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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186003213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-03
- Tag1860-03-21
- Monat1860-03
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1860
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 81. Mittwoch den 21. Marz. 1860. Mer Rechnungsabschluß der Leipzig-Dresdner Eisenbahn für das Jahr 1859 ist so eben erschienen. Darnach betrugen die Einnahmen von der Personenfahrt 699,885»/, vom Gütertransport netto 1,023,137, von der Magdeburger Bahnstrecke 61,953, Pacht ertrag 9623 und Zinsen 35,551 »/; die Ausgaben zusammen 866,278 a/, und zwar: Hauptverwaltung 39,525 »/; Bahn unterhaltung 210,988 »/; Betriebskosten 234,099 »/; Zugkraft 186,910 »/; Wagenreparatur 50,132 »/; für neue Locomotiven und Wagen 72,756 »/; Bekleidungskosten 13,253 »/; Curkosten 4091 »/; Feuerversicherung 7466 »/; Gewerbsteuer 36,360 »/; Agioverlust auf die Anleihe von 1854 791 »/; Wagenmiethe von auswärtigen Eisenbahnen 9901 Von dem sich ergebenden Ueberschuß 963,871 »/ sind an Zinsen und Postentschädigung bezahlt worden 365,000 »/, so daß noch 598,871 »/ verbleiben, eine Dividende also von etwa 10 Proc. Gesfentliche Gerichtssitzung. Einer am 19. d. M. unter Vorsitz des Herrn Appellations- rath vr. Wilhelm! abgehaltenen nichtöffentlichen Sitzung wider Friedrich August Bachmann aus Köhra, in welcher letzterer zu 4monatlichem Arbeitshaus verurtheilt wurde, schloß sich eine zweite' ^ Verhandlung wider den Maurergesellen Friedrich August Wilde von hier an. Derselbe war von einem Polizeidiener am 26. v. M. beim Betteln betroffen und deshalb aufgefordert worden, ihm auf das Polizeiamt zu folgen. Wilde hatte sich jedoch geweigert, der Aufforderung Folge zu leisten und sich widersetzt, indem er nicht nur die Drohung gegen den Polizeidiener auSgestoßen, er werde denselben, wenn er ihn nicht loslasse, „zweifelhaft" schlagen, es solle dessen Unglück sein, er werde es ihm gedenken, sondern auch mit Händen und Füßen um sich herumgeschlagen und den Polizeidiener mit der Hand auf Arm und Brust getroffen hatte, so daß es nur durch Hülfe zweier anderer herbeigekommener Polizeidiener gelungen war, Wilden, der auch jetzt die gedachte Drohrede wiederholte, auf das Polizeiamt zu bringen. Er wurde wegen dieser Widersetzlich keit unter Berücksichtigung seiner Rückfälligkeit zu Monatlicher ArbeitShauSstrafe verurtheilt. Die k. Staatsanwaltschaft war durch Herrn Staatsanwalt Barth vertreten. Lur Tageschronik. Leipzig, 20. März 1860. Seit einigen Tagen bildet das Stadtgespräch ein Diebstahl, der in der Nacht vom 16. zum 17. März in der Brlefträgerstube des hiesigen PostgebäudeS statt- geftmdep hat. Aer' Thllter, der jedenfalls mit den Localitäten sehr Ae»sv bekannt war, hat sich Abends in der Stube, auf die er es Mesehen, einschließen lassen und versteckt gehalten bis die darin Beschäftigten sich entfernt. Dann erbrach er einige der Kästen, in welchen die Briefträger die eingenommenen Gelder bis zur Ablieferung verwahren und entfernte sich gegen Morgen durch eine Thür, die er von innen öffnen konnte. Die entwendete Summe soll gegen oder über 300 Lhlr. bettagen haben; der Verdacht aber richtete sich bald auf den Briefträger Hille, der sich einige Tage vorher krank gemeldet hatte. Er wurde verhaftet und, wie eS heißt, man fand dm größten Lheil der entwendeten Geldsumme i bei ihm noch vor. " - Verschiedene«. ^ Der „Arbeitgeber" erzählt folgenden Schwindel: „In Paris wird so ebm ein Schwindler von den Gerichten verfolgt, der in Nass«» unter dem Namen Kantorowiez bekannt war