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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186002212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-02
- Tag1860-02-21
- Monat1860-02
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1860
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8- ier. Diener Aotha. gami. ben. Wien. urg. Nürnb. ne. >kom. r Hof. ind bürg. Musste. Nürnb. »mburg. e. S- »rni: amburg. ksbrunn, apMer Anzeiger. AmMM dks SNA BeMgericht» »nd dkS «MS der Stadl Lchztz. w°52. — Dienstag dm 21. Februar. 186V. Bekanntmachung. Donner-tag den IT. Februar von früh 9 Ubr ab werden auf dem diesjährigen Gehau de- Connewiher Reviers an den Heiderwiesen mehrere Hundert Abraum- und L.mghaufen unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung versteigert werden. Leipzig, den 15. Februar I8VV. DeS RathS Forstdepntation. von L. 5. Vierte Kammermusik im VewandHause. V. v. Ein neues Quartett von E. F. Richter, die'erste Nummer des sehr interessanten Programms, machte einen unge mein vortheilhaften Eindruck. Nur die Vortrefflichkeit des Ton satzes darin hervorheben, hieße dem Werke viel zu wenig Gerechtig keit widerfahren lassen; sie versteht sich bei einem namentlich als Lehrer so hochverdienten Künstler wie Richter von selbst. Die Form ist abgerundet und flüssig, und stets dem wohlgewählten und lebenswarmen Gedankeninhalt im Ausdruck entsprechend, mit Feinheit, Kenntniß und einem die Schönheitsqrenzen stets einhal tenden Geschmack entwickelt. Den dritten Satz, Andante mit Variationen, möchte man besonders hervorheben, dann den zweiten und letzten; der erste erschien schon durch sein Thema bei ein maligem Hören weniger anziehend. Das Werk fand lebhafte Lheünahme und sehr -ersteulichen Beifall bei den Zuhörern. Das geniale Ls äur-Quartett von Cherubini, feurig und kraftvoll an Geist, schwunghaft und frei in den Formen und Linienumrissen, aus dem Einfachsten da- Bedeutungsvollste mit reichster Phantasie und eminenter Beherrschung des treffenden Ausdruck- geschaffen, — war allerdings eine entsprechende Steige rung und Vorbereitung zum nachfolgenden Beethovenschen vp. 131, 6i»moU. Wie allgemein bekannt, sind die Urtheile über diese letzten Quartette Beethovens noch nicht einig; einige, unter ihnen Fetis und Oulibischeff, sagen, der Gehörmangel habe auf seine späteren Compositionen, diese Quartetten eingeschlossen, nach- theilia gewirkt, und jene, von ihnen und der Schulkritik gramma tikalische Sünden genannte scheinbare Unebenheiten hineingebracht, die er mit gesundem Gehör nicht würde begangen haben. Ohne Frage ist es aber der tiefste Stand, Kunstwerke, deren Bedeutung unS erst klar werden soll, mit dergleichen billigen Reden beseitigen zu wollen, weil sie von jenem konventionellen Gesichtspunkt aller dings nicht überall in die zurechtgelegten Grenzen Hineinpassen. Da- innere Gehör Beethovens wird ;ur Entstehungszeit dieser Werke jedenfalls den nöthigen Grad der Ausbildung erreicht haben, um auch ohne Beihülfe de- äußerlichen nicht Entsprechendes abzu weisen, überhaupt da- ganze Tonreich vollständig zu beherrschen. Die Eigenthümlichkeiten dieser Werke also in einem äußern Mangel finden zu wollen ist falsch, besonders da wir in der geistigen Rich tung, welche der Genius Beethovens genommen, sehr viel leichte Anknüpfungspunkte dafür finden. Don der Wels ganz abgeschlossen, konnte es nicht auSbleiben, daß stine Phantasie einen Flug zum rein Idealen nehmen und dle Weltereignisse und ihre Gestalten hinter sich zurücklaffen mußte, und in das Reich der Ahnungen mehr und mehr sich vertiefte. Wir finden weniger in vollster Breite ausgearbeitete Sätze, in denen der Gedanke vollständig mit gllen Möglichkeiten ausgedacht wird, wie einen reichen Wechsel unter sich allerdings in engster Beziehung stehender Ideen und Phantasiebilder. Die IMelod.it wurde das m»f dgs Ärmste uyd Freieste ausgebildete Organ sestier tief durchgeistigten EmpfindulrgS? weise; aber nicht allein in der Oberstimme, sondern auch in jsder anderm, ähnlich wie bei Bach mit selbstständig dramatischer Be rechtigung. Dayer di« einzelnen^ aus dem Zusammenstoß jener Melodienmannigfaltigkeit zuweilen montfchen Lücken, woran die geringsten Antheil hat. Doch ren Eingehen geeignet« Ott, — für dl« Aufführung eines dieser Werk« müssen wir stets dankbar sein und wünschen, oaß es so oft wie thunlich geschehen möge. » > ^ Die Ausführung aller drei Werke durch die Herren Concert- meifter David, Röntgen, Hermann und Fr. Grützmacher war, musikalische Auffassung und Zusammenspiel anbelangend, in ge wohnter Weise vortrefflich. Die Klangfärbung ist in zarten Par tien und Mitteltönen — man darf nur an das Scherzo des Che rubinischen Quartetts zurückdenken — ebenfalls sehr schön, weniger aber im Forte, die hier durch zu heftiges Angreifen mitunter ent stehenden Lücken wären um des ganzen sonst sehr reinen Eindrucks willen hinwegzuwünschen gewesen. Sta-ttheater. Am 18. Februar trat eine junge Sängerin, Fräulein Elise Eicke, als Amina in Bellini's „Nachtwandlerin" auf. Fräulein Eick« — die Tochter Unserer verdienstvollen und allge mein geschätzten Darstellerin Frau Eicke — hat in neuerer Zeit durch verschiedene Eoncertvorträge sich hier bereits auf ehrenvolle Weise bekannt gemacht. Zu ihrem diesmaligen Versuch auf der Bühne ist ihr ganz besonders Glück zu wünschen. Man hört aus ihrem Gesänge allenthalben die treffliche Schule des Hrn. Professor Götze heraus: die durchaus künstlerische technische Gesangsbildung, die sich neben selbstverständlicher Reinheit der Intonation nament lich in der Erzeugung des Tones, in Gleichmäßigkeit aller Stimm lagen, in Texlaussprache, Portament und in einer sehr beachtens- werthen Coloratur kundgiebt, machte es der jungen Dame möglich, auch auf den geistigen Inhalt der Partie unbehindert einzugehen und denselben mit Geschmack und Wärme der Empfindung wieder zugeben. Sind die Stimmmittel des Fräulein Eicke auch keine großen und durch natürliche Fülle und Kraft blendenden, so hat ihr Organ doch etwas sehr Angenehmes und Ansprechendes. Da sie zu singen versteht, weiß sie mit den ihr zu Gebote stehenden Mitteln etwas zu erreichen und selbst die für einen größeren Stimm fond berechneten Nummern der übrigens sehr zart und elegisch ge haltenen Partie (wie das zweite Finale und die Schluß-Cavatine) : voller und nachhaltiger Geltung zu bringen. Im Spiel des raulein Eicke erkennt man, daß sie die Tochter einer bewährten Bühnenkünstlerin ist; es ist dasselbe ungezwungen, natürlich und wahr und spricht für eine gute Begabung der Sängerin auch nach dieser Seit« hin. Da- Publikum nahm die sehr ansprechende und im besten Sinne befriedigende Leistung der jungen Sängerin äußerst wohlwollend auf und ließ es nicht an wohlverdientem aufmuntern dem Beifall fehlen. Auch Referent sieht in diesem Debüt dm Anfang zu einer ehrenvollen Künstlerlaufbahn, die der jungen Sätwerln bei so tüchtigem Streben nicht fehlen wird. Was die übrigen Sänger in dieser Oper leisten ist bekannt und zum Oefteren bereits besprochen worden. Erwähnt sei daher nur noch die ganz besonders hervorragende schöne Leistung des Vernarb als Elvino. Beim Beginn der Oper und nach Schluß derselben trat der Violinist Herr Rappoldi aus Wien noch einmal auf. Er hatte diesmal zwei Compositionen zum Vortrag gewählt, die, an sich fahr bedeutungslos, nur durch die Kunst de- Virtuosen Geltung erlangen können: di, Pabilfa-Phantasie von Alard und die Othello-Phantasie von Ernst. Herr Rappoldi bewährte sich auch an diesem Abende als tüchtiger Künstler seines Instrument-; seine Leistungen fanden großen und reichlich verdienten Beifall. Die allerliebste, urkomische Operette „der Schauspiel- direkter" von Mozart (Ttttbearbeitung von Louis Schnei-
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