Hier stehe erst eine Weile still, du Wanderer durch Weimar, woher du auch kommst, und sinke zurück in ein Stück Ewigkeit. Wußte Wieland, was er da sagte? Oder stand auch er — mit diesem Bilde zauberhafter Poesie — unbewußt vor dem göttlichen Walten? „Wie von Jahrhunderten her schon erschaut und an gelegt" ... Wußte Goethe, als die schweren Flügel des Erfurter Tores in dem dichten Nebel des Novembermvrgens vor ihm sich öffneten, daß er heimatlichen Boden im eigentlich st en Sinne betrat? Oder ließ „der uralte, heilige Vater" nun ihn selbst — und auch ihm unbewußt — seine wunderbaren Worte erleben: „Nach ewigen eh'rnen Großen Gesetzen Müssen wir alle Unseres Daseins Kreise vollenden?" Das Gottesplätzchen war von Jahrhunderten her schon erschaut. Die Ahnen Goethes — mütterlicherseits — stehen in Weimar. Und des ersten Ahnherrn — oder der Ahnfrau Haus — steht heute noch wie ehedem... Ich sagte schon: Die kleine Tafel an dem schmalen Hause am Markt zu Heidelberg spricht wie der Eingriff eines Höheren in die Lebensbahn eines Auserwählten der Menschheit. Rief ihn von da eine Stimme aus der Ferne? Sollte er heimkehren, um den wundersamsten Kreis göttlichen WaltenS zu schließen? ...