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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186003194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-03
- Tag1860-03-19
- Monat1860-03
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1860
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1134 da sich uir Zeit nicht übersetzen lasse, ob nlcht daS Waagelocal ferner gebraucht werde. Der Antrag wurde indeß nicht ausreichend unterstützt. Der Herr Berichterstatter hatte vorher bemerkt, daß die dortige Leder- waage füglich im Freien aufgestellt werden könne. Herr Leppoc empfahl den Beitritt zu dem Anträge deS Ausschusses; er bemerkte, daß die Rücksicht auf die Waage keine Behinderung der Zustim mung jener Anträge sei, denn, sei sie nothwendig, so werde sie mit leichter Mühe und billigeren Mitteln auf eine andere Art wiederhergestellt werden. Herr Ersatzmann Hey, heute einberufen, hob hervor, daß die Waage ja nur ein paar Tage in der Messe gebraucht werde; man stelle Brückenwaagen auf. Herr Oeser dagegen erklärte sich für den Verkauf deS Hauses, da für dessen Erhaltung im Eigenthume der Stadt kein triftiger GruGd vorliege. Sein Antrag: die alte Heuwaage zu verkaufen, fand indeß nicht genügende Unterstützung, der Ausschußantrag da gegen einstimmige Annahme. Gegen * Nr. 173 am Nicolaikirchhofe, enthaltend ein Gewölbe zu 700 Thlr., einen Keller zu 18 Thlr. jährlichen Miethzinses hatte der Ausschuß nichts erinnert. Der err Berichterstatter gab zu erwägen, daß die Verlegung der icolaischule an einen andern Ort und die Einrichtung des Erd geschosses zu Geschäftslocalen sehr günstige Ergebnisse bringen werde. Es fehle nicht an Plätzen, auf welche sich die Schule unter Fürsorge für schöne, bequeme Wohnung des Direktors ver legen lasse. Herr vr. Neclam wollte zuvörderst Gewißheit haben, ob das Nicolaischulgebäude möglicherweise Stiftungsvermögen und die Disposition darüber dadurch beschränkt sei? Herr Häckel empfahl, den Stadtrath zu ersuchen, in Erwägung zu ziehen, ob nicht die Localitäten der Nicolaischule einer besseren Verwerthung fähig wären. Nachdem der Antrag unterstützt war, rieth Herr Prof. Bur- sian, vor der Beschlußnahme erst über die rechtliche Natur des Gebäudes sich Klarheit zu verschaffen. Er stellte einen Antrag darauf, welcher Unterstützung fand. Herr Adv. Klein empfahl die Annahme dieses Antrags schon um deswillen, weil die gegenwärtige Verwerthung der Nicolai schule nicht vollständig bekannt sei, auch er sich durch die hinge worfene bloße Versicherung, daß sie besser zu verwerthen sei, nicht bestimmen lasse. Der Herr Berichterstatter entgegnete, daß der Ertrag des Nicolai schulgebäudes im Gutachten angegeben worden, daß hier eine ganz bedeutende Einnahmequelle schlummere und daß die Abgabe des Häckelschen Antrags an den Rath zur Erwägung jedenfalls unbe denklich sei. Im Uebrigen erklärte sich derselbe, gleich Herrn Otto Wigand, für den Antrag des Herrn Prof. Bursian, welcher . einstimmige Annahme fand. Vorläufig blieb demnach die Ab stimmung über den Häckelschen Antrag auSgesetzt. Nr. 309 Reichsstraße, enthaltend 2 Gewölbe zu 240 Thlr. und 8V Thlr., eine Wohnung zu.150 Thlr., zwei Keller zu 140 Thlr. und 110 Thlr. Das Grundstück giebt einen jährlichen Mietvertrag von 720 Tblr., ungeachtet sich darin zwei Gewölve in günstiger Lage und eine geräumige Wohnung befindet. Die für das Poyda'sche Gewölbe (240 Thlr.), das an Herrn Häckel seu. vermiethete Gewölbe (80 Thlr.) und die Familien- wohnung (150 Thlr.) gezahlten Zinsen hält der Ausschuß durch- ehendö für zu niedrig. Er empfiehlt daher, beim Stadtrath zu eantragen, daß diese drei Miethräume gekündigt und im Wege der Licitation fernerweit vermiethet werden. Herr Adv. Klein wünschte nähere Angaben über das nach Antrag deS Ausschusses zu licitirende Familien-Logis, da sich aus dem Gutachten nicht erkennen lasse, ob der MiethzinS für dasselbe nicht angemessen sei. Der Herr Berichterstatter verwies zur Ent gegnung auf die günstige Geschäftslage der Reichsstraße, nach welcher jener MiethzinS immer noch gering erscheine, da dort aus einer einzigen Stube der ersten Etage leicht 150 Thaler, also so viel, als das ganze LogiS Miethe einbringe, gewonnen werden könnten. Herr Adv. Klein beantragte darauf: daß dem Ausschüsse bei der Fortsetzung feines Berichtes auf- geaeben werde, in allen Fällen, wo er Neuvermiethmm von Mieth Wohnungen beantragt, die Zahl der betreffenden Zimmer anzugeben; und bemerkte dazu: bis jetzt sei eS nur der Ausschuß, welcher sage, diese oder jene Wohnung sei so viel werth; allein dies allein überzeuge ihn noch nicht, er schwöre nicht in vsrd» muxislri, er erwarte daher vom Au-schizsse die Angabe tatsächlicher Verhält nisse, aus denen dann Jeder