^JDenn man eine Wanderung über Weimars Friedhof macht, so trifft man ganz in der Nähe der stillen, schönen Fürstengruft, an efeuüberrankter Mauer, in dem engen Bezirk der Familiengrabstätte, auf ein fast völlig schmuck loses Grab, das nur ein niederer grauer Stein mit einer kleinen, weißen Marmortafel kennzeichnet^). Mer so einfach die Stätte ist, so ergreifend wirkt sie, wenn wir die wenigen Worte lesen, die in den Marmor eingezeichnet stehen: „Walter von Goethe geboren am 9. April 1818 zu Weimar gestorben am iz. April 188z zu Leipzig Mit ihm erlosch Goethes Geschlecht, Dessen Name alle Zeiten überdauert." Mit ihm erlosch Goethes Geschlecht Wie ein langes, langes Echo hallt es in uns nach, dies: „Mit ihm erlosch Goethes Geschlecht"... Aus Thüringens Boden entsproß es; — in Thüringens Boden versank es, sein Licht ging über den Erd ball, — seine Spur bleibt ewig lebendig. Zwei Jahrhunderte dauerte es nur, bis Leben und Sterben sich wieder die Hände reichten. Eine kurze Spanne im Vergleich zu der Riesenkraft, zu der Riesenhöhe, zu der der Baum sich erhob... ') Jetzt auch in die Maueewand eingesetzt.