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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186004093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-09
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1860
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Anzeiger. Amtsblatt des Kiiaigl. Bezirksgerichts and des Raths der Stadt Leipzig. M Ittv. Montag den 9. April. 186V. Sitzung der Stadtverordneten vom 4. April 1860. (Auf Grundlage de- Protokolls bearbeitet und veröffentlicht.) (Schluß.) Herr vr. Heyn er, Die Minorität im Ausschüsse bildend, be- zeichnete den Preis für die fraglichen Herstellungen als viel zu doch. Erst sei das Nöthige und Nützliche zu unternehmen, vor Allem die Schulen zu bauen. Der Rath wolle jetzt selbst in dieser Richtung Vorgehen, man solle ihn daher nicht mit Ausführung anderer Sachen belasten. Auch eine bessere Verwendung der Grund stücke, mit welcher der Stadtrath sich jetzt zu beschäftigen anfange, sei mit Freuden zu bearüßen. Für das Aefthetische sei jetzt genug geschehen, man habe Museum und Promenaden. Die Krümmung der Frankfurter Chaussee sei nicht so erheblich, daß eine Abhülfe mit solchen großen Kosten nothwendig werde. Die mit Gerade legung der Aeitzer Straße gemachten Erfahrungen, nach welchen man bei der mit vielen Opfern unternommenen, fast nur Einem, dem Ehrlich'schen Hause zu Gute kommenden Geradelegung das Ziel, eine gerade Straße, nicht einmal erreicht habe, lockten zudem nicht zu einem solchen Projekte, mit dessen Ausführung man an anderer Stelle einen viel schärferen Winkel schaffe, als jetzt vor handen sei. Die hohe Brücke, da- neue Thor müßten verlegt, die Geradelegung, wenn sie nützen solle, weiter fort, bi- zum Kuh thurm geführt werden, abgesehen davon, daß man auf Bau schwierigkeiten stoßen müsse. Der Stadtrath werde Concefsion zum Baue auf der jetzigen gewundenen Linie nicht geben, wie ja schon bei Tauchnitz in der Dresdner Straße er es nicht gethan; die Ad- jacenten müßten daher di« fraglichen Stücke Land unbebaut lassen. Gefahr im Verzüge liege daher nicht so dringend vor; mit Herrn vr. Scherell könne durch Tausch die Sache vermittelt werden, letzterer sei mit dem an die Stadt auf der ersten Seite zurück fallenden Areal als Tauschobject zufrieden. Gleiches Abkommen werde sich wohl auch Herr Handwerk gefallen lassen. Er be antrage : unter Ablehnung des Mehrheitsantrags die Angelegenheit an den Rath zurückzugeben, mit dem Ersuchen, durch Tausch mit den Adjacenten (mit Ausschluß der kleineren Grund stücksbesitzer) die Angelegenheit zu ordnen. Der Vorsteher bemerkte, daß nur ein kleinerer Grundstücks besitzer, Herr Mehnert, in Frage komme. Herr Vr. Heyn er änderte demgemäß seinen Antrag, welcher Unterstützuna fand. Herr Fecht entgegnete: Herrn vr. HeynerS Bemerkungen widersprächen sich; Herr vr. Heyner habe sich erst gegen da- Project überhaupt erklärt und dann doch den Tausch vorgeschlagen. Es sei aber wohl zu beachten, daß die Stadt durch den Tausch beträchtlich einbüßen könne. Ein Blick auf den Plan ergebe, daß die Straße mindestens gerader als jetzt, eine Verlegung de- Thorhauses aber gar nicht nöthig werde. Die Folgen einer sol chen Verbesserung, wie die hier vorliegende und die an der Aeitzer Straße wären erst nach längeren Jahren in ihrem guten Einflüsse zu würdigen; wenn man daher eine solche Verbesserung beurtheilen wolle, so müsse man seinen Gesichtskreis nicht zu eng begrenzen. Die Bebauung der Fluchtlinie in jetziger Gestalt werde unschön und nöthige die Elsterstraße, in einem spitzen Winkel auszugehen. Er richte sich an Diejenigen, welche früher für Erwerb des Meyer'schen Grundstückes gestimmt; hier nun feien e- noch weniger die bloßen Schönheitsrücksichten, welche für die Erwerbung de nn Geradrlegung erforderlichen Lande- sprächen. Lasse man die Grundstücksbesitzer jetzt bauen, so verliere man die Gelegenheit zur Geradlegung für immer; die Ausführung der letzteren lasse sich ja immer noch ausschieben. . Herr vr. Heine — obgleich seiner Versicherung nach der Sache ganz fremd — erklärte, sich an der Verhandlung nicht be- theiligm zu wollen. Herr vr. Reel am hielt die Umlegung einer Straße nur dann für nöthig und wünschen-werrh, wenn Rücksichten de- Ver kehrs, der Gesundheit oder der Schönheit dafür sprächen. Diese Rücksichten träfen hier nicht ein; weder der Verkehr, noch die Gesundheit, noch die Schönheit der gebogenen Linie leide unter der jetzigen Form. Die Krümmung sei den Mehrsten gewiß nicht eher ausgefallen, als bis man sie als auffällig geschildert; bei der Petersstraße ertrage man ebmfalls eine Krümmung. Als der Rath die neue Straße vom Lagerhof nach dem Brühle anlegen wollte, habe er als einen Vorzug seine- Planes gerühmt, daß die Straße eine gefällige, schöne Bogenlinie nehme. Sollte nichts destoweniger die Geradelegung und die Arealacquisition genehmigt werden, so beantrage er, die bauliche Ausführung des Planes so lange zu verschieben, bis die Schulen und andere nothwendige Bauten vollendet seien. Der Antrag wurde unterstützt. Herr Wengler empfahl die Ausführung des Projekts, da die Straße nicht mehr als Chaussee, sondern als städtische Straße zu betrachten und aus die schon angebahnten Anbaue Rücksicht zu nehmen sei, zumal da für diesen Stadttheil bis jetzt nichts ge schehen sei. Herr Fecht bezeichnete in demselben Sinne den Plan als die Recnficirung einer wahrscheinlich bald auf beiden Seiten bebauten Straße; Herr Adv. Helfer wiederholte, daß durch den Plan eine gerade Straße nicht gewonnen werde, man bekomme eine scharfe, ganz kurr einbiegende Ecke, die sich nicht wohl ausgleichen lasse. Er sehe reinen Vortheil aus dem Plane, obgleich er da, wo ein solcher Vortheil in die Augen springe, für solche Geradelegungen sei. Um Uebriaen zweifele er, daß dieselbe gerade hier mit den veranschlagten Kosten zu ermöglichen sei. Nachdem Herr vr. Reclam wiederholt hatte, daß er den Plan für anaemessen und schön nicht ansehen könne, besonders weil er unschöne Winkel schaffe, entgegnete Herr vr. Heyner auf die Bemerkungen Herrn Fecht-, daß er sich nicht im Wider spruche befinde, ein Tausch mit den Adjacenten, die dabei ihren Vortheil fänden, gar keine Schwierigkeiten machen werde und der vom Ausschuß vorgeschlagene Ausweg die an sich nicht eilige Sache nur noch aufhalte. Eine wellenförmige Linie entspreche mitunter der Schönheit mehr; da- Gegentheil könne man in Berlin sehen. Als eine schlimme Folge der Geradlegung stelle sich heraus, daß da- Thor verlegt werden müsse und die Adjacenten würden ohnehin eher bauen als der Rath. Herr Prof. Bursian widersprach der Bemerkung, daß das Thor verlegt werden müsse. Nur die Brücke bedürfe einer Ver breiterung, dann gewinne man eine leidlich gerade Straße. In Wellenlinien werde Niemand Straßen bauen wollen. Man solle daher die Gelegenheit jetzt benutzen. Daß die Adjacenten auf den Tausch eingehen würden, das bezweifle er nicht; das städtische Areal sei viel wecthvoller und habe mehrere Straßenfronten. Herr St.-V. Rose erklärte sich ebenfalls für das Projekt, von dessen Ausführung die Entwickelung der Frankfurter Vorstadt mit abhänge. Wer gegen die Geradelegung sei, lege dem Neubau einen Hemm schuh an. Herr Adv. Helfer wünschte nochmals Auskunft darüber, ob die für Herstellung der neuen Straße postulirten Kosten auch zu langen und Alle- in sich fassen würden? Der Herr Berichterstatter entgegnete, tzecielle Anschläge lägen noch nicht vor, aber für die angesetzten Summen lasse sich viel machen. Die- bestritt Herr Adv. Helfer. Der Herr Referent, zum Schluß sprechend, entgegnete: Auch, die Majorität de- Ausschusses habe da- Nützliche und Nöthige im Auge; sie wolle dm Grundbesitz der Stadt verbessern. Winkel würden durch die projectirte Anlaae nicht geschaffen, da- Thorhaus könne stehen bleiben, die Brücke müsse ohnehin gebaut werden. Der von Herrn vr. Heyner empfohlene Tausch werde den Ad- jaemtm ganz unverhältnißmäßige Dortheile bringen, welche er der Stadt zurumurhen nicht empfehlen könne. Die Anträge de- Au-schusse- unter 1 und 2 wurden mit 94
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