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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186004204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-20
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1860
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s Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 111. Freitag dm 20. April. 18K». Bekanntmachung. Nachdem wir in dem hiesigen Commungebäude Reichsstraße Nr. 52, den ehemaligen Fleischbänke«, zwei große neue Verkaufsgewölbe haben einrichtcn lassen, sollen dieselben auf drei Jahre, von Ablauf der Ostermeffe 1860 an, an dm Meistbietenden vermiethet werden. Miethlustige werden veranlaßt. Freitag der» LV. April LSSO Vormittags KL Uhr Ln der Rathsstube hier zu erscheinen. ihre Gebote zu thun und sich weiterer Resolution zu gewärtigen. Die Auswahl unter den Bietem so wie jede sonstige Verfügung bleibt Vorbehalten. Die Bedingungen können vom 16. April d. I. an bei uns eingesehen werden. Leipzig, am 5. April 1860. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner. Bekanntmachung. Die öffentliche Mischung der Gewinne. 5. blasse 57. K. S. LandeS-Lotterie findet den 21. April ». e. Nachmittags 8 Uhr auf dem Aiehungssaale, Johannisgasse Nr. 48, 1. Etage, statt. Königliche Lotterie-Direktion. Leipzig, den 17. April 1860. Marbach. Aus der Leipziger polytechnischen Gesellschaft. In der öffentlichen Sitzung am 21. Oktober 1859 hielt Herr Fr. E. Kefer stein in Leimig einen längeren Vortrag über die neuesten Fortschritte in der Braunkohlenverwerthung, »eiche in der »Fabrik derSächs.-Thüringischen Aktiengesellschaft für Braunkohlen verwerthung" zur praktischen Ausführung gekommen find. Der selbe zeigte dabei sämmtliche rohe und gereinigte Produtte aus dieser Fabrik zur Ansicht vor und übergab dieselben am Schluffe seines Vortrags der Sammlung der Gesellschaft als Geschenk. AuS dem Vortrage sei nur Folgendes erwähnt: „Der außer ordentliche Aufschwung, welchen die Fabrikation der flüssigen Pro dutte der Steinkohlen, namentlich der schottischen Boqheadkohle, sowie der Blätterkohle bei Bonn (Etablissement von Wießmann u. Co.) seit 8—10 Jahren genommen hat, machte unsere Che miker und Capitalisten auf die werthvollen Deftittarionsprodutte der Braunkohle aufmerksam, um so mehr, da man darin schon seit längerer Zeit das werthvotte Paraffin gefunden hatte und es nur darauf ankam, umfassendere Versuche anzuftetten, um dann günstigen Falls eine Fabrikation im Großen zu begründen. Die Versuche hatten nachgewiesen, daß aus allen Braunkohlen bei geeigneter Leitung des Destillationsprozesses Theer, Gas und Koks zu gewinnen seien. Das Gas, ein hierbei stets unwill kommener Gast, findet selten Anwendung als Leuchtgas, weil ein geringer Gehalt an Blausäure, die sich bei der niedrigen Temperatur während der Destillation der verschiedenen Braun kohlen bildet, der Gesundheit der Arbeiter nachtheikig sein, außer dem eine besondere Reinigung des Gases sehr störend auf die Fabrikation zurückwirken und letztere bei dem geringen Consum der Fabrik selbst nicht lohnen würde. Von etwa 20 Fabriken, welche im Königreiche und der preuß. Provinz Sachsen vor 3 bis 4 Jahren angelegt wurden, sind als nennenswerthe Fabriken nur die Fabrik Gerstewitz, der Sächs. Thür. Actiengesellschaft für Braunkohlenverwerthung zu Halle gehörend, und die Fabrik in Bitterfeld, den Herrn Baurmeister L Co. gehörend, übrig geblieben, erstere nur weil sie selbst geeignete Kohlen besaß, letztere weil sie sich