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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186005233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-05
- Tag1860-05-23
- Monat1860-05
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1860
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AntSblatt des Königl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. ^0 kll. Mittwoch den 23. Mai. 1880. Bekanntmachung. Die der Stadt Leipzig zugehörigen, an der Universitätsstraße allhier unter Nr. 14d. und 1b. und Nummer 97. und 98. de- VrandcatasterS gelegenen HauSgrundstücke sammt Hof- und Gartenraum sollen mit den darauf befindlichen Baulichkeiten im Wege deS MeistgebotS veräußert werden. Kauflustige fordern wir daher auf, sich Donnerstag den »L. Mai L8SO Vormittags LL Uhr bei der RathSstube einzufinden und im Bersteigerungötcrmive ihre Gebote zu thun. Die Auswahl unter den Licitanten so wie jede weitere Beschlußfassung behalten wir uns ausdrücklich vor. Die Bedingungen der Versteigerung und der Situationsplan liegen aus dem Bauamt auS. Leipzig, den 21. Mai 1800. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. s .Schleißner. Vas fünfun-)waiyig;ährige Jubiläum des Herr» Prof vr. Gottfried Stallbaum, Rectors der Thomasschule. Die hiesige Thomasschule hat in diesen Tagen ein Fest be gangen, das um so mehr in den Annalen Leipzigs einer Schilderung Würdig ist, als nicht nur eine große Anzahl hiesiger Einwohner in näherer Beziehung zu diesem Gymnasium steht, sondern auch Ge gestimmte Bevölkerung an dem Alumneum, mit dem ein weit über die Grenzen unseres engeren Vaterlandes bekanntes GesangS- institut verbunden ist, fortwährend eine rege und dankenswerthe Thellnahme bekundet. Am 18. Mai feierte Herr Prof. vr. Gott fried Stallbaum sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum als Rector dieser altehrwürdigen Schulanstalt, nachdem vor fünfzehn Jahren sein fünfundzwanzigjähriges Lehrerjubiläum festlich begangen worden war. Hatte der ehrwürdige Jubilar vierzig Jahre seine volle Kraft dieser Anstalt gewidmet, so mußte die Feier dieses Tages einen noch tieferen Eindruck auf Alle, die ihm näher stehen, Her vorbringen, als er auch die Vorbereitung zu den Universitätsstudien al- Alumnus in derselben ehrenvoll begonnen und vollendet hatte. Zur Vorfeier überraschte den Jubilar eine große Zahl ehemaliger Thomaner, zum Theil noch Zuhörer desselben auf der Universität, am Vorabend des Festtages mit einem Fackelftändchen, bei welchem sie ihn neben entsprechenden mit Kraft und Hingebung ausgeführten Gesangsstücken durch eine Deputation, bestehend au- den Herren 8wä. Hoffmann, Morge und Kretschmar, begrüßten und ihm ein Hoch darbrachten, welche- der Jubilar in herzlicher Weise von seiner Wohnung au- erwiederte. Darauf versammelten sich dieselben im Verein mit den Lehrern der Anstalt im Hotel de Taxe, um dort in einfacher und herzlicher Weise den Gefühlen in Trink- sprüchen Raum zu geben, welche die Brust eines Jeden erfüllten und beseelten. Entsprechend der Festfeier, welche eben die Natur durch Ent faltung der Pracht ihre- BlüthenreichthumS begeht, waren am eiaenmchen Ehrentage die inneren Räume der altm Thomana mit Maien, Guirlanden und Blumen geschmückt, damit auch sie die Freude des Tage- verkünden sollten. Um dem Tage die rechte Weihe zu geben, wurde er mit dem Choräle „Wie groß ist des Allmächtigen Güte" rc. und einer Motette eröffnet, Gesänge, welche die jetzigen Alumnen ihrem geliebten Lehrer in seiner Wohnung brachten. Um S Uhr begann der solenne Aevus in der festlich geschmückte« Prima und den damit verbundenen Räumlichkeiten, bei dem di« Mitglieder der^ Königl. Schulcommission, da- Lehrer- len warm. Außerdem hatten eder der Universität