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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186006075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-06
- Tag1860-06-07
- Monat1860-06
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1860
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. 1S9. Donnerstag den 7. Juni. 186V. Bekanntmachung. Die Königliche Kreis-Direktion hat dem Hutmacherlehrling O-kar Wille von hier für die von ihm mit Entschlossenheit und unter besonders mißlichen Umstanden am 30. April dieses Jahres bewirkte Rettung eines KmdeS vom Tode des Erstickens in einer Cloakengrube eine Belohnung in Geld bewilligt, waö hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Leipzig den 3» Mai 1860. Königliche Kreis - Direktion. » v. BurgSdorff. * v. .Abendrot!). Bekanntmachung. In der am 31. vorigen MonatS stattgefundenen Licitation der Eommungrnndstücke Nr. I4l>. und 15. in der Universität-- straße hier ist ein annehmbares Gebot nicht erlangt worden, und wir haben daher beschlossen, diese Grundstücke Freitags am 8. Juni d. I. Bormittags LL Uhr anderweit unter Borbehalt der Auswahl unter den Licitanten und jeder sonstigen Entschließung auf den Verkauf zu licitiren. Kauflustige werden daher hierdurch aufgesordert, sich zu gedachter Zeit an Rathsstelle einzufinden und ihre Gebote zu thun. Die Bedingungen können bei unserm Bauamte eingesehen werden. Leipzig am 2. Juni 1860. Der Rath der Stadt Leipzig. B erger. Schleißner. Bekanntmachnng. Montag den LL. Juni von A Uhr Nachmittags an sollen auf dem Gehau des Kuhthurmer Reviers an der Leutzscher Allee 700 diverse Stockholzhaufen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, am 6. Juni 1860.. DeS Raths Forstdeputation. Ueber die Uothwendigkeit einer Reform -es Taiyunlerrichtes. Vom Universitäts-Tanzlehrer v. Obstfelder aus Jena*). In neuerer und neuester Zeit findet man nicht selten Eiferer gegen Tanzbelustigungen, greift letztere an und sucht dieselben als schädlich nicht blos zu beschränken, sondern hin und wieder sogar gänzlich zu verbieten. Man ruft die Polizei deshalb in die Schranken, um das eben so alte, wie immer wieder junge, alle Stände durchdringende Vergnügen am Tanzen zu unterdrücken. Daß in solchem Falle Vorschriften, welche mit dem ganzen Volkse leben und Denken im Widerspruch stehen, resultatlos bleiben oder als Resultat bