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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186003203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600320
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600320
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-03
- Tag1860-03-20
- Monat1860-03
- Jahr1860
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1860
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1147 schüft da. Sein Hauptwerk wird da- berühmteste aller von Menschen geschriebenen Bücher genannt, er selbst ist nach einem andern AuSspruche nicht allein der größte Gelehrte, sondern auch der glücklichste, denn — es giebt nur Gin Weltsystem zu erfinden. Auf einem der Maskenbälle in der Scala in Mailand richtete ein weiblicher Domino an Cavour, der gerade mit mehreren Mitgliedern des diplomatischen Corps sich unterhielt, die etwas unpolitische Frage: Sage mir, wann wird Venedig frei werden ? Da mußt du diese Herren fragen, antwortete boshaft lächelnd der Graf, indem er auf die Gesandten der Großmächte hinwies, die, selbstverständlich, die Harthörigen spielten. Eine andere sehr elegante Maske bat ihn mit den süßesten Schmeichelreden.um ein Autograph. Graf Cavour bedauerte, daß er nicht die Gewohnheit habe, wie die türkischen Derwische, Dintenfaß und Feder im Gürtel herum- zutraaen. Um übrigens seine Bereitwilligkeit zu beweisen, gab er der Maske die Hälfte einer Visitenkarte mit dem Versprechen, daß er sich verpflichte, dem Besitzer dieses Erkennungszeichens seiner Zeit unverweigerlich ein paar eigenhändige Zeilen auszufolgen. Auf dem Hofball im Karyatiden - Saale wurde ihm eine reizende Venetianerin — dieses Beiwort schließt jeden Zweifel aus, als ob es die bekannte Gräfin Giuftiniani gewesen sein könnte — vorgestellt, die ihn unter Vorzeigung der abgerissenen Kartenhälfte an das daran geknüpfte Versprechen erinnerte. Obgleich auch diesmal keine Schreibmaterialien zur Hand waren, so fand der Graf doch rasch Mittel und Wege, um das Fehlende herbeizuschaffen und sein Wort zu lösen, indem er auf die Karte schrieb: Vertrauen und Beständigkeit! — Camillo Cavour! Das Bier hat seit 10 Jahren ungeheure Landstriche erobert; es hat fast ganz Nord-Deutschland entfuselt, mehrere hundert Branntweinbrenner dort vernichtet und ist selbst über den Aequator gedrungen. In Amerika hat es die Pankee's weniger steif und albern gemacht und ihnen Geschmack an Geselligkeit beigebracht. Der gebildete Amerikaner schwärmt für „Lager" und ist Mitglied eines deutschen Turn- und Gesangvereins. Das Lagerbier mit allein 36 Brauereien steht über dem Mäßigkeit-Gesetze. Von San Francisco dringt es siegreich in Asien ein und gelbe Chinesen, ftulpnäsige Kalmücken, Kosaken und Kamdschadalen trinken am Amur mit Deutschen und anderen Nationen Brüderschaft in Lager bier, das der deutsche Kaufmann Otto Esche in San Francisco, der das erste Schiff in das neue Amur-Land schickte, M vollen Segeln gegen die asiatischen, sich dem Lagerbiere nach langem Verschluß freudig öffnenden Küsten schleudert. Durch das Lager bier herrschen die Deutschen in der neuen Welt. Auch der mächtigere amerikanische Wein ist fast ausschließlich in ihren Händen. Wie es mit den zünftigen Gewerben steht, zeigt uns folgender Vorfall. Frankfurt hat namentlich im Auslande den bekanntesten Namen in Allem was Handel oder Geschäfte betrifft. Man wendet sich deßhalb häufig wegen allerlei Lieferungen dorthin, aber ebenso häufig können diese Lieferungen da nicht