O, ihr wißt es, wie ich liebe, Die so schön mich wieder liebt. Die den reinsten meiner Triebe Mir noch reiner wiedergibt. Wachset wie aus meinem Herzen, Treibet in die Luft hinein; Denn ich grub mit Freud' und Schmerzen Unter eure Wurzeln ein. Bringet Schatten, traget Früchte, Neue Freude jeden Tag, Nur, daß ich sie dichte, — dichte. Dicht bei ihr genießen mag. So rauscht's dem aufmerksamen Ohre noch heute aus dem kleinen Garten heraus, so lebt's noch heute in jedem Keime, der im Frühling sprießt, in jedem Blatt, das herbstlich niederwirbelt. Kein Wandel der Zeit hat diesen Zauber gelöscht, kein Element dies Bild getrübt. Und wenn die Sonne golden darüber hinzieht und Blühen es umduftet, dann ist es, als schritte die alte Zeit immer noch an uns vorüber, als sängen die Vögel noch dieselben lieben Liebeslieder und als stünde Er, um fangen von dieser einzigartigen, reinen und wohl größten Liebe seines Lebens, auch noch mitten unter uns und als hörten wir ihn heute noch mit tiefster Bewegung die ernste und doch glückselige Frage an das Schicksal richten: „Warum gabst du uns die tiefen Blicke, Unsere Zukunft ahnungsvoll zu schauen, Unserer Liebe, unserm Erdenglücke, Wähnend selig nimmer hinzutrau'n? Warum gabst uns, Schicksal, die Gefühle, Uns einander in das Herz zu seh'n. Und durch all die seltenen Gewühle Unser wahr' Verhältnis auszuspäh'n? ...