entschloß, die eigene Kohle nur zur Feuerung zu verwenden und zur Destillation, die theuren Weißen- felser Kohlen über Dessau oder neuerdings guten Theer aus Weißen- felser Kohlen zu beziehen. Die DestillationSproducte des Theer-, der, nachdem er gewonnen worden, zunächst einer Destillation für sich unter worfen wird, bestehen au- Rohölen, Paraffinmassen und Theer- koks, nicht.Asphalt, der sich nur dann bildet, wenn die Destil lation unvollkommen war. Da- Verfahren ist sehr umständlich und eS lohnt nur der Betrieb im Großen. Die Fabrik Gerstewih ist jetzt im Stande, monatlich circa 250 Ctr. Paraffin, circa 250 Ctr. Photogen, circa 500 Ctr. Solaröl in einem Gesammtwerthe von circa 18 bis 1900 Thlr. zu erzeugen und gebraucht dazu circa 5000 Tonnen Destillirkohlen und ebensoviel Feuerkohle. Das Photogen hat sich trotz seiner Keuergefährlichkeit am meisten eingebürgert, weil es das älteste bekannte Destillationspro- duct der Stein- und Braunkohlen ist und in Berug auf Billig keit sowohl als Leuchtkraft dem Gase am nächsten kommt und vor letzterem den Vorzug hat, daß es sich überall ohne kostspielige Leitungen anwenden läßt. Steinkohlenphotogen ist etwas leichter als das aus Braunkohlen erhaltene, brennt aber dafür flüchtiger ohne sich durch größere Leuchtkraft auszuzeichnen und ist demnach bei gleichem Preis theurer. Alle Photogenlampen sind so eingerichtet, daß sie sich ihr Photogen mittelst des Dochtes min destens 6" hoch saugen müssen, ehe es an die Flamme gelangt; und erfordern einen starken Luftzug. Derselbe wird entweder da durch hervorgebracht, daß bei flachen Dochten mittelst eines Dornes die Lust gegen die Flamme gepreßt wird oder bei runden Dochten, daß mittelst eines in der Mitte angebrachten Knopfes die Flamme nach außen gepreßt wird, wo dieselbe mit dem senkrecht aufsteigen den Luftstrom in Berührung kommt und ihr dadurch tttehr Sauer stoff zugeführt wird. Die Lampen brennen mit ausgezeichneter Helligkeit und werden nur durch Leuchtgas in gut construirten Brennern übertroffen. Das Solar öl ist vielleicht der wichtigste unter den Körpern dieser Gruppe, nicht bloS weil dasselbe gar nicht feuergefährlich, wenigstens nicht mehr gefährlich als Rüböl ist, was schon der Direktor Petersen hier in der Gesellschaft vor 2 Jahren bewiesen hat, sondern auch weil sich bei demselben die Annehmlichkeit der Oelfiamme mit der Helligkeit der Gasflamme verbindet. Von seiner außerordentlichen Leuchtkraft hat es auch seinen Namen Sonnenöl. Das Solaröl brennt auf allen Photogenlampen, wenn man es mit einem kleinen Zusatz von Photogen versteht. Auf vielen Photogenlampen, namentlich wenn der Oelbehälter etwas flach ist, brennt es auch ohne solchen Zusatz. Am geeignetsten sind jedoch solche Lampen, welche wie bei den neueren Rüböl- lampen ein^n konstanten Oelstand besitzen. Einen konstanten Oel- stand haben die sogenannten Stelllampen, die Moderateurlampen und die Uhrlampen. Alle diese Lampen eignen sich zum Brennen von Solaröl. Dasselbe bedingt jedoch eine kleine Aenderung. Der Oelstand darf nämlich die Flamme nicht erreichen, sondern muß 1 bis 1i/r" niedriger sei. Bei den Schiebelampen erreicht man diesen Zweck, indem man entweder den Brenner höher an bringt oder den Flaschenhals verlängert. Bei den Moderateur- und Uhrlampen einfach dadurch, daß man das überflüssige Oel, welches die Feder oder das Uhrwerk der Flamme zuführt, nicht so ? hoch steigen läßt, sondern demselben auS angebrachten Löchern in
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