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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186005288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-05
- Tag1860-05-28
- Monat1860-05
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.05.1860
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 149. Montag den 28. Mai. 18W. ölLbllheklek. I tigeS, ernstes Streben nach einem höheren Ziele, wie es sich bei , ' ! dieser talentirten jungen Darstellerin zeigt, verdient alle Anerken- Die zweite Gastrolle des Fräulein Heller vom StettinerI nung und deshalb stimmt Referent auch gern in den aufmun- Stadttheater war die Anna-Liese in dem Schauspiel vonlternden Beifall ein, den daS Publicum der jungen Dame reichlich H. Her sch. Die Durchführung dieser Rolle ist eine schwere I spendete. Aufgabe, weil hier gar.sehr verschiedene, sich einander entgegen-1 Der dritte Gast dieses Abends, Herr Bargon vom Stadt- gesetzte Elemente neben einander gestellt sind — für Leipzig aberltheater zu Regensburg, hatte die kleinere aber sehr schwere Rolle ist die Rolle ganz besonder- schwer, da wir sie hier bis jetzt stets! des Ferdinand. Wir hatten Herrn Bargon bereits einmal in nur sehr lobwürdig, einmal selbst in großer Bollendung von einer I einer Naturburschenrolle gesehen und in dieser hatte er sich als Künstlerin höchsten Ranges gesehen haben. Das hübsche frische I gewandter und für diese-Fach begabter Darsteller bethätigt. Im Talent des Fräulein Heller bethätlgte sich auch bei dieser Lei-1 großen Drama, und besonder- im ernsten Fach, scheint er jedoch stung und ließ die Gastin verschiedene einzelne Momente recht! weniger heimisch zu sein; er konnte daher auch einer so schweren gelungen zur Anschauung bringen; auch gab sie den plötzlichen! Aufgabe dieser Art, wie sie ihm diesrNal gestellt war, nicht so ent- Uebergang vom kindlich Naiven zum tief Ernsten (Ende des I sprechen, um sich mit seiner Umgebung auf der Bühne auf gleichem dritten ActS), der für eine Darstellerin des munteren jugendlichen I Niveau zu halten. F. Gleich. Liebhaberinnenfachs die größten Schwierigkeiten darbietet, in an- erkennenswerther Weise wieder. Im Allgemeinen ist jedoch diese Leistung der jungen Darstellerin noch nicht eine fertige, in sich abgeschlossene und abgerundete, auch fehlte der Art und Weise de- Spiels oft noch Abgeschliffeuheit und Feinheit; die Gästin that in den einzelnen Schattirungen auch hier zuweilen noch etwas zu viel, eine Sache, welche vorzugsweise bei jungen wirklichen Talen Verschiedener. Der französische und der englische Adel. Der fran zösische Adel war in alter Zeit viel mächtiger als der englische; der erstere schaltete auf seinen Gütern als ein unabhängiger Soll ten vorkommt, denn solche fügen sich schwerer den hergebrachten 1 A, um nur zwei Beispiele anzuführen, war das Recht und ästhetisch wohlberechtigten Regeln, als die nur anständige I zu schlagen, welches man immer als ein Attribut der Sou- Mittelmäßigkeit. Fräulein Heller ward auch an diesem Abend I v^amitat betrachtet hat, m England niemals, auch den größten vom Publicum sehr freundlich ausgenommen. Möge sie in ihrem I ^^lleuten nicht, erlaubt gewesen; aber m Frankreich wurde es eigenen künstlerischen Interesse darin mehr eine berechtigte Auf-1 von vielen Personen unabhängig von der Krone ausgeubt und erst munterung zu weiterem Streben, als einen Lohn für erreichten I**" 16. Jahrhundert abgeschafft. Das nämliche gilt von dem so- Erfolq desselben sehen I genannten Recht de- Pnvatkrieges; nach diesem konnten sich die In der Vorstellung von Goethe'- „Egmont" am 26. Mai I Adeligen untereinander angreifen und in der Verfolgung ihrer Privat- wirkten drei Gäste mit. Herr Jürgan aus Gratz gab die Titel-1 Ahden den Frieden des Landes stören, ^zn England war die rolle. Ueber des Gastes erstes hiesiges Auftreten als Posa in I Aristokratie me so stark, daß sie dies als ein Recht hätte bean- ..Don Carlos" durfte sich Referent in anerkennender Weise aus-1 tzruchen können, obgleich sie es oft genug thatsächlich ausübte, sprechen. Weniger jedoch befriedigte mich Herrn Jürgans dies-1 In Frankreich aber gehörte es zu dem positiven Recht und wurde malige Leistung, denn waS der Gast als Egmont gab, schien I Al*?^ ausdrücklich anerkannt von Ludwig II. und Philipp nicht so recht von innen heraus zu kommen. Ein mehr äußer-1 dem Schonen, obgleich beide Alles thaten, um das übermäßige licher Pathos vermochte dafür keinm Ersatz zu bieten, um so I Ansehen des Adels zu verringern. . weniger als er in diesem Grade angewendet im Widerspruch mit I (Geschichte der Cwilisation m England von Buckle I. 2. der G o eth e'schen Poesie und besonders mit der einfachen, kraft-1 Leipzig, Wlnter'sche Buchhandlung.) und durchaus gefunden Sprache unsere« großen Dichter« Dem von Prof. Rühlmann in den Mittheilungen de« Hon end, vielmehr erzeugte er de, fast ununterbrochenem Gebrauch noverschen Gewerbever.in« bekannt gemachten englischen Fabrik- eme gewisse Monoton... Be. alle dem ,st,ed°ch nicht zu v.r- ^ s,„d einige Angaben über Lohn, beigefügt, die wieder die kennen, daß Herr Jurgan auch einzeln, gelungene MomenteI Beobachtung bestätigen, daß die Einführung von Maschinen die hat,. w,e z. B. die Scene m,- Elarch-n,m dritten A-t. daß « xjjhn. erhöht. Die Spinner erhielten 1841 bi« >8-.!: 2> Sh. sich ferner auch du«mal°,«wohlgeubter Darsteller zeigt«. > j„ der Woche. 1856 aber 26-35. die Weber 7. 7'/. oder 8',.Sh. Mit der Rolle de« Carchen stelle- sich ein, noch ,ung. Dar- Diese« bedeutende Wach«thum wird hauptsächlich der Vervollkomm- stellerm. Fraulein Solle vom Hamburgs S adnheatn, dem de« betreffenden Maschinenwesen« und der damit zusammen- ^ ra I hängenden größeren Leistungsfähigkeit zuaeschrieben. Wenn der sehr beachtenSwetthes natürliche« Talent für ihr Fach be. vorthnl-1 Spinner in den älteren Fartorpi nur 2V Sh. per Woche verdienen hastm äußeren Mitteln, zu denen vornehmlich ein sch°neS au«g>e- ^nnte. vermag er e« jetzt leicht auf »6 Sh zu bringen, muß big.« und b,ldung«fäh.ge« Abwegen ,u rechnen .st; e« ffh>- >> aber auch im Stand« sein, 1500 bi« 2006 F-inspindeln zu über- 17 "Ä . "v-.r/sLn - "ährend sonst di. Sah, von 500 hinreichte. Geht man düng. Alle dlese schonen Mittel hat sie Ikdoch noch nicht voll-1 noch weiter, etwa 35 bis 40 Jahre zurück, so hatte der Spinner ständig ,n der Gewalt, namentlich weiß sie da« Organ noch Nichtig dem feinsten Garn, oder den höchsten Nummern der sogenann- I"" 2-nny-Maschin« ungefähr 150 Spindeln im Auge zu behalten, kür 8^1 "ährend er dieß jetzt mit 800 und mehr Spindeln vermag. End- Et- ^! lich ist noch zu beachten, daß Spinnerund Weber im Jahre 1841 den Scenen der Atte namentlich war eS , wo I ^Erpflichtet waren, wöchentlich 69 Stunden zu arbeiten, wahrend Refmnt Veranlassung zu d.Hn Abstellung«, fand und «bnhau» I sich dies. 3-it 1851 auf «0 Stunden vermindert hatte, als« mehr Befangenheit gesetzt werdm muß. Recht aut gelang der Gastin I Drei landwirthschaftliche Vereine au- dem Kreise Heiligenbeil aber die Dolksscene im fünften Act und besonders deren Schürß, ! gaben bei der preußischen Kammer eine Petition ein, in welcher wie sich, überhaupt von hier an die Leistung hob, denn auch die! recht ergötzlicher Weise über die „fortschreitende Zügellosigkeit" und letzte Scene war entsprechend aufgefaßt und — abgerechnet einige I.Widerspenstigkeit" des Gesindes auf dem Lande geklagt wird, allzu leise gesprochene Stellen — brav ausgeführt. Ein so tüch-l An die Grelle de- früheren „patriarchalischen Verhält«
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