und zur Zeit des Actienschwindels leichtgläubige Franzosen zur Gründung einer Bergbau-Gesellschaft beschwatzte, die bei Brau bach eine Silberschmelze erychtete und in Einem Jahre das ganze eingezahlte Capital verlor. In Nassau schrie man damals laut über den Mangel an Unternehmungsgeist in Deutschland, daß jetzt Fremde kämen und unsere herrlichen Bergwerke ausbeuteten u. s. w. Jetzt ist man aber sehr froh, daß es Franzosen waren, die ihr Geld verloren. Kantorowiez gelang es trotzdem, in Frank reich, wo er sich bald für einen Ingenieur, bald für einen Edel mann ausgab und sich sogar einen Pfalzgrafen nannte (richtig auf die enorme Unwissenheit der Franzosen in der Geschichte spe- culirend), wieder eine neue Actien-Gesellschaft zusammenzutrommeln. Unterlaufene Fälschungen und Prellereien führten ihm aber die Gerichte auf den Hals; leider gelang es ihm, vor seiner Ver haftung zu entfliehen. Die Leichtgläubigkeit des Publicums ist so groß, daß eS gerade bei solchen Geschäften sich oft am liebsten betheiligt, von welchen es gar nichts versteht, und die Sucht nach mühelosem Gewinn ist immer noch -stark genug, die Mah nungen des Verstandes zu unterdrücken." Die Dienstboten in England scheinen nicht besser zu sein als bei unS. Die „Saturday Review" bringt eine Klage über dieselben, worin sie leichtfertig, nachlässig, gefallsüchtig, eitel und veränderungsüchtig genannt werden. Namentlich würden die Dienstmädchen immer schlimmer. Die Auswanderung habe die Zahl derselben vermindert und das bequeme und glänzendere Leben in der Stadt mache sie auf dem Lande unerträglich. Alle strömten nach London, weil es dort mehr Gesellschaft, mehr Gelegenheit zu Vergnügungen gebe rc.; in den Kramläden würden sie Fräulein genannt, und wenn sie gar nach Australien auswanderten, so hätten sie Aussicht, dort binnen Kurzem gut verheirathet zu werden. Für die dienende Klasse sei dieß zwar sehr vortheilhaft, allein die Herrschaften hätten ihre liebe Noch. In Soissons zogen jüngst bei der Militair - Aushebung zwei junge Leute Nummern, die ihnen nicht gefielen, weil sie darauf hätten eintreten müssen, sintemal sie nicht so viel Geld haben, um sich Stellvertreter zu kaufen. Nun haben sie aber folgenden Aufruf erlassen: „Zwei junge Leute, welche letzten Donnerstag die Nummern 21 und 89 gezogen haben, wünschen zwei junge Mädchen zu finden, welche jede für jeden 2000 Frcs. erlegen und ihn so vom Militärdienste frei machen wollte. Ein guter Hausstand würde die Wohlthäterinnen für ihren Edelmuth belohnen. Nur Mädchen von angenehmem Aeußeren und guten Sitten dürfen sich melden." * Die Dame, deren verhängnißvoller Tod gestern in diesem Blatte berichtet ward, ist die geachtete und wegen ihres Wohl- thätigkeitssinnes auch in weitern Kreisen hochgeschätzte Gattin eines vielverdienten Gelehrten und Beamten hiesiger Stadt, die in den glücklichsten Familienverhältnissen lebte. — Ihr Tod, die Folge einer sie schon lange beängstigenden tiefen Melancholie, erregt allge meines Bedauern. Tagcskalender. Dampfwage« Abfahrt ««d Ankunft i« Leipzig. 1 Anfder Verlin-Leiviiger Eisenbahn, ä. Nach Dessau: Nbf. Mrg«. 5 U. (von Dessau aber auch noch bi- Wittenberg) u. Abds. 7 U. U«k. Mrg-. 8 U. 20 M, Rch«. 4 U. 10 M. (zugleich mit von Wittenberg aus) und Nchts. 10 U. 3b M. — 8. Nach Berlin: Lbf. Mrg-. 3U. b0M., Mra-. 5 U. (bef jedoch Vers, nur bis nach Wittenberg, über Dessau), Mrg-. 8U. 50 M. u. Abds. b U. b0 M Ank. Hrm. 11U. 10 M. Nchm. 4U. 1V M. (bef. jedoch Pets. nur von Wittenberg au-, über Dessau), Abd-, 5 U. L0 M. und Ncht-, 10 U. Sb M.
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