Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186003233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-03
- Tag1860-03-23
- Monat1860-03
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1860
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
auch weniger Miethe, als Herr Referent in Aussicht stelle, erhalten. Man möge doch ja iücht einem Manne nachahmen, der nun im Grabe ruht und sich dadurch einen Namen gemacht, daß er die Miethen hinäufschraubte; dadurch könne man leicht dahin gelangen, große Geschäfte von hier zu verscheuchen, gönne man doch einem Mann, der 3000 Thlr. Miethe zahlt, sein Geschäftslocal! Herr Otto Wigand schlug vor: an den Ratff den Antrag zu richten, daß die alte Waage gänzlich umgebaut, rentabler gemacht . und das Bauamt mit Entwerfung der dieSfallsigen, dem Collegium mitzutheilenden Pläne beauftragt werde. Der Vorsteher machte darauf aufmerksam, daß der erste Theil dieses Antrags im Ausschußvorschlage bereits enthalten sei und daß er demgemäß die Frage auf diesen theilen, und nur den Theil wegen Beauftragung des Bauamts besonders zur Abstimmung bringen werde. letzterer Theil wurde ausreichend unterstützt. Der Herr Berichterstatter bemerkte in Vertheidigung des Aus schußantrags: der Ausschuß sei im Principe gegen hohe Hinauf schraubung der Miethzinse, er habe dies im allgemeinen Theile des Berichtes ausdrücklich hervorgehoben, allein wenn sich ein großes Local zeige, welches wie geschaffen sei zur Eintheilung in mehrere Gewölbe, wenn dadurch mit Sicherheit ein viel höherer Zins, wel cher immer noch rücksichtlich der einzelnen Gewölbe ein billiger sein würde, sich erzielen lasse, so glaube er im Interesse der Stadt gemeinde eine solche Gelegenheit nicht unbenutzt vorübergehen lasten zu dürfen. Allerdings sei der Thorweg, von dem er gesprochen, kein Stadtthor wie das Petersthor; er sei aber doch 2 Thüren breit; er selbst erhalte für ein solches, sogar noch etwas kleineres Local 900 Thlr. Miethe. Der Ausschuß konnte aber, wie er wieder holt in Erinnerung bringe, den Antrag wegen der zeitherigen Miethe nicht umgehen, weil der Rath die Bedingung, die Samson- sche Localität für 3000 Thlr. nur auf 1 Jahr zu lasten, wohl angenommen, dennoch hinterher den Contract über dieses 1 Jahr fortgesetzt habe; ein Kaufmann, der sein Geschäft einmal in Leipzig betreibt, läßt sich durch den Miethzins nicht forttreiben; für Ein Geschäftslocal sei der Zins, den Hr. Samson zahle, sehr hoch, allein, wenn man die Eintheilung in einzelne Verkaufsgewölbe benutze, so werde man weit mehr Zins erlangen. Herr Leppoc wiederholte, daß zunächst die Frage wegen des Um- oder Neubaues zu erledigen sei. Wegen des Zinses für das Samsonsche Gewölbe bleibe er bei seiner Ansicht stehen. Man möge doch die Licitalion desselben beantragen und sehen, ob dabei ein gleich hoher oder höherer zu erlangen sei? Herr vr. Reclam erklärte sich gegen den zweiten Theil des Wlgandschen Antrags, indem das Bauamt nach wiederholt in diesem Saale ausgesprochener Ansicht nur ein begutachtendes und controlirendes Collegium sei, dessen schöpferische Kräfte nicht den jenigen Wünschen entsprechen, welche an einen Neubau gestellt zu werden pflegen; er beantrage daher selbst: die Pläne durch Ausschreibung einer Concurrenz innerhalb eines halben Jahres zu beschaffen. Der Antrag wurde unterstützt; Herr Otto Wigand beharrte indeß bei dem seinigen, da die Sache so schnell einer Erledigung nicht bedürfe, während Herr vr. Reclam gerade die gegenwärtige Zeit für zweckmäßig zum Bauen erachtete, da dieses Jahr billiger, als zu anderer Zeit es möglich sein werde, gebaut werden könne. Herr Pau sch bezeichnete es als einen Fehler beider Theile, daß für Concurrenzausschreiben nicht vorher ein Programm vereinbart werde; erst wenn dieses fest stehe, sei es an der Zeit Aufträge zu Plänen zu geben. Herr vr. Heine fand es nicht zweckmäßig, mit derartigen Bauen so schnell, namentlich in gegenwärtiger Zeit vorzugehen und das Bauamt mit Arbeiten zu überlasten. Es erwachse auch aus solchen Bauten, deren Ertrag von den Zeitverhältnissen oder anderen Umständen abhänge, der Stadt kein Vorthe^. Sie gewinne mehr, wenn sie sich solchen Grundbesitzes entschlage, er sei daher vielmehr für eine gelegentliche Veräußerung des Gebäudes. Herr Vicevorsteher Rose hielt weder den Reclam schen, noch den Wigand schen Antrag für erforderlich, so lange nicht die Hauptftage zu einem gemeinsamen Abschlüsse gekommen sei. Herr Referent: Wenn die in der gemischten Deputation befind lichen Mitglieder des Collegiums als Repräsentanten desselben eine Bedingung ihrer Einwilligung stellen, der Rath acceptire diese Bedingung, und finde gleichwohl späterhin sich bewogen, in der Ausführung von ihr wieder abzugehen, so werde eS doch wohl freistehen, eine Anfrage deshalb an den Rath zu stellen? Eine