übernommen werden, weil die Gewerbe dazu nicht im Stande sind; die Frankfurter lassen im Gegentheil außerhalb arbeiten. Vor Kurzem wurden nun bei einem Frankfurter Lieferanten 5000 Paar Schuhe für das französische Heer bestellt, und der Lieferant sah sich genöthigt, diesen Auftrag in Württemberg ausführen zu lassen, wo die Göppinger Schuh macher darum angegangen wurden. Der Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar ver machte in seinem Testamente Alexander von Humboldt einen schönen schwarzen Papagei, einen Grand Vace von Madagaskar, das einzige Exemplar dieser Gattung in Europa. Seit dem Juni 1828 hatte dieser Vogel, der damals bereits mindestens 20 Jahre alt war, in Humboldt's Hause gelebt, und jeden Morgen hatte der greise Naturforscher seinen schwarzen Hausfreund gefragt, wer wohl von ihnen beiden zuerst sterben würde. Unterm 14. Febr. 1859 schrieb nun Humboldt an die Großherzogin-Witwe (wenige Monate vor seinem und ihrem Tode), der Papagei sei am 13. Jan. 1859, nachdem er noch: „Herr Seifert!" (Humboldt's Kammerdiener) gerufen, gestorben, mithin über 50 Jahre alt geworden. Eine Magd aus der guten alten Zeit. In Hall (Tyrol) starb Ende v. I. eine Dienstmagd, Namens Marie Mayr, die eine Erwähnung verdient. Dieselbe trat, 12 Jahre alt, in den Dienst. Sie diente ununterbrochen bis zu ihrem 91. Jahre zur vollsten Zufriedenheit ihrer Dienstherren, und zwar 62 Jahre hintereinander bei einer und derselben Familie. Sie wechselte ihren Dienstherr» überhaupt nur einmal, und hatte sich, ungeachtet ihres geringen Lohnes (sie erhielt in der erstem Zeit 12 Fl., später 30 Fl. jährlich), ein kleines Capital erspart, welches sie testamen tarisch ihrem Dienstherrn vermachte. Baumwollindustrie in England. Es gab eine Zeit, wo die Weber und Spinner in England aufstanden und Spinn- und Webmaschinen zertrümmerten, weil sie ihnen das Brod wegnähmen; jetzt beschäftigen diese Maschinen, nebst unzähligen anderen, die mit Dampf und Wasser betrieben werden und eine außerordentlich große Zahl von Arbeitern ersetzen, mehr als 500,000 Arbeiter, d. h. beinahe zehnmal so viel als damals, und man schätzt, daß wenigstens vier Millionen Personen im Land mit ihrer Subsistenz von der Baumwollindustrie abhängen. 1856 gab es in ganz England 2,210 Baumwollfabriken mit 28,000,000 Spindeln und 299,000 Webstühle mit 95,000 Pferde kräften, welche die Arbeit von etwa 300,000 Menschen ersetzen. Die RathhauSrrhr ging Montag den 19. März um 11 Uhr Vormittag- bis auf die Secunde richtig. Lik" Der vorläufige Bericht über die gestrige Sitzung der Stadtver ordneten befindet sich am Schluß des Blattes. I^ipAger Börsen - Oourse am 19. Närr 1860. Voiuwv im 30 H»»Ier-ru8Sv- 8t»»t»p»pi«rv «to. Lisead.-krioril. OdU«Ml. I uack Vreckil-Xoliea p6t. ^nxed. Oe«. pOt. X»S«d. Oe«. ällsed. , *. 1830 *.1000 u. 500 3 — 89-« ääd.-Liäm-kr. I.Lm.pr. 100^ 5 — 102'/, ällx. velltsed« Orväit-^ll.Uät »u V 1 kleiner« 3 — — äo. II. - äo. 5 — — Beip.ix 4 100 ^ pr. 100 ^ 1 . 1855 v. 100 ^ . . . . 3 — 86' , äo. III. . äo. 5 100»/« — äaidll1t»I)e.»llvr Land 4 100 ^ L Z) « 1847 500 . . . . 4 — '01'/« Ivrlill-^vd. kr. - äo. 4 — 94°.« pr. 100 — I .1852, 18551*. 500^ 4 — 101»/« äo. « äo. 4»/, 89 — Berliner viseollto Oomm.-^lltd. . — ^ Z k 1858u.I859l-l00 - 4 — 101°/. .oip..-I)rv5ä.L-L.-k»t.-0d1. 3'/, — 106'/, Brrullged^eixer Land 4 100 ^ y f ä. «Lew. 8-8edIo«. äo. -Illlvidv *. 1854 äo. 4 — 101 pr. 100 ^ — ( Li,«lld.-Vo. 4400 4 - — 101°. 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