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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186006056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-06
- Tag1860-06-05
- Monat1860-06
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1860
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Anzeiger. Amtsblatt des Köuigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 157. Dienstag den 5. Juni. 1860. Bekanntmachung. In Folge ergangener Anordnung des Königlichen Ministem der Finanzen fordern wir alle Grundstücksbesitzer im hiesigen Stadtbezirke, deren Grundstücke nicht bereits durch Mauern, Zäune, Bietwände oder Geländer gehörig abgegrenzt sind, Behuf- der ungeordneten Revision der Grundsteuerdocumente hierdurch auf, ihre Grundstücke unverzüglich an den Ecken mit Grenzsteine« zu versehen, auch über die Grenzverhältniffe den mit der Vermessung beauftragten Geometern auf deren Verlangen Auskunft zu geben. Leipzig am AI. Mai 1860. - Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner. . Bekanntmachung. Die unentgeltliche Ginimpfnnq der Schrrtzpocken für Kinder unbemittelter Aeltern so wie überhaupt für unbemittelte Personen jeden Alters, welche in hiesiger Stadt wohnen, soll von und mit dem G Juni d. I. an während eines Zeitraumes von 8 Wochen allwöchentlich Mittwochs Nachmittags von S Nhr an, zuletzt am 25. Juli d. I. auf der Alten Waage am Markte stattfinden. Leipzig am 24. Mai 1860. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Cerutti. Ein SerUner über das Museum in Leipzig Seit anderthalb Jahren ist in die Reihe der öffentlichen deutschen Kunstsammlungen das städtische Museum in Leipzig getreten. Es verdient die höchste Beachtung aller deutschen Kunstfreunde, sowohl durch die Art seiner Entstehung und Einrichtung, wie durchirr seltenen Werth der in ihm aufbewahrten Kunstschätze. Da- Leipzwer Museum ist lediglich durch die großartige Opfer Willigkeit der Einwohner Leipzigs entstanden. Die erste Anregung ging vom Leipziger Kunstverein aus, welcher bei seiner Stiftung im Winter 1837 den Grundsatz feftstellte, daß der dritte Theil der Nettoeinnahme dazu verwendet werden solle, Kunstwerke jeder Art anzukaufen, um allmälig ein Museum der Stadt Leipzig in das Leben zu rufen. Es fand sogleich von allen Seiten die wärmste Betheiligung statt. Am 10. November 1848 konnte bereit- dem öffentlichen Zutritt eine Sammlung eröffnet werden, welche durch die Ankäufe de- KunstvereinS und durch Schenkungen Leipziger Bürger bis zur Zahl von zweiundvierzig Oelbildern herangewachsen war. Mit dieser kleinen Sammlung von Arbeiten lebender Künstler wurden nunmehr jene schönen alten Oelgemälde vyn dem älteren und jüngeren Lucas Cranach vereinigt, welche einst die Nicolai kirche geschmückt hatten, im vorigen Jahrhundert durch Oeser von dort entfernt warm und im Jahre 1815 unter Schutt und Moder, zum Theil als Scheidewände eines Taubenschlags von dem be kannten Kenner und Kunstforscher Gottlob von Quandt wieder aufgefunden wurden; es sind dies dieselben Gemälde, welche so gleich nach ihrer Entdeckung Goethe in „Kunst und Alterthum" (Au-gabe in 40 Bdn. Bd. 31. S. 209 ff.) mit so warmer Theii- nahme zur Kenntniß der deutschen Kunstwelt brachte. Diese Sammlung, vermehrt durch einstweilige Überlassung einzelner Gemälde der Dresdner Gallerie, wurde vorläufig im ersten Stock werk der Leipziger Bürgerschule aufgestellt. Da kam ein ent scheidender Wendepunkt. Heinrich Schletter, ein reicher Leipziger Handel-Herr, hatte mit emsiger Kunftliebe und großen Kosten eine höchst gewählt« Sammlung von Gemälden der besten französischen Meister zusammengebracht. Als er am 19. November 1853 starb, vererbt« er nicht nur diese Kunstschätze an die Stadt, sondern dazu noch ein Grundstück von fünfundvierzig Tausmd Thalern, mit der Bedingung, daß innerhalb von fünf Jahrm ein für die Auf stellung paffendes und würdige- Gebäude anaekauft oder erbaut werde. Die Stadt nahm mit wärmstem Dank diese- reiche Der- *) Rat.-Atg. Rr. 24». mächtniß an. Zur Erbauung des Museum- wurde der schönste Platz Leipzigs, der von den stattlichsten öffentlichen Gebäuden und Gartenanlagen umgebene AugustuSplatz, und ein Baucapital von 160,000 Thlr. aus dem Communalvermögen bestimmt. Auf Grund einer ausgeschriebenen Concurrenz führte Professor Ludwig Lange in München den Bau aus. Am 18. November 1858 erfolgte die feierliche Einweihung und Eröffnung. Und seitdem gilt es als eine Ehrensache der vermögenden Leipziger Kunstfreunde, den Glanz de- Museums durch Schenkung werthvoller Kunstwerke zu erhöhen; da- Museum ist der Stolz und der Pflegling der gesammten Stadt geworden. Wie im Treppenhause ein von Rietfchel gefertigtes Portrait-Medaillon Schletters an den vernehmlichsten Begründer erinnert, so nennen uns Erztafeln die Namen der übrigen Dona toren. In den nächsten Tagen wird der öffentlichen Beschauung wieder eine neue Schenkung zugänglich gemacht, welche der Schletter- schen fast ebenbürtig an der Seite steht. Herr Carl Lampe hat eine mit feinstem Geschmack und tiefster Kenntniß gesammelte Kupserstichfammlung von mehr als Tausend Blättern gestiftet, welche, auf zweiundfunfzig größeren und kleineren Wänden in Glas und Rahmen gestellt, das gesammte obere Stockwerk ausfüllt. Das Gebäude ist zwar ohne sonderlich hervorstechenden Sinn für Poesie der Räume und der baulichen Charakteristik, aber klar, verständig und zweckmäßig in der Anordnung. Die meisten Räum lichkeiten haben ein Helle- und volles Oberlicht. Das Untergeschoß und eine Reihe von neun aneinandergereihten gleich großen Zimmern an der Hauptfront empfangen ihr Licht durch hohe und breite Fenster. Plafonds und Wände sind einfach, würdig, und doch nirgends, wie es leider im Neuen Berliner Museum der Fall ist, anspruchsvoll. Die Röhren der Wafferheizung sind an den Wänden fortlaufend, äußerst geschickt in der Form einer gußeisernen durch brochenen Trittstufe maSkir'. ES kann hier nicht unser Zweck sein, die einzelnen Kunstwerke selbst näher zu besprechen. Außer jenen altdeutschen Gemälden und vereinzelten Italienern, Spaniern und Niederländern liegt der Schwerpunkt der au- 231 Nummern bestehenden Gemälde- gallerie hauptsächlich in den großen Landschaften und Historien bildern der neueren französischen Schule. Die vier großen Land schaften von Alexander Calame (geb. 1810) zu Neufchatel, em sturmbewegter Wald am Bierwaldstädter See, die Kette des Monte Rosa und Mont Cervin, die Tempelruinen von Päftum und ein Bergsturz im Schweizer Hochgebirge, gehören unbedingt zu dem Vollendetsten, wa- jemals von diesem genialen Meister gemalt worden. Die großartig titanische Alpennatur in ihrer wilden Er- ^7
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