. Heintze, vr. Köberle, vr. Reclam, vr. Reichenbach, Prof. Wuttke und vr. Zenker. Bei den musikalischen Leistungen betheiligten sich unter Anderen die Herren Prof. Moscheles, Cottcekt- meister David und Mertke und die Damen FrÄrrlmr. Hinkel, Fräulein Hering, Fräulein Büschgens und Fkäu Vr. Reclam. Der nächste Gesellschafrsabend — unter Zuziehung der Damen — findet Sonntag dm 8. Januar statt; Herr Hofrath Marbach, Herr Hofrath Ruete und Heck Concertmeister David habm die Gute gehabt, ihre Mitwirkung iuzufagen. ^ Auch die regelmäßigen Verfarfiinlüngeü^ de- Vereins (Sonnabends Abmds im Schübenhause) erfreuen sich einer regen Theilnahme und bieten viel des Interessanten, ha außer den münd lichen Mittheilungm, welche das gesellige Gespräch'eines jeden Abend- herbeizuführen pflegt, regelmäßig auch neue ltterarssche Er scheinungen au- dm verschiedensten Literaturgebietrn von Mitglie dern mitgebracht werden und dann theils den Gegenstand der all meinen Unterhaltung bilden, theils von einem oder dem andern der Anwesenden sorgfältiger ei »gesehen ^werden. Gerade diese gleichsam improvisieren Erörterungen, dkl denen Letter de- Vereins mit richtigem Tacte jeden Zwang einet bestimmten Form (nutz Pocttäge, Borlesm eines AUchkittel u. dgl.) fern zu halten slä) bemühen , gewähren geistige Anregungen und interessante Be lehrungen, wie sie eben nur ein derartiger geselliger Kreis zu geben vermM. ^ NA UM U U H Z Möge dex Verein grünen und blühen und seinen schönen Zweck immer vollständiger erreichen! Möge er mehr und mehr den 'Krystallisationspuntt bilden, um welchen sich die Capacitäten unserer Stadt gruppiren! Auch auf dem geistigen Gebiete ist die „Eini- ung^ oder doch die „Verständigung" ein Gewinn, dessen grin dige Folgen nicht im Voraus sich berechnen lassen, der aber jedem Einzelnen zu Gute kommt. — Wir sind überzeugt, daß die gegen wärtigen Herren Vorsteher (vr. meä. Reclam, vr. Volk mann , Prof. Vr. Wuttke) gern bereit sein werden, ebensowohl die Anmeldung neuer Mitglieder, als die Einführung von Gästen zu vermitteln. - ßf Lur Tageschronik. - Am 3. Januar fand im geschmückten kleinen Saale des Schützenhauses zur Feier des Jubiläums der Leipziger Zeitung ein brillantes Diner statt, zu welchem das Ministerium des Innern den Herm Geh. Regierungsrath Häpe abgeordnet, der königliche Esmnnssär bei der Leipziger Zeitung aber, Herr Regierungsrath v. Witzleben, die Spitzen der hiesigen Behörden, da- diplomatische Corps, andere angesehene Männer und eine Anzahl Vertreter der Presse geladen hatte, unter denen wir, außer den beiden Re dacteuren jener Zeitung selbst und einigm Mitarbeitern derselben, den Redacteur der Deutschen Allgem. Zeitung, den des Dresdner Journals, der Conftitutionellen Zeitung, der Budissiner Nachrichten, des Chemnitzer und des Leipziger Tageblattes bemerkten. Der Geist, der in der Versammlung von Anfang bis zu Ende herrschte, war der Geist der Liebe zu dem engern sächsischen wie zu dem großen deutschen Vaterlande, der Geist der Eintracht und des gegenseitigen Vertrauens, und Jeder der Theilnehmenden hat gewiß einen wohl- thuenden Eindruck mit hinweggenommen, der nicht ohne gute Folgen bleiben kann.. Unter den zahlreichen Reden, die das Festmahl würzten, und denen der Trinkspruch auf Se. Maj. den König vorausging, dürften vorzugsweise zu erwähnen sein die des Herrn Kreisdirectors v. Burgs dorff über die Presse, „ die allerdings eine Macht geworden ist, was zu verkennen eben so thöricht und nutzlos sein würde wie das Ge- bahren des Vogels Strauß, wenn er den Kopf in einen Busch steckt und dann glaubt, das, was er nicht sehe, exiftire auch nicht", und die des Herrn Geh. Regieruugsrath Häpe über die sächsische Presse, deren Haltung im Allgemeinen sehr zu rühmen und welcher nur bei der Besprechung allgemein-deutscher Angelegenheiten zu empfehlen sei, „stets zu bedenken, daß das Herz, welches nicht weit genug ist zur Liebe für die engere Heimath, unmöglich Raum genug haben kann für das große deutsche Vaterland, und daß ein wahr haft gesunder Körper nur der ist, dessen einzelne Glieder gesund und kräftig." vr. Andree sprach es mit dem Dichter auS, dessen 9t. Geburtstag eben gefeiert worden, so weit die deutsche Zunge klingt, „das ganze Deutschland" müsse es sein; kein schwarz-weißes, kein schwarz-gelbes, sondern das schwarz-roth-goldene, eng conföderirt, stark im Innern, ohne Furcht nach außen. Gustav Harkort er wähnte, daß er kein geborner Sachse sei, daß er aber bald nach seiner Ankunft in Leipzig gefunden, in Sachsen lebe ein intelli gentes, rühriges Volk und im Lande herrsche Recht und Gerechtig keit; darum sei es gut „da Hüttenzu bauen". Möge die Leipziger Zeitung, wenn sie nach hundert Jahren wiederum ihr Jubiläum feiere, mit Freuden berichten können, daß nur Recht und Gerechtig keit in ganz Deutschland herrsche, was jetzt leider noch nicht der Fall sei; er brauche nur an Schleswig-Holstein und Kurhessen zu erinnern. Hofrath Marbach, von dem gesagt worden war, er sei als Redacteur der Zeitung in den Jahren 1848 und 49 wie „Ziethen aus dem Busch" gegen die damals herrschen den Ideen und Parteien losgefahren, erklärte, er habe das nicht gethan, weil es ihm von oben herab anbefohlen oder weil er dafür bezahlt worden, sondern weil es seine Ueberzeugung gewesen sei, und der Press? müsse man sich nur aus Ueberzeugung bedienen; ihr Unglück sei,"daß man sie sondere ln eine officielle, eine officiöse und eine freie/ „was der Teufel holen möge". Die Presse solle durchgehend frei, aber durchgehend auch officiell sein, d. h. die Re gierung mir Ueberzeugung und Kraft unterstützen rc. Auch an vielen heitern Toasten fehlte es nicht, da man die Eorrespondenten (den bekannten „au- Thüringen" ganz be sonders), die Abvnnenten und die Jkserenten als noth- wenvig für eine Zelmng leben ließ, wobei man allerdings die an dern „Ersten" vergaß, die ja in den Zeitungen bisweilen auch eine gar große Rolle spielen? ' " " '>! 1l,n Theaternachricht. ' Das große romantische Ballet „Aisella" oder „Die Willis", nach einem Gedicht von Heinrich Heine bearbeit«, wird ln diesen Taaen zum ersten Male auf hiesigem Stadttheater zur Auf führung kommen. Dasselbe fand, gehoben durch die reizende
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