sich auch ein eigenes Urtheil bilden könne. Der Antrag fand ausreichende Unterstützung. Hr. Stadtv. Bieber bezeichnet« den AinS für daS Poyda'sche Gewölbe, daS nur ein kleines winziges Ding sei, als angemessen. Hr. Häckel machte darauf aufmerksam, daß die betreffenden bei den Gewölbe nach bei anderer Gelegenheit gegebener Mittheilung des Stadtraths bereits gekündigt seien, und daß man daher den darauf bezüglichen Antrag des Ausschusses fallen lassen solle. Herr Prof. Bursian verwandte sich im Interesse der Sache selbst für den Kleinschen Antrag, da man zur Beurtheilung der Ausschußvorschläge wenigstens die Zahl der betreffenden Räumlich keiten kennen müsse, um sich danach ein Bild machen zu können. Der Herr Berichterstatter erwiederte, daß die Ausschußmitglieder, namentlich die älteren, die betreffenden Localitäten durch die Ab schätzungen in der Regel genau kennten, und danach bei Abfassung ihres Gutachtens zu Werke gegangen seim. Hr. Wengler — obgleich Freund der Licitation — wünschte doch eine billige Rücksichtnahme auf die Inhaber kleinerer Ge schäftsräume; Herr vr. Heine hielt die Angabe der Zahl der Logisräume allein ebenfalls für nicht durchgängig ausreichend, wolle man solche Specialitäten — was er aber nicht für nöthig achte — so müsse man den Quadratinhalt der Localitäten ver langen; Herr Häckel erinnerte daran, daß auch eine andere Ver werthung dieses Logis bei den Verhandlungen über Verwendung der alten Fleischbänke Gegenstand von Anträgen gewesen; Herr Prof. Bursian fand durch die Entgegnung des Herrn Bericht erstatters die Nothwendigkeit des Kleinschen Antrags nicht wider legt und Herr Stadv. Otto Wiaand trat ihm darin bei. Andererseits wies Herr vr. Reclam auf die hohen Zinsen hin, welche für einzelne Zimmer in guter Meßlage gezahlt zu werden pflegen. Er hielt auch die Angabe der Stubenzahl für die Abgabe einer Erklärung weder für unbedingt zutreffend, noch für nöthig, weil man ja den wahren Preis erst durch die Licitation kennen lernen wolft. Der Vorsteher beantragte darauf selbst, die Abstimmung über die Ausschußanträge für heute und bis nach erfolgter Einsichtnahme der Acten über Verwerthung der alten Fleischbänke auszusehen. Nachdem hierauf der Herr Berichterstatter zur Vertheidigung des Ausschußgutachtens gesprochen und insbesondere bemerkt hatte, daß wenn das eine Gewölbe auch klein sei, der Miethsinhaber doch aus seiner Weitervermiethung in den Messen 400 Thlr., also ein Ansehnliches mehr, als er im Ganzen Miethzins gebe, erziele, wurde der Antrag des Herrn Vorstehers zahlreich unterstützt und einstimmig angenommen. Herr Adv. Klein erläuterte darauf auf Anfrage des Herrn Vorsteher- seinen Antrag dahin, daß er denselben bereits auf die heutige Verhandlung ange wendet wissen wolle. Dieser Antrag wurde aber mit 25 gegen 22 Stimmen abgelehnt. Nr. 310, die alten Fleischbänke. Sie enthalten nachstehende Miethräume: ein Gewölbe 200 Thlr., zwei Boden L 61 Thlr. 20 Ngr. und 47 Thlr. 8 Ngr. 4 Pf., ein HauS 550 Thlr. Da über die gesammte Verwerthung dieses Grundstücks ganz neuerdings zwischen dem Stadtrathe und uns Verhandlungen ge pflogen worden sind, zum Theil noch schweben, so sieht der Aus schuß zur Zeit von weiteren Bemerkungen hierüber ab. Gleiches gilt ^ Nr. 316 vom Burgkeller, dessen Pacht, 670 Thlr. jährlich, erst Ende August nächsten Jahres ablaufen wird. (Schluß folgt.) Carl LöUner, der deutsche Lirdermeister, beging am 17. d. M. im Saale der Centralhalle sein 60. Geburts fest', welches, ob es gleich auS dem Kreise der Vertraulichkeit nicht hinaustrat, dennoch eine Erwähnung in diesem Blatte verdient. Wenn eS ein anerkannter Vorzug Deutschlands ist, den kunst mäßig gepflegten Männer-Chorgesana überhaupt zu besitzen, so gewinnt dieser Vorzug grade in der Gegenwart eine hervorragende Geltung und Bedeutung. Nicht als ob man das Fest zu deutsch einheitlichen Kundgebungen benutzt, Andere würden sagen: gemiß- braucht, hätte. — Der Nichtsänger fühlte und hörte eS auS.dem ganzen Gesangesfeste heraus, daß eine geistige Bewegung durch das deutsche Volk geht. Niemand mochte Dies tiefer empfinden als der Gefeierte selbst, denn waS er in einer, ihm warm auS dem Herzen kommenden Dankrede nur andeutete, sprach er hinterdrein in einem noch lange um ihn versammelt bleibenden engeren Kreise deutlich au-, indem er, die Liebe zu seiner Person und seinen Lei stungen zwar nicht unterschätzend, eS dennoch geradehin ein Räth- sel nannte, waS heute Abend die so ersichtlich gehobene Stimmung verursacht habe. Die Lösung deS RäthselS war aber in nicht miß- zuverstehender Form bereit- gegeben durch die begeisternde Zustim mung auf seine Frage an die versammelten 406 Sänger, ob sie
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