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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186003229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-03
- Tag1860-03-22
- Monat1860-03
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1860
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1174 Sertcht über die Sitzung -er Stadtvererduetcn vom 19. März 1860. (Ans Grundlage de- Protokolls bearbeitet und veröffentlicht.) Herr vr. Heyn er fuhr heute in dem Vortrage des Berichts über die städtischen Miethlocale forf. Er theilte dabei zunächst mit, daß der Kaufmann Herr Poyda aus dem von ihm ermie- theten Gewölbe, wie derselbe gegen ihn selbst erklärt, durch After- vermiethung nicht, wie angegeben worden, 400 Thlr., sondern nur einmal 350 Thlr., außerdem aber im Durchschnitt 200 bis 300 Thlr. gewonnen habe. Der Berichterstatter bezeichnet diese Angaben für im Wesentlichen einflußlos. Die Berichterstattung begann mit Nr. 319., dem Rathhause. Die in demselben befindlichen vermittheten Räume werfen zu, sammen jährlich 14753 Thlr. 10 Ngr. ab. Nämlich 36 Thlr. ein Keller, 158 Thlr. ein Behältniß, 4 Räume (Buchbinder, Feilenhauer), 6 Gewölbe nach dem Naschmarkte zu: 340Thlr., 200 Thlr., 550 Thlr., 90 Thlr., 350 Thlr., 352 Thlr.; ein Gewölbe nach dem Salzgäßchen 830 Thlr., 15 Gewölbe nach dem Markte zu: 1300 Thlr., 1025 Thlr., 420 Thlr., 420 Thlr., 800 Thlr., 820 Thlr., 840 Thlr., 420 Thlr., 420 Thlr., 410 Thlr., 708 Thlr., 820 Thlr., 420 Thlr., 820 Thlr., 420 Thlr.; zwei Gewölbe nach der Grimma'schen Straße: 1000 Thlr., 820 Thlr. Der Herr Berichterstatter hob dabei noch hervor, daß eine Räumlichkeit an Fischer seit 1816 für 12 Thlr. 10 Ngr. ver- miethet sei, und das Lurgenstein'sche Gewölbe, anstatt früher 260 Thlr., jetzt 420 Thlr. jährlich einbringe. Sie sind — sagt der Ausschuß — fast durchgängig in den letzten Jahren durch Zinserhöhung, zum Theil durch Licitation, einträglicher gemacht worden, und die gezahlten Miethen im Ganzen für angemessen zu achten. Außer den aufgeführten Lokalitäten befindet sich noch im Rathhause ein nicht unbedeutender Raum, welcher zur Aufbewah rung von Buden benutzt wird. Anscheinend wird dafür gar nichts gezahlt, und es dürfte nicht unzweckmäßig sein, sich vom Stadtrath darüber Auskunft zu erbitten, ob für diesen Raum ein Zins gezahlt werde, und — bejahenden Falls — wie viel derselbe betrage? Das früher vom Goldarbeiter Herrn Andrae gemiethete Ge wölbe ist neuerdings vom Stadtrathe an Herrn Kaufmann Böhne Hun. vermiethet worden, ohne daß eine Licitation Statt gefunden hätte. Letzterer Modus ist aber bei Vermiethung der Rathhaus-Gewölbe in neuerer Zeit immer beobachtet worden, und es wird sich daher eine Anfrage an den Rath, warum das gedachte Gewölbe nicht im Wege der Licitation vermiethet worden? gewiß rechtfertigen. Im Erdgeschoß des Rathhauses nach dem Naschmarkte zu be finden sich die Leichenschreiberei und die Wohnung des Hausvaters mit nicht unbeträchtlichen Räumen. Für beide dürften leicht weniger werthvolle Locale zu beschaffen sein, während die von ihnen jetzt benutzten Räume, zu Gewölben eingerichtet, einen beach- tenswerthen Ertrag abwerfen würden. Der Ausschuß räch daher an, beim Stadtrath zu beantragen: Daß die Hausvaterwohnung und das Local der Leichenschrei berei zu Gewölben eingerichtet, erstere Beiden aber in weniger werthvollen Räumen untergebracht werden möchten. Ueber die auf der Marktseite befindlichen Vorbaue, die sogen. Bühnengewölbe, bemerkte der Herr Berichterstatter: Komme man aus diesen Gewölben an die Frontmauer des Rathhauses, so zeige sich ein mit einem Bogen überspannter Keller; in der Mauer selbst seien bis über die Bühnengewölbe gehende Fenster angebracht; nehme man diese Fensterbrüstungen heraus und schlage dze dahinter befindlichen, zur Zeit von der RathSwache, dem Hausmanne, der Küche und den Beamtenwoh nungen eingenommenen Räume zu den Gewölben hinzu, was sich ohne große Schwierigkeiten ausführen lasse und mit dem Umfange de- an den Schneidermeister Zieger vermietheten Gewölbes über einstimme, so werde man einen viel höheren Ertrag noch erzielen, und eine höhere Rentabilität von circa 8—10,000 Thlr. jährlich wäre nicht zu hoch gegriffen. Herr Otto Wigand fragte, ob in dem für Buden bestimm ten Raume nicht die städtischen Buden aufbewahrt würden? worauf der Herr Berichterstatter entgegnete, daß der frühere Haus mann sich nebenbei mit Budenverleihen beschäftiget und diesen Raum dazu verwendet; im Miethverzeichnisse des Rachs stehe von einem Miethertrage nichts. Herr Häckel fügte hinzu, daß die im Rathhause aufbewahr ten Buden nur Markt-, aber keine Meßbuden, wie sie die Stadt ausschließlich besitze und durch den Aimmermeifter Perlitz