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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186004040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-04
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1860
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. DS5. Mittwoch den 4. April. 1860. Erinnerung an Bezahlung der Jmmobiliarbrandcaffenbeiträge. Den 2. April d. I. find die für den I. halbjährigen Termin laufenden JahreS gefälligen Beiträge zu der LandeS- Jmmobiliar-BrandverficherungSanstalt und zwar nach I Neugroschen 4 Pf. pr. 2» Thaler Versicherung zu entrichten. Die hiesigen Hausbesitzer werden daher hierdurch aufgefordert, ihre Beiträge von obgedachtem Tage an und längstens binnen L4 Tagen zu bezahlen, indem nach Ablauf dieser Frist, gesetzlicher Vorschrift gemäß, sofort crecutivische Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Leipzig, am 31. März 1860 Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Der Verein für kirchliche Kunst in Sachsen. Es ist ein häufig zu hörender Vorwurf, daß die Kunst in der protestantischen Kirche keine Stätte finde und daß dem „katholischen Mittelalter" allein es beschieden gewesen, seine religiösen Gefühle in Formen des Kunstwerkes niederzulegen. Kann hiergegen schon die ganz eigenthümliche Blüthe der protestantischen Liederdichtung, vor allem aber der Kirchenmusik durch Meister wie Bach und Händel als ein Zeugniß künstlerischer Gestaltungsfähigkeit be trachtet werden, so ist auch die bildende Kunst ihrem inneren Wesen nach nur ein bisher vernachlässigtes, nicht aber ein unbe deutendes Element für das Leben der evangelischen Kirche. Wie Luther selbst sich mehrfach für die gottesdienstliche Verwendung der bildenden Kunst auSaesiwsch«» so Hat auch ein Jeder, der in ihr et»«- LieftreS, als die Abspiegelung einer sinn lich schönen Außenwelt erkannt hat, mit Bedauern empfunden, wenn die Veranlassungen zu Künstlerischer Thatigkeit in der pro testantischen Kirche bisher noch in so geringem Maße würdig be nutzt wurden. Wir branchen in der That nur die Kirchen unsres Sachsens zu durchwandern, um fast durchgängig die traurigsten Zeugnisse der vergangenen kunst- und glaubenslosen Jahrhunderte in Gebäuden und Bildwerken ausgesprochen zu sehen; und zwar ist viel weniger der Mangel an hervorragenden Kunstwerken, deren die mittelalterlichen Kirchen einen so wunderbaren Reichthum auf weisen, als jener durchaus »»künstlerische, in der Ausstattung fast aller Gotteshäuser sich kundgebende Sinn, der es schmerzlich em pfinden läßt, welche köstliche Gabe an dem Kunstverständnis frühe rer Jahrhunderte verloren gegangen, an jenem Kunftverftändniß, dem es unmöglich war, auch das unbedeutendste Geräth ohne schöne Form, ohne sinnvolle Beziehung zu seinem Zweck, ohne Einklang mit dem Grundzuge der ganzen Kunftweise zu lassen. Und in der That, eS ßfi nicht eine mystische Gefühlsstimmung, wie sie sentimentale Besucher uaserer gothischen Dome so gern als deren Eindruck schildern, es iß das erhebende Bewußtsein, .das herrliche Psalmenwort »Ate lieblich sind Deine Wohnungen Herr Zebaoth und die Stätte, da Deine Ehre wohnt! " zum sichtbaren Ausdruck gebracht zu sehe» und in der äußeren Form die innere Kraft des christlichen Geistes wtederzufinden, was die Andacht in jenen Räumen zu einer besonder- feierlichen erhebt. Glücklicherweise hat das neue Leben, dessen sich die evangelische Kirche iseit den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts erfreut, auch auf diesem Gebiete Anregungen aebracht, für welche ein segens reicher Erfola zu hoffen ist. Abgesehen von dem ganz besonder- energischen Kunstleben in der bisher so nüchternen englischen Kirche, haben in Hamburg, Berlin, Stuttgart und jetzt in Dresden sich Vereine für kirchliche