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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186004268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-26
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.04.1860
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts md des Raths der Stadt Leipzig. M 117. Donnerstag den 26. April. 186V. Bekanntmachung. Die Inhaber von Gartenplätzen im großen Johanni-gacken und im Johnmu-thale werden hierdurch veranlaßt, das Verschneiden der Hecken und Zäune rechtzeitig zu besorgen, such darauf aufmerksam gemacht, daß das Halten von Vieh irgend einer Art in den Gärten nicht gestattet ist. Leipzig, den 35. April 1860. Die Deprltatisn -e- Nkaths zum JohamriShoSpitale. Sertchte Uber -en Vaarenverkehr dsr gegeilt wärtigen Messe. m. Die Tuchmeffe. Unsere in den Berichten über die MichaeliSmeffe 1859 aus gesprochenen Erwartungen einer lebhafteren Ostermesse in Tuchen und Buckskins haben sich nur zum Theil erfüllt, was sich au- verschiedenen Gründen erklärt. Durch die Zurückhaltung der Fabrikanten und Käufer im vorigen Herbst stellte sich beim Be ginn des Geschäfts ein dringendes Bedürfniß sowohl nach glatten Tuchen, als ganz besonders nach RouveaUtes heraus. Sind nun auch die Ansichten über die politische Lage Europa's und fpeciell Deutschlands sehr verschieden, so ist doch allgemein wahr zunehmen gewesen, daß durch frühzeitige Ordres der erste Bedarf gedeckt wurde. Einen Anhalt für den weniger lebhaften Meßver- kehr, wie dieser sich sonst unter gleichen Verhältnissen entwickelt haben dürfte, bietet die Witterung, welche der Räumung vieler Lager ohne Zweifel hinderlich gewesen ist. Neben dem Druck der politischen Verhältnisse wirken die entmuthigenden überseeischen Nachrichten nachtheilig auf den Consum ein, der durchgehend- niedrigen Dividenden vieler Bank- und anderer Institute gar nicht zu gedenken. Bei der ganz allgemeinen folgeweisen Zurück Haltung der Industrie können also die Klagen über den flauen Geschäftsgang in Tuchen Nnd Nouveautes nicht verwundern. — Obwohl einzelne Fabrikanten ihre durchgehend- sorgfältig ausgear- beiteten Maaren rasch und zu befriedigenden Preisen abgesetzt haben, ist die Messe doch im Ganzen eine untermittelmäßige, so daß wir Specialitäten nur mit wenigen Worten erwähnen. Wer heute die vor 20 Jahren am Platze befindlichen wohlsortirten und tonangebenden Lager von sogenannten „niederländischen farbigen Tuchen" zu finden meinte, würde vergeblich darnach suchen. Der Umschwung des Geschmacks und der Mode in den Herren-Stoffen hat den Begehr nach glatten, farbigen Tuchen zu immer größerer Abnahme gebracht, und darin lieat der Haui grund für das Nichterscheinen der rheinischen Tuchsabrikanten auf unseren Messen. Einzelne Lager liefern in schwarzen Tuchen und EroiscS jedoch noch immer den Beleg für die solide und sorgfäl tige Ausarbeitung, in welcher, wie wir schon früher anerkannten und auch heute rühmend zu wiederholen haben, die sächsischen und preußischen Fabrikanten mit bestem Glück nachgefolgt sind. Am schlimmsten werden von dem stillen Geschäftsgänge diejenigen Fabrikanten betroffen, welche für dm Export arbeiten. Das Wenige, was von denselben umgesetzt worden ist, wurde mit be deutenden Opfern an den Mann gebracht. — Gegen Ende März^ brachte die New-Porker Handelszeituag ritten Wannmgsrnf für . >0 C Wir baffen dahin gestellt sein, ob diese Summe bei dem m hemm Export von besonders deutschen Tuchen (wir kennen mm mit einem JahreSexpott von 12,000 Stück) für den New-Vork, dem Hauptstapelplatz fö» die ganzen Vereinigten Staa ten, überhaupt eine so ganz mißverhSkrnißmäßig« Ist. Ats eine )t ganz unverdächtige Parteilichkeit erschien aber -et dem er- kahnruf, daß nur vier rheinische Firmen erwähnt wa ren, welchen besondere Befähigung zur Anfertigung von Müde- stoffm, schwarzen Tuchen und soliden EroisiS, der dortigen Fabri kation aber schon eine große Entwickelung zugeschrieben wurde. Unseres tüchtigen, strebsamen Sachsens und des gleich tüchtigen Nachbarstaats Prenßen ist dabei gar nicht gedacht. So bereit willig jeder Industrielle, so wie überhaupt jeder Deutsche, Vor züge des Auslandes anerkennt, vielleicht nicht selten auf Kosten der Wertschätzung der heimischen Fabrikation, so sehr müssen wir doch bezweifeln, daß die amerikanische Wollenindustrie in so kurzer Zeit RleftnschrLtte gemacht haben sollte, welche europäische Artikel überstüsslg machte. Es ist gerade in den letzten Jahren von allen Seiten die Tüchtigkeit der deutschen Tuche und die Concurrenzfähigkelt namentlich auch der sächsischen und preußischen Fabrikate in amerikanischen Handelsblättern ausgesprochen worden. Der vorjährige „ Commerzlelle Bericht" der hiesigen Firma Knauth Nachod L Kühne giebt die dortige Einfuhr von Tuchen im I. 1856 auf 11,683,476 tz, in 1857 11,009,605 -, in 1858 auf 7,626,830 K. Von letzterer, in Folge der Krisis niedrigeren Summe ist die Einfuhr jedenfalls wieder aufwärts gegangen und sicher noch sehr bedeutend, eben so wie die ameri kanische Fabrikation im Verhältniß zur europäischen noch unbe deutend. Was den speciellen Geschäftsgang anlaugt, so ist derselbe ein sehr verschiedener, selbst für Verkäufer ein und desselben Ortes. Crimmitzschau hat seine Sommerwaaren abgesetzt und wird sehr wenig mit nach Hause nehmen, ist aber mit seinen Winterwaaren stecken geblieben. Roßwein, Bautzen, Bischossswerda hat verkauft, Döbeln aber wieder schlechte Geschäfte gemacht. Die Engroiften, die sonst eigentlich erst Leben in den Absatz bringen, fehlten so gut wie ganz. Die Schweiz konnte schon deshalb nicht viel nehmen, weil deren Verkehr nach Italien durch die dortigen poli tischen Verhältnisse sehr daniederliegt. Der amerikanische Markt ist, nach Mancher Urtheil, mindestens gesättigt. Crossen a. O. ^ hat mit seinen sonst vielgefragten geköperten Stoffen sehr schlechte Geschäfte gemacht. Sagan und Sommerfeld, das besonders nach transatlantischen Plätzen viel adsetzt, hat nach Verhältniß des ganzen Meßgeschäfts zufriedenstellende Posten verkauft, indessen, wie man glaubt, nicht ohne Verluste. Werdau behält viel übrig. Forste hat viel abgesetzt, indessen ebenfalls zu sehr gedrückten Prei sen. Ueber Kirchberg, Görlitz und Großenhayn gilt im Allge meinen ebenfalls das Ungenügende der Geschäfte und, wo einiger Absatz stattgefundeu hat, Unzufriedenheit mit dem durch die Zeit- .verhältnisse unterstützten Druck der Preise, die überall zu den .gegenwärtigen Weltpreisen in keinem Verhältniß stehen! T-nfer»atorium der Mustk zu Leipzig. Die etste diesjährige öffentliche Prüfung der Zöglinge unserer ' am 23. April im Saale des Gewandhauses statt, dieselbe auf das Instrumental-Solospiel und auf Der erste der gegebenen Vorträge war der erste rusitschnu tz Ilde« SÄYgkftMg: Der erste oer gegebenen LZortrage war oer erste Satz des » äut - Coucerts für Pianoforte von I. Moscheles, aeshlelt von Herrn Dernardus Boekelmann aus Utrecht. I Anzsterkennen ist hierbei eine tüchtige Technik, besonder- Sauber keit und Gewandtheit beim Spiel selbst schwieriger Stellen. Nach ^ diestr Seite hin entsprach der Spieler den Anforderungen des in teressanten Tonstücks j um diese- aber zur vollen Wirkung zu bringen, hätte es noch eine- markigeren Tones und namentlich einer lebensvolleren Darstellung de- geistigen Inhalts bedurft. Bedeutender, was Tongehalt und Verständniß anlangt, er.
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