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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186005103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-05
- Tag1860-05-10
- Monat1860-05
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1860
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2308 kennt. Um das zur Bereitung des Kami nöthige Gefäß zu erhal ten, schneiden die Camacans (ein südamerikanischer Zndianerftamm) einen dicken Baumstamm des Barrigudo-Baumes quer durch und höhlen ihn bis auf einen Theil, der den Boden bildet, auS. Während dies die Männer bewerkstelligen, sind die Weiber be schäftigt, Maiskörner, Bataten oder Mandioks zu kauen und in das Faß auszuspeien. Diese ausgekauten Hülsen muffen nun 12 bis 16 Stunden im warmen Wasser gähren, woraus ein Ge tränk entsteht, das, in gro en Portionen genoffen, berauschend wirkt. So finden wir schon auf einer niedrigen Stufe der Cultur die Anfänge der Dinge, die bei den vorgeschrittenen Nationen von so großer Bedeutung Isind. Die nordamerikanischen Indianer haben vor der Ankunft der Europäer keine berauschenden Getränke ge kannt und bereitet, ja verstehen heute noch nicht, solche zu bereiten, betrinken sich vielmehr nur in dem von den Europäern ihnen ge lieferten Branntwein und Rum. Für SchnapS kann man von ihnen leider Alles verlangen, und eS ist eine tief betrübende Wahr nehmung, daß sich auch die indianischen Frauen und Mädchen für einen Schluck Branntwein verkäuflich zeigen. Viele wilden Stämme bereiten jedoch auch erfrischende und gesunde Getränke, die keine aufregenden Eigenschaften besitzen; so z. B. fertig«» die Indianer von Surinam ein dem Kawi ähnliches Getränk, Ebeltir genannt, das wie jenes aus Eassavekuchen und Caffavesaft besteht, und eine buttermilchähnliche Eonsiftenz und süßsäuerlichen nicht unangenehmen Geschmack hat. Die meisten der berauschenden Getränke der Südamerikaner werden aus gekauten Pflanzenstoffen, welche in Gährung versetzt werden, bereitet und führen verschiedene Namen. Die Laga der Abiponer ist eine Art Meth, aus Honig oder Iohannisbrod mit Wasser, welche Mischung in weinige Gährung übergehen muß, gefertigt. Künstlicher ist die Bereitung des Jllihiti der Arauwaker, auch Pernau genannt, das, ähnlich wie der Kawi, aus gekauten Eassavekuchen und Caffavesaft ge braut wird; eine stärkere Sorte heißt Baiwar. Auch Weinessig gehört zu den Lieblingsgetränken der südamerikanischen Stämme. Umsatz bei -er Sparcasse und dem Leihhause im Monat April 1860. Es wurden bei der Sparcasse ? 23,991 Thlr. 27 Ngr. 5 Pf. eingerahlt und 20,757 - 14 - 6 - zurückgezogen, überhaupt aber 1591 Bücher expedirt, worunter 111 neue und 76 erloschene. Das Leihhaus hat auf 6807 Pfänder 24,312 Thlr. — Ngr. ausgeliehen und für eingelöste 5545 Pfänder 19,912 Thlr. 15 Ngr. zurückempfangen. Universität. Am 7. Mai. Den bestehenden Einrichtungen zu Folge wechselt in der philosophischen Facultät am 1. Mai jeden Jahres das Decanat (während 6ei der andern Facultät dieser Wechsel am letzten Oktober jeden Jahres stattffndet). Bei dem diesjährigen Wechsel ist an die Stelle des bisherigen Decans, Herrn Hofrath Professor vr. Roschers, Herr Professor vr. Wuttke in die Verwaltung des Decanats eingetreten. — Herr Geh.-Rath vonWächter wird, wie wir hören, seinen Urlaub erst in etwa 14 Tagen antreten und bis dahin die Rectorats- geschäfte der Universität wieder übernehmen. (Leipz. Kreisbl.) Äus Leipzig. Am 7. Mai. Im Dresdner Journal wurde dieser Tage ein Gerücht besprochen, welches hier schon seit einiger Zeit unter der Hand herumgetragen wird und einen angeblichen städtischen Cassen- defect, so wie darauf bezügliche Anschuldigungen gegen mehrere Stadtrathsmitglieder zum Gegenstände hat. Wer die fraglichen Verhältnisse nur einigermaßen kennt, der wird, auch wenn ihm die persönliche Ehrenhaftigkeit der hierbei genannten Männer nicht an sich schon hinreichende Gewähr für das Gegentheil bieten sollte, über die Lauterkeit dieses Geredes nicht in Zweifel sein können. Beklagenswerth ist es aber doch, daß unter dem Deckmantel der . > > .«» Heimlichkeit auch die brutalste Verleumdung noch immer so leichte Verbreitung und so wenig männliche Gegenwehr findet und daß der Gemeinsinn aller Besserdenkenden sich nicht zu einer energischen Vernichtung dieses schmachvollen Uebels unserer gesellschaftlichen Zustände verbindet». Denn auch das Schreiben anonymer und pseudonymer Briefe hat bei unS in einer Weile wieder überhand genommen, die von einer ganz erbärmlichen Gesinnung zeugt. Wer einer gerechten Sache dient, scheue sich auch nicht, seinem Gegner offen entgegenzutreten, aber den heimlichen Schleicher und Angeber treffe Schmach und Verachtung. — Das schon seit längerer Zeit verbreitete Gerücht von einem im hiesigen Polizeipräsidium bevorstehenden Wechsel gewinnt, wie man mit Bedauern vernimmt, immer festeren Boden. (Leipz. Kreisbl.) Verschiedenes. Die „Elberfelder Zeitung" veröffentlicht folgende Zuschrift: Einer Wohllöblichen Redaction der Elberfelder Zeitung be ehre ich mich den Empfang der bei derselben eingegangenen und mir mir geehrtem Schreiben vom 16. d. ubersandten Beiträge für Ärndl's Denkmal im Betrage von 100 Thlr. lO Sgr. unter aufrichtigstem Dank ganz ergebenst anzu zeigen und die Hoffnung auszusprechen, daß noch fernere Sendungen Nachfolgen werden! Bis heute sind über 14,600 Thaler bei mir eingegangen; es sind aber 40—50,000 Thlr. nöthig, wenn die von fast allen Seiten laut werdenden Wünsche (welche auch der Ausschuß theilt) zur Ausführung kommen sollen, nämlich: das Arndt'sche Grundstück zu erwerben, um auf demselben, als auf geweihtem Boden, das Stand bild zu errichten, und um zugleich die treffliche Witwe Arndt's (deren sonstige Versorgung, wie wir allen Grund und Aussicht haben zu erwarten, unsere Staats-Regierung als eine Ehrenpflicht übernehmen wird) bis zu ihrem Ende im Hause frei wohnen zu lassen! Mit wahrer Hoch achtung rc. Kyllmann, Schatzmeister des Geschäfts-Ausschusses für Arndt'S Denkmal. Bonn, 22. April 1860. München, 4. Mai. — Das Tagesereigniß ist in unserer Hauptstadt der Selbstmord des Astrologen Vogt, der durch einen Pistolenschuß ins Herz den Täuschungen und Selbsttäuschun gen seines Lebens ein Ende ^machte. Seinem Seherdlick, oder eigentlich seinem cabbalistisch-ästrologischen Aberglauben blind ver trauend, nachdem der leidige Zufall ihn in diesem Vertrauen seit her mehrmals durch glückliche Lotterie-Speculationen bestärkt hatte, ließ er sich zu tief in gefährliche «Geld-Spekulationen ein, und seit längerer Zeit wußte man in der Stadt schon von einem auS den Sternen ersehenen großen Gewinn, den der Astrolog zuversichtlich erwartete, weil ihn nur ein solcher retten konnte. Der von den Gestirnen anaesetzte Termin lief ab — und mit ihm der Lebens faden eines ManneS, der nun als warnendes Beispiel dasteht. Freiherr von Hammer-Purgstall hat seine Memoiren testamen tarisch seinem Freunde, dem Direktor der Wiener Staats-Druckerei, Herrn Hofrath Auer, mit der Bestimmung vermacht, dieselben seiner Zeit zu veröffentlichen. Die Allgemeine Zeitung theilt übn das Schicksal dieses literarischen Nachlasses jetzt Weiteres mit. Bevor über die Herausgabe ein Beschluß gefaßt werden konnte, mußten die Hammer'sche Handschrift, die auS 1600 Bogen besteht,- so wie die gegen 800 Nummern umfassenden brieflichen Beilagen. abgeschrieben werden. Diese Arbeit nahm bei den so oft unleser- * lichen, in allen möglichen Sprachen abgefaßten Briefen die ganze Zeit seit seinem Tode in Anspruch. Mehrere Monate erforderten die Collationirung und Revision, die, wie die Abschrift, mit aller erdenklichen Sorgfalt vorgenommen wurden. Es sind nun die Memoiren der ungehinderten Durchsicht und Prüfung erschlossen. In Betreff der Veröffentlichung sind Unterhandlungen eingeleitet. Das eherne Standbild Felix Mendelssohn Barthold y's ist am 4. Mai zu Sydenham enthüllt worden. Der Feierlichkeit ging im Krystall-Palaste eine Aufführung des Oratoriums „Elias" unter Costa's Leitung voraus.. Die Zahl der Mitwirkenden betrug ungefähr 3000. Ein Fackelzüg beschloß das Fest. Aktien - Einzahlung - Termine der nächsten Folgezeit. (Fortsetzung aus Nr. 130, Seite 2286 d. Bl. auf 1860.) 76. Bis 15. Mai 1860 Einzahl. 23 mit 1 Bk, den Glauchau-Rothenbach-Wernsdorfer Steinkohlenbau-Verein zu Glauchau betreffend. (An Eduard Lohse in Glaucha u.j 1 77. Bi» 15. Mai 1860 Einzahl. 6 mit 50 Fl. Oestr. Währung, d. i. 12t/, pCt., die Lombardisch-Venetianische und Central- Italienische Eisenbahn-G. zu Wien betr. (Unter Jnnebeh. des auf den 2. Aktien-Coupon für 1859 entfallenden Zinsen- und Dividenden-BetrageS, an die Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe in Wien; zeith. Einschuß 150 Fl. Auch werden Voll - Einzahlungen mit 250 Fl. angenommen.j ^
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