und des . „ und eine große Anzahl von Gönnern, Freunden Nvd ehemaligen Schülern diffe Feierlichkeit «it ihrer Gegenwart beehrt. Nachdem der Jubilar durch eine Deputation des EollegimnS feierlich aus seiner Wohnung in den Festsaal geleitet worden war, wurde der Actus mit einer Motette der du mir das Leben" rc, der sich Sprache adgefaßre Festrede de- Herrn »n Havdn eröffnet: .Herr ,mittelbar hie in lateinischer Ooll. HI. Ritter vr. Koch anschloß. Der Redner pries in ein gehender Weise die Verdienste des Jubilars als Gelehrter um die Wissenschaft, mit besonderer Rücksicht auf seine platonischen Stu dien, die Verdienste desselben als Lehrer, wobei er vorzugsweise die Harmonie hervorhob, die der Jubilar zwischen Wissenschaft, Schule und Erziehung zur Geltung gebracht habe, die Verdienste desselben als Rector, die oesonderS in Erhaltung der wahren Eigenthümlich- keit des Gymnasium- und in Förderung zeitgemäßer Fortschritte sowohl überhaupt als auch insbesondere in Bezug auf das Alumneum sich bekundete, aber auch wegen glücklicher Leitung der Schüler während gefahrvoller Zeiten nicht unerwähnt bleiben durfte, endlich aber auch die Verdienste desselben als College und Freund, die so recht eigentlich als das segensreiche Ergebniß der Pflege des echten Humanismus zu betrachten wären. Gegen den Schluß der Rede hin wurde an geeigneter Stelle dem Jubilar von dem Herrn Con- rector vr. Lipsius ein Festprogramm übergeben, welches den Titel führt: „Viro «Leellentissüno amplissimo äoetissimo Voäo- kreäo 8tLl1d»umio, plnl. 6oet. elusäemgue in litt. unie. Vips. krvk. I*. L., reetori suo msrittssimo ivtvxra ^uillgue luslr» post suseeptum in ips» reotoris rnunus 6ie XVIII. m. lilaü ». UV606VX. kelieiter perneta e» (zurr pur est pietate gru.- tulkttur Ledol» IlwwLua. Inest 0. ü. Vipsii äe ^.ristiäis klutarokei loci» yuibusänrn vornmvvtatio." Hierauf trat der Primaner Rosenstock vor den Jubilar und überreichte ihm im Namen sämmtlicher Schüler nach einer An sprache, die der Liebe und Pietät derselben Ausdruck verlieh, einen von dem Primaner Rößler gedichteten Festgesang. In erheben der Weise trug dann der Thomanerchor eine von Herrn Musik direktor Ritter vr. Hauptmann eigens für diesen Tag bestimmte treffliche Composition über Psalm X6I., Vs. 1., 2. und 4.: „Wer unter dem Schirm des Höchsten rc." vor. Nach diesem Festgesang betrat Herr Superintendent vr. Lechler die Rednerbühne und beglückwünschte den Jubilar in einer kernigen und klassisch latei nischen Rede im Namen der König!. Schulcommission, in welcher er insbesondere auch den Gedanken ausführte, daß die alte sechs hundertjährige Thomana sich stets und vornehmlich auch in dem letzten Vierteljahrhundert in frischer Jugendkraft erhalten habe, woran er den Ausdruck ehrender Anerkennung der segensreichen Wirksamkeit ihres gegenwärtigen Rectors knüpfte. Auf diesen Glück wunsch richtete Herr Prof. vr. Zur. Müller äe plano im Namen einer Anzahl ehemaliger Thomaner eine Ansprache an den Jubilar, die in ergreifender Weise die Gefühle schilderte, von denen er und seine Freunde an diesem Tage erfüllt seien, in der er die hervor ragenden Seiten seiner Wirksamkeit charakterisiere und herzliche Glückwünsche für die Zukunft hlmufügte. Tief erariffen und sichtlich gerührt bettat hierauf Herr Prof. vr. Stall bäum das Katheder, an dessen Hintergrund sein Bildniß mit Guirlanden umschlungen angebracht war. Hatte er fünfundzwanzig Jahre lang von diesem geweihten Orte aus als Lehrer feinen Primanern die Schätze seine- Wissen- geöffnet, die Tiefe feine- Geiste- offen bart und zu wahrer Humanität anzufeuern gesucht, hatte er während diese- langen Zeiträume- vyn dieser Stätte au- al- Rector oft
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