Licitation liefere vielleicht kein bessere- Resultat bei diesem Locale, so lange es Eins bleibe; allein wenn man die Gewölbe im Ein zelnen vermiethe und den Miethem die Verpflichtung auferlege, die Einrichtungskosten selbst zu tragen, so unterliege eS keinem Zweifel, daß man zu einem weit höheren Ertrage gelangen werde. Die Aufstellung eines Programm- sei Aufgabe der Verwaltung, nicht des Collegiums. Hierauf wurde der erste Antrag des Au-schuffe-, betreffend den Neu- oder Umbau, zur Abstimmung gebracht, wobei die Rentabler- machung der alten Waage einstimmig und der Umbau gegen 10 Stimmen genehmigt wurde. Damit sieten der Wigandsche und Reclamsche Antrag. Der Antrag wegen der zweiten Etage und de- Samsonschen Gewölbes wurde einstimmig, der wegen de- BehrenSschen Gewölbes egen 1 Stimme angenommen. r. 500—502. Sech- Häuschen an der sogen. Geister- . pforte, Neukirchhof. Sie geben zusammen 240 Thlr. jährlichen ZinS. Rechnet man — sagt der Ausschuß — davon die Grund abgaben und Reparaturkosten ab, so wird sich dieser Ertrag noch wesentlich vermindern. Allerdings sind die fraglichen Häuschen sehr klein und ohne Tiefe; allein eine bessere Verwerthung läßt sich, wenn nicht aus den Gebäuden, doch sicher aus dem Areal üehen, und der Ausschuß schlägt daher auch einen allgemeinen Antrag auf bessere Verwerthung diese- Areal- vor. Nr. 501 u. 502. Der Herr Berichterstatter gab überdies »u erwägen, ob man nicht auf Benutzung dieses Areals zu einer Bezirks schule Hinweisen wolle. Der Ausschußantrag fand einhellige Annahme. Ueber Nr. 589, 590 und 591, die sämmtlichen Häuser in der Schulgasse-, sagt das Gutachten: Mit Ausnahme des Logengebäudes und der Unter- und Seitengebäude de- weißen Adlers bilden diese Grund- ücke allein die ganze Schulgasse. Ihr jährlicher Gesammtertrag ist lt. Verzeichniß 885 Thlr. 15 Ngr. 8 Pf.! Der Ausschuß läßt hier die Zahlen allein sprechen und bean tragt, wie er hofft, mit Zustimmung der Versammlung, bessere Verwerthung aller dieser Grundstücke. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Nr. 296, das Haus am PeterStsiore in der Schloß gasse, an Herrn Pastor Al. Naumann für 300 Thlr. vermiethet, und Nr. 728 Petersstraße, SchletterS Hau-, mit einem Miethertrage-von 2300 Thlr., gaben zu keiner Bemerkung Anlaß. Nr. 771, erste Bürgerschule. Gesammtertrag aus Niederlage, Kellern und Sälen 441 Thlr. 28 Ngr. 3 Pf. Ueber diese Erträge — fügt der Ausschuß hinzu — dürfte keine Bemerkung zu machen sein. Sie beruhen, so weit sie die Säle betreffen, auf vertragsmäßiger Förderung gemeinnütziger Zwecke; die Kellelmiethen erscheinen angemessen. Das Verzeichniß enthält im Uebrigen keine Andeutung, in welcher Weise der Stadtrath die früher vom städtischen Museum eingenommenen schönen Räume der ersten Etage des westlichen Seitenflügels verwendet habe. Der Ausschuß schlägt daher vor, deshalb beim Stadtrath anzufragen. Herr St.-V. Häckel theilte mit, daß die früher vom Museum benutzten Räume mit Zustimmung des gemischten Bauausschusses zu Schulzwecken verwendet würden. In Folge dessen ließ der Ausschuß seinen Antrag fallen. Nr. 789 — 791, Georgenhalle. Fünf Gewölbe zu 1450 Thlr., vier Gewölbe (Aich-Amt) zu 1000 Thlr., erste Etage und Gewölbe 2500 Thlr., vier Abthei lungen der zweiten Etage: 306 Thlr., 562 Thlr., 650 Thlr., 340 Thlr., vier Abtheilungen der dritten Etage: 150 Thlr., 400 Thlr., 420 Thlr., 260 Thlr., eine Bodenabtheilung 10 Thlr., ein Kämmer* chen 10 Thlr. * Unter diesem Ertrage von zusammen 8108 Thlr. sind — wie der Ausschuß weiter bemerkt — die von den Fleischern und durch sonstige Vermiethung der Fleischhallen bezogenen Zinsen nicht enthalten, weil die Hallen bei Aufstellung de- Verzeichnisses der Benutzung nicht übergeben waren. Der Ausschuß hat hier nur einen Umstand hervorzuheben, es ist dies die Verwendung von zwei der schönsten Gewölbe im Erd geschoß für da- Aichamt. Die Stadt berechnet sich dafür 1000Thlr. Miethe. Das Verhältniß würde sich aber ungleich günstiger stellen, wenn das Aichamt in einem anderen, weniger kostbaren städtischen Locale untergebracht, die beiden Gewölbe aber licitirt würden. Der Ausschuß empfiehlt beim Stadtrath zu beantragen, daß er das Aichamt in ein andere-, minder werthvolles städtisches Local verlege, die von demselben benutzten Gewölbe aber im Wege der Licitation vermiethe. Diesem Anträge trat die Versammlung einstimmig bei, nach dem der Herr Referent noch bemerkt, daß ein Platz in einem Hofe für da- Aichamt vollkommen angemessen sei. Unter den Nr. 894 — 897 sind die Häuser in der Münzgasse sammt Trockenplatz zusammengefaßt. Sie tragen jährlich zusammen 788 Thlr. ein und bestehen au- folgenden Miethobjecten: ein Trockenplatz mit Wohnung 240 Thlr., ein Haus S50 Thlr., ein dergl. 100 Thlr., eine Wohnung 24 Thlr.,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder