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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186005247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-05
- Tag1860-05-24
- Monat1860-05
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1860
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ist für Virtuosen dieses Genres berechnet und kann axh mir von solchen -u voller Geltung gebracht werdm. So konnte in» denn erkennen, daß Herr v. Fielitz eben so tüchtig in der feix» wie in der derben Komik, daß er ein trefflicher Eharakt-riMker Ist — wie das z B. in der Scene, wo Gabriel als Amerikaner Eommt, glänzend bewiesen wurde — daß er ferner die verschiedenartigsten Dialekte in der Gewalt hat und ein ausgezeichneter Coupletsänger ist. Es war ein sehr interessanter, heiterer Abend, der durch das erste Auftreten dieses Gastes dem Publicum bereitet wurde, so daß man wohl mit großen Erwartungen den ferneren Leistungen des Herrn v. Fielitz entgegensehen darf. Die übrigen Rollen des an Personen sehr reichen Stücks Mieten, mit Ausnahme der des Stiefelputzers Pudel und der Frau Dorothea, den Darstellern wenig Gelegenheit dar sich hervorzuthun. Die Repräsentanten der eben genannten Rollen jedoch wurden vo« Publicum sehr ausgezeichnet, wie sie das auch reichlich verdienten. Frau Eicke wußte aus der nur kleineren Rolle der Dorothea viel zu machen und errang damit einen großen Erfolg. Eben so führte Herr Lück die Rolle des Pudel in höchst drastischer und doch nicht zu weit gehender Komik durch und zeichnete sich besonders auch durch den gelungenen Vortrag seiner Couplets aus. Nach dem Stück ward noch der bekannte hübsche Chortanz zu der Musik des Radetzkymarsches und ein großes k« cie äeur gegeben, in welch letzterem sich Fräulein Marie Rudolph und Herr Balletmeifter Herbin von Neuem als Virtuosen in ihrer Kunst bewährten. F. Gleich. Eine Partie;u Pfingsten. Die Spaziergänge durch das Rosenthal nach den jenseit der Elster und Luppe gelegenen Ortschaften, im sogenannten wilden Rosenthale, durch die Nonne nach Schleußig, Aschocher und Con newitz, durch die Haarth nach Knauthain sind fast allen Leipziger Bewohnern aus eigener Anschauung bekannt. Eine dem größeren Publicum weniger bekannte, indessen seht lohnende Partie ist die nach der nur 2 Stündchen von Leipzig entfernten königlichen Wal dung, dem Bienitz mit seinem seltenen Blumen- und Pflanzen schmucke, und nach Rückmarsdorf und dem hinter diesem Orte sich erhebenden Wach- oder Tanzberge. Dorthin gelangt man, indem man rechts vor dem äußersten Frankfurter Thore abbiegt, das reizende Leutzscher Wäldchen durchwandelt und zunächst den Weg über grünende Wiesen nach der großen Eiche und nach Böhlitz- Ehrenberg einschläqt. Hier ist zu rathen, in dem hübschen Garten des Gasthauses eine Erfrischung zu sich zu nehmen und dann den Wanderstab weiter nach dem Bienitz hin fortzusetzen, wohin man von Böhlitz-Ehrenberg aus in einem halben Stündchen gelangt, wenn man den am Ende des Dorfes Gundorf befindlichen, über die Felder führenden Fußweg benutzt. Der Bienitz selbst, welchen König Friedrich August alljährlich besuchte, dort manche seltene Blume und Pflanze gepflückt und manchen Rehbock erlegt hat, wird durch einen schönen breiten Rasenwea in zwei Theile getrennt, wovon der nach Westen zu gelegene Theil durch seine mit schlanken Bäumen besetzten Hügel ketten, den Fuchsbauen, den verschiedenartigsten Moosbänken und dem Hunnengrabe das Interesse der Besuchenden am Meisten in Anspruch nimmt. Dem Bienitz gegenüber liegt auf einer Anhöhe das Gasthaus zum Sandberge bei der Linde, das nächste Gasthaus, welches in seinem geräumigen Salon nach dem Durchstreifen des Bienitz und der denselben umgebenden blumenreichen Wiesen freundliche Auf nahme bietet — und dicht hinter diesem Gasthause hebt sich der Wach- oder Tanzberg mit seinen stolzen drei Linden über das Dorf Rückmarsdorf empor. Die Aussicht von diesem Berge auS ist überraschend; man er blickt ein Panorama von 7 Städten, 54 Dörfern, mehreren Wal dungen und unzähligen, in bunten Farben spielenden Feldern und Wissen. Der verstorbene Pfarrer M. in RückmarSdorf hat die Dörfer und Städte, welche sich auf diesem Berge den Blicken bei heiterem Himmel darbieten, in einem Gedichte einzeln aufgeführt: Vor mir seh' ich Leipzig blihm In der Abendsonne Schein, terrlich, lieblich, klar und rem. sinter mir erhebt sich Lützen, lkerseburz mit sieben Spitzen; Halle, wo Halloren schwitzen; Zwenkau, Eaucha liegen da, Wie Markranstädt mir sehr nah. Jenftit Leipzig sieht man Stöttrih; Diesseits Leutzsch und Lindenau, Hier liegt Schönau, dort Wachau, Beide Aschocher, Schleußig, Plagwih, Gautzsch und Knauthain, Thronitz, Gärnitz, Schkeitbar, Quesitz, Kulkwitz, Thalschütz, Rehbach, Miltitz, Sebenitzsch, Lausen, Pissen und Möritzsch. Nördlich Gshli«, ßcchlotzM Li, Bc iM öhtitz, liegen: Gu»dorf, icksris und Eutritzsch, ntzeiuhal mit Wahre», Scherbitz, In der schönsten fetten Au. Ehrenberg und Barneck nördlich, Schönefeld und Radefrld, Modelwitz und Breitenfeld, Doch dagegen sieht man westlich Frankenheim und sein Pristäblich, Wie das groß' und kleine Dölzig, Auch Altranstädt, das bekannt Ist sogar in fremdem Land. Universität. Professor vr. Fleischer hat den an ihn ergangenen Ruf an die Universität zu Berlin definitiv abgelehnt und wird seinen hiesigen Lehrstuhl nicht verlassen. Die Erhaltung dieses aus gezeichneten Sprachforscher« hat sich das königl. CultuSministerium in liberalster Weise angelegen sein lasten und ist dieselbe für die Universität Leipzig ohnstreitig als ein großer Gewinn zu betrachten. (L. KreiSbl.) Verschiedenes. Einer Bekanntmachung der landgräflich hessischen Polizei- Direction im Süddeutschen Polizei-Telegraphen entnehmen wir Folgendes. „Ein gewisser Joseph Guillon, alix Maublanc, SavanciereS aus Montlu;on, der sich seit dem Jahre 1852 ab wechselnd in Homburg, Wiesbaden, Nauheim rc. aufhielt, erregt in letzterer Zeit die polizeiliche Aufmerksamkeit durch Ausrheilung gedruckter Programme, durch welche zum Beitritt in eine Gesell schaft aufgefordert wird, welche den Zweck hat, an den Spielen zu Wiesbaden, Homburg, Nauheim rc. Contrebanken zu errichten. Die Mitglieder treten zugleich in die Dienste der Gesellschaft als Inspekteurs, EmployeS, erhalten Gehalt von monatlich 3V0 bis 800 Fr. gegen Erlegung baarec Betriebsfonds von 4000—10,000 Fr., verzinslich zu 5 pCt. Da weder der Sitz der Gesellschaft, noch der Vorstand derselben genannt ist, so schloß die homdurgische Polizei- Direction auf eine Schwindelei und zog auf zuverlässigem Wege Erkundigungen über den rc. Guillon ein, welche dahin lauten, daß derselbe in der Zeit vom 12. Mai 1848 bis 20. Oktober 1851 von verschiedenen französischen Gerichtshöfen m oonlumaoiam wegen betrügerischen Bankerotts und Betrugs zu 5 Jahren, ferner wegen Betrugs zu 3 Jahren und später, am 20. Oktober 1851, abermals wegen Betrugs zu 2 Jahren Gefängniß verurtheilt worden ist. Er ist begleitet von Eugenie Le Cacheux de Nera, geb. Senecal aus Fecany, einer wegen Diebstahls von dem Auchtpolizei - Gerichte zu Havre ebenfalls schon bestrafte Person, die auch den Namen Elise Derrey führt und welche er für seine Frau ausgiebt. Beide sind mit französischen Pässen versehen." Da der fragliche Guillon sich hauptsächlich in deutschen Badeorten herumtreibt, so dürft« es nicht zwecklos sein, auf diesen Schwindler aufmerksam zu machen. Trotz der MäßigkeitS-Vereine in Rußland war doch der Brannt wein-Verbrauch im Jahre 1859 ein enormer. In den 30 groß russischen Provinzen wurden von den Branntwein-Pächtern 19,838,225 Wedro (Eimer) entnommen, fast 3>/, Millionen Wedro mehr als zu entnehmen sie verpflichtet waren. Nur in den zw,i Gubernien Perm und Wjatka wurde unter der veranschlagten Quantität verbraucht, dagegen im Gouvernement Woronesch 372,395 W. und im Gouvernement Stawropol 477,928 W. über den Voranschlag. In diesen 30 Gubernien zählt man 36,589,956 Ein wohner; es käme also auf jeden Einzelne» nur etwa ein halber Wedro; rechnet man aber die Kinder und etwa die Hälfte der Frauenzahl ab, so bleibt eine trinkende Bevölkerung von 12 Mil lionen, wonach dann allerdings auf die Person die starke Portion von fast N/z Wedro käme. Potsdam, 13. Mai. Bei der Parade am letzten Sonntage führte der StabS-Hautboist des Garde-Jäger-BataillonS zum ersten Male eine silberne Trompete, welche im Jahre 1814 Preußens tapferen Kriegern von den dienenden Mädchen Berlins ge widmet, dem Bataillon verliehen und nun mit neuen silbernen Schnüren und Cordons geschmückt worden ist. Auch daS 1. Garde- Regiment besitzt eine gleiche, von dienenden Mädchen Pots dams damals ihm gewidmete Trompete. Beide werden als ein Denkzeichen des Patriotismus, der zu jener Zeit Alles zur Opfer- freudigkeit begeisterte, in Ehren gehalten. Der vorläufige Bericht über die -estrige Sitzung der Stadtver ordneten befindet sich am Schluß des Blattes
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