Kunst gebildet, für deren letzteren die Lheilnahme unserer Mitbürger anzuregen der Zweck dieser Zeilen ist. — Nach dem von einem Kreise von Freunden der christlichen Kunst ergangenen Aufrufe, wir erwähnen davon nur die Namen Schnorr, Rietschel, Peschel, vr. Liebner und vr. Langbein, welche für Leipzig die Hrn. vr. Ahlfeld, Direktor Jäger und Kaufmann Bredt zur Vertretung de- Vor, standeS bestimmt haben, wird dem Verein namentlich daran ge legen sein, bei kirchlichen Bauwerken, bei der Herstellung kirchlicher Veräthe, der Ausstattung der TotteSäckek mit kirchlichen Grab denkmälern rc. rathend und helfend einzugreifen. Er hat es daher ganz besonders im Auge, daß da, wo Neu- oder Umbaue von Kirchen, Altären, Canzeln rc. beabsichtigt werden, die Gemeinden und ihre Vertreter den Rath des Vereins suchen möchten, welcher unentgeltlich ertheilt werden soll, wo möglich sich auch von dem selben Zeichnungen erbitten, welche, wenn nicht ganz unentgeltlich, doch zu den möglichst niedrigen Preissätzen geliefert werden sollen. Ferner wird derselbe gute Altargemälde von anerkannten Künstlern auf möglichst billige Weise, wie auch zu kirchlichem Gebrauch be stimmte Gefäße nach guten Mustern auf Bestellung anfertigen lassen und überhaupt darauf bedacht sein, nach Kräften zu helfen, wo es gilt die echt christliche Kunst nach den Grundsätzen der lutherischen Kirche zu fördern. Die nöthigen Geldmittel machen allerdings eine rege Theil- nahme aller Derer recht wünschenswerth, welche in den Bestrebun gen de- Vereins eine Förderung des kirchlichen Lebens erblicken, und wir glauben vor Allem den Bewohnern unserer Stadt es ans Herz legen zu dürfen, ein Unternehmen zu unterstützen, dessen Mangel gerade in unseren Kirchen gewiß schon manchem empfäng lichen Sinne »veh gethan. Allerdings kann der Verein sich nicht zu regelmäßigen Gegenleistungen verpflichten, wenn er auch zu- veilen Bedacht darauf nehmen wird, durch Verloosung eines Ge mäldes oder Uebersendung eines guten Holzschnittes den Vereins gliedern eine Gabe zu bieten; allein es wird auch schwerlich Jemand verlangen, daß ein Verein die Grundsätze sogenannter rentabler Unternehmungen bekenne, bei dem es darauf ankommt, den schwachen Keim eines noch in seiner Kindheit stehenden Pflänz chens mit liebevollen Händen zu hüten. Wo aus anderen Theilen des evangelischen Deutschlands die Nachrichten von einem ersprieß lichen Gedeihen ähnlicher Bestrebungen zu unS kommen, da wird auch in Sachsen sich eine genügende Anzahl warmer Freunde der guten Sache finden, um den alten Vorwurf unserer „dürren" Anschauungsweise zu widerlegen. Die oben genannten Herren Vorstandsmitglieder für Leipzig sind ermächtigt Beitrittserklärun gen, welche durch Verpflichtung zu einem Jahresbeitrag von 1 »L pränum. bewirkt werden, entgegen zu nehmen, ebenso ist in der Kunsthandlung de- Herrn Rudolph Weigel eine Liste aufge legt und der erwähnte Aufruf de- Vorstände-, in welchem Zweck und Ziel des Verein- ausführlicher niedergelegt sind, zur näheren Prüfung zu haben. Möge dem jungen Verein in unseren Mauem ein recht ver sprechender Anfang zu Theil werden. 2. Allgemeiner Turnverein. Im Anschlüsse an frühere Mitttzeilungen über die Lheilnahme de- hiesigen Publikums am Turnen, welche in diesem Blatte ge geben wurden, berichten wir hiermit über das ebenbeendete Winter halbjahr Oktober bis März 1859/66. Die seit der Gründung de- Vereine- zum ersten Male erreichte außerordentlich« Frequenz beim Turnen der Erwachsenen in dem verflossenen Semester hat dringend an das Unzureichende der vorhandenen Dinterräumlichkeiten ge mahnt, und läßt den Wunsch nach schleuniger Abhülfe durch Erbauung einer größeren Turnhalle berechtigt erscheinen. Atter-
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