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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186003314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-03
- Tag1860-03-31
- Monat1860-03
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1860
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» ' Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts «ad des Raths dn Stadt Leipzig. Bekanntmachung. Die Unterzeichnete Immatrikulation-- Commission macht hierdurch bekannt, da- die im nächsten Semester zu haltenden Vorlesungen am Sechszehnten April L8SO beginnen werden. Gedruckte Verzeichnisse über die im gedachten Halbjahre zu haltenden Vorlesungen find in der Erpedition de- Universität-- Gericht- und in der Universitäts-Buchhandlung (Dresdner Straße Nr. 63, Edelmann) zu erlangen. Leipzig, am 6. März 1860. Die JmrnatrieulationS - Commission dasel-st. v. BurgSdorff, vr. Waechter, vr. Morgenstern, K. Reg.-Bevollmächtigter. d. Z. Rect. d. Univ. Univ.-Richter. Montag den 2. April sollen im diesjährigen Gehau de- Connewitzer Revier- von V Uhr an 80 verschiedene Nuhsiüeke (starke eichene, buchene und Ahorn-Stämme), so wie l eichene Rutzklafter, — ingleichen von LR Uhr nn 8V buchene und rüsterne Scheitklnftern unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen und gegen verhältnißmäßige Anzahlung an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, am 28. März 1860. Des NknthS Forsibepntntion. Aus dem modernen Leben. l. D« SefäMg». (Fortsetzung.) '' - 2. Der Doctor Feldmann war versichert, die Frau Doctorin hatte ihre kleine Erbschaft herqegeben, um die erste Einzahlung zu machen, . und Andreas Schütz war im Besitze seiner Aktien. Fritz und Emilie hatte« auf dem Balle getanzt und sich gottvoll amüsirt, aber was noch mehr sagen will, sich gegenseitig ewige Liebe ge schworen. Herr Keller rieb rsich vergnügt die Hände; wohin er kam, tvard er freundlich, selbst herzlich ausgenommen. Selma wußte es ihm Dank, daß er ihren LieblingSplan hatte fördern helfen, denn Andreas zeigte sich, seit seinem Sohne zwanzigtausend Thaler mit Emiliens Hand in Aussicht standen, gefügig, und die bekümmerte Doctorin, die auf eine Genesung ihres siechen Ehe gatten nicht mehr zu hoffen wagte, drückte dem Agenten wehmü- thig die Hand, so oft sie ihn sah. Emilie, die den Zusammen hang der Dinge kannte, stickte Herrn Keller ein elegante- Notiz buch, und Fritz versprach ihm ein anständiges Proxeneticum, sobald seine Verlobung öffentlich bekannt gemacht worden sei. Man muß nicht glauben, daß von irgend einer Seite der beschleu nigte Tod de- Kranken gewünscht wurde — nein, dazu waren alle betreffenden Personen zu edel. Die Docdortn pflegte ihren Ggtten mit ehelicher Zärtlichkeit, Emilie sorgte kindlich für den kranken Vater, Selma machte fast täglich Freundschaftsbesuche, und Fritz war zu wenig ein trockener Speculant, um nach der Mitgift zu geizen, er war um jene Zeit ganz glühender Liebhaber. Nur Andreas Schütz meinte zuweilen, daß unser Herrgott die Leiden de- DoctorS abkürzen möge. Wir können nicht sagen, ob daS rein christliche Mitgefühl oder der Kaufmann diesen Wunsch ihm erpreßte, denn er hatte bei Tische auch einmal die Befürch tung geäußert, daß es der Doctorin sehr schwer fallen müsse, all jährlich eine so hohe Prämie einzuzahlen. _ Der Winter hatte sich eingestellt und mit ihm die herbsten Leiden für den Kranken. Wie alle Patienten dieser Art, so glaubte auch Feldmann nicht, daß er ernstlich krank sei; er hoffte auf den Frühling, der nicht nur Linderung, sondern auch Genesung bringen würde. Einst ließ er den Agenten rufen. Herr Keller kam; er rühmte das gute Aussehen des DoctorS und sprach voll Land Partien für den nächsten Sommer. — Herr Keller, begann der Kranke, meine Krau flößt mir ernste Besorgnisse ein, sie leidet und sucht eS mir zu verbergen. Ich kann meinen Geschäften nicht so nachgehen, wie ich woh Mächte, man Wird mir bald eine Prnfisn anweisen — eS wäre doch wohl gut, wenn ich daS Leben meiner Frau versicherte. — Selbstredend, Herr Doctor! Die Zeiten sind danach an- gethan, daß man auf Alles Bedacht nehmen muß. Ich habe Sie licht daran erinnern mögen, «obgleich ich die Vorbereitungen zu >er Versicherung schon längst getroffen habe — es bedarf nur Ihre- Auftrages, und in einigen Tagen ist da- Geschäft in Ordnung. — Sie haben meinen definitiven Auftrag. — Abgemacht! Fünftausend Thaler also? — Mehr nicht; die Einzahlung fällt mir sonst zu schwer. — Immerhin, Sie legen den Grund zu einer glücklichen Zu kunft. — Die Compagnie ist also solide? — Selbstredend! Würde ich Ihnen sonst dazu rathen? Der Andrang ist enorm, ich weiß mich vor Aufträgen kaum zu retten. Glauben Sie mir, Sie könnm Ihr Capital nicht besser anlegm. Und was die Hauptsache ist, Ihre Gattin kann trotzdem noch lange leben. — Nun noch eine Frage im Vertrauen, flüsterte der Doctor, indem er sich über die Lehne seine- Polsterstuhls beugte. Sie kennen Andreas Schütz? — Ich kenne seine Person, seine Familie und seine Ver hältnisse. — Wie steht es mit ihm? — Vortrefflich, ganz vortrefflich! Er hat im vorigen Herbste für zwanzigtausend Thaler Actien durch mich ankaufen lassen. — Das ist ein gute- Zeichen, meinte freundlich der Kranke. Der Handel muß doch etwas abwerfen. — Weil Vater und Sohn thätige Menschen sind. Der Fritz ist ein Goldjunge, von früh bis spät auf den Beinen. Ich freue mich, so oft ich da- Gewölbe betrete. Er verdieilt da- Glück, der Erbe eines wohlangebrachten Geschäft- zu sein. — Er hat um meine Emilie angehalten. — Sagen Sie „Ja!" Da-Mädchen wird glücklich. Feiern Sie je eher je lieber die Verlobung, und wenn Sie wieder herge stellt sind, die Hochzeit. Die Idee ist famos! Fritz und Emilie — ein pikfeine- Paar! Herr Keller küßte sehr sauber seine Fingerspitzen. — Ich danke Ihnen, mein lieber Freund! sagte freudig erregt der Kranke. Di-cretion empfehle ich Ihnen nicht, dmn Sie wissen, daß man einen so wichtigen Schritt nicht ohne Über legung thut. — Selbstredend, mein bester Herr Doctor, selbstredend! Doch, die Zeit drängt; ich scheide mit der Versicherung, daß ich Ihre Aufträge besten- besorgen werde. Tausend Grüße an Frau Ge mahlin und Fräulein Tochter. ES bedarf wohl keiner Erwähnung, daß AmanduS pünktlich Wort hielt. Der Subdirector nahm keinen Anstand, die Ver-
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