auf stellen lasse, gewesen seien. Gegenwärtig stehe aber dieser Raum zu anderwetter Derwmdung leer, und eS schiene ihm daher nicht geratben, die vom Ausschuß vorgeschlagene Anfrage an den Rath zu bringen. Der diesfallsige Antrag des Ausschusses fand tnbeß gegen 4 Stimmen, der Antrag wegen des B-Hneffcben Gewölbe- ein stimmige, der Antrag wegen Umgestaltung der Hausvaservohnung und der Leichenschretderet gegen 15 Stimmen Annahme. Nr. 349., die alte Waagt. Das Grundstück liefert einen Geßammtertrag von 6044 Thlr. 23 Ngr. 4 Pf. aus folgenden Localen: Ein Keller 200 Thlr., ein Gewölbe (BodemerL Co.) 2050 Thlr., ein dgl. (Samson) 3000 Thlr., eine Wohnung 102 Thlr. 23 Ngr. 4Pf.; ein Saal in 2 Messen 450 Thlr., ein dgl. in 3 Messen (Kleiderhändler Behrens) 200 Thlr., ein Boden (Wattenfabr. Richter) 42 Thlr. Der Ausschuß bemerkt dazu: Daß der Ertrag dieses Grundstücks seiner Größe und seiner vortrefflichen Lage durchaus nicht entspreche, ist schon so oft und allseitig besprochen worden, daß der Ausschuß von nochmaliger Erörterung dieser Thatsache absehen zu können glaubt. Er em pfiehlt einfach, beim Stadtrath zu beantragen, daß die alte Waage entweder durch einen zweckmäßigen Um bau , oder durch gänzlichen, auf die Verkehrsverhältnisse be rechneten Neubau rentabler gemacht werde. Anlangend die einzelnen Räumlichkeiten deS Grundstücks, so fällt es zunächst auf, daß die zweite Etage seit der Zeit, wo sie nicht mehr zu den Gerichtsverhandlungen benutzt wird, ohne irgend welche zinstragende Verwerthung geblieben ist und leer steht. Der Ausschuß hält eine Anfrage, aus welchem Grunde diese weiten Räume nicht anderweit vermiethet worden, für wünschenswert!). Weiter fügt der Ausschuß — ohne damit seinen Antrag auf Umbau oder Neubau präjudiciren zu wollen — noch einige Be merkungen hinzu. Das an Herrn Kaufmann Samson für 3000 Thlr. vermie- thete außerordentlich große Gewölbe würde, wenn es zu mehreren Gewölben getheilt würde, noch eine beträchtlich höhere Rente nach Maßgabe der in dieser guten Lage gewährten Durchschnittspreise abwerfen. Diese Ansicht machte sich schon im Jahre 1857, als das Gewölbe zu Ostern an den jetzigen Inhaber von Neuem vermiethet wurde, geltend. Der Ausschuß gab damals seine Zu stimmung nur zur Verlängerung des ContractS auf Ein Jahr. Nichtsdestoweniger hat der Stadtrath denselben bis heute still schweigend fortgesetzt. ES scheint dem Ausschuß angemessen, wegen dieser Prolongation eine Anfrage an den Stadtrath zu richten. Dafern übrigens der auf Umgestaltung des Gebäudes gerichtete Antrag Anstand finden sollte, hält es der Ausschuß weiter für räthlich, die Licitation des vom Kleiderhändler Herrn Behrens in den Messen ermietheten Saales, dessen Contract mit der Neu jahrsmesse dieses Jahres abgelausen ist, zu beantragen, da sich auch für diesen Raum mit Sicherheit auf einen höheren Zins rechnen läßt. (Fortsetzung folgt.) Achtes Euterpe-Concert. v. v. Die Ouvertüren zur Zauberflöte und zu Oberon, zwei Gesangvorträge des Frl. Elise Eicke und ein Concertino für Contrabaß, von Herrn Emanuel Storch gespielt, bildeten den ersten, die Eroica den zweiten Theil de- Concertes. Fräul. Eicke ist schon zweimal in dem diesjährigen Euterpe- cyclus aufgetreten, hat seitdem mit Beifall auf der Bühne debü- tirt, und auch ihre vorgestrigen Leistungen (die Arien „Zum Leiden bin ich auserkoren" aus der Zauberflöte und „ES kleiden die Jung frau" aus den Puritanern) bieten willkommene Gelegenheit der jungen Künstlerin die theilnehmende Anerkennung' zuzusprechen, welche ihre Bestrebungen verdienen. Auf ihre bedeutenden, seit früherem Auftreten gemachten Fortschritte, so wie auf die allge meinen guten Eigenschaften ihres Gesanges ist schon mehrfach hingewiestn, es bleibt nur deren Bestätigung auch für ihr dies maliges Auftreten übrig. Ihre Stimme hat ungemein gewonnen und ist, wenn auch nicht groß, so doch durchaus wohlklingend, biegsam und ausdrucksfähig, die Vorsicht und Sorgfalt, mit der Frl. Eicke ihre Mittel verwendet, ist lobenswerth, und läßt eine noch immer freiere Entfaltung voraussehen. In den oben ange führten Stücken zei^e sie viel Gewandtheit ünd eine schon sehr. hübsch ausgebildete Coloratur, und wenn wir beide Arien auch glänzender und mit mehr Bravour gehört haben, so erfreute doch viel musikalische Feinheit und Verständniß in ihrem recht belebten Vortrage. Herr Storch besitzt schon recht bedeutende Fertigkeit auf dem Contrabaß, in seiner technischen Behandlung des Instrument- zeigt sich viel Geschick und Sicherheit, wenngleich nicht alle glückte, und der Ton auch zuweilen etwa- schwebte. Der Klang war recht weich, aber weniger voll und markig, und näherte sich
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