des „Werther", hatte den „Prometheus" geschaffen und das Manuskript seines „Faust" in der Tasche. Die Sturm- und Drangperiode der literarischen Re volution stand auf der Höhe. Die Vergötterung der Kraft war die Losung! Und Goethe der Achill der an stürmenden Helden. In die leuchtenden Farben des Wertherkostüms ge kleidet traf er ein; empfangen wie einer, der hierher gehörte, wie ein Sohn, ein Bruder, der nur lange verreist war — und nun heimkehrte auf den für ihn bestellten Boden. War der z. September dieses Jahres, der Regierungs antritt des jungen Fürsten, in dem Geisteskraft und Energie in gleicher Stärke lebten und den schon Fried rich der Große als vierzehnjährigen Knaben den hoffnungsvollsten Prinzen nannte, den er je gesehen, der Geburtstag der großen, herrlichen Weimarzeit, so war bereits der 7. November desselben Jahres, der Einzug Goethes, das erste große Freudenfest. Auf kurze Zeit nur war der Besuch berechnet — und mehr denn sechsundfünfzig Jahre wurden daraus! Nicht eine literarische Würdigung soll diese Betrachtung sein. Keine Kritik und keine Gelehrsamkeit soll sie bieten. Wie könnte sie das auf diesem engen Raum? Eine Schar von auserlesenen Geistern ist jedem Schritte dieses unergründlich tiefen Lebens nachgegangen, hat jeden Winkel ausgespürt, jeden Zettel, jeden Buchstahen zu deuten versucht — und findet immer neue Arbeits felder, immer neue unentdeckte Bronnen! Uns soll der Name wie ein großes Licht erscheinen, dem alles zustrebt und von dem alles sestgehalten wird, gleichwie die Sterne von der Sonne. Uns soll die Zeit selbst wie ein Märchen sein, zu dem wir still hinüberschauen, uns an dem Spiel der Lichter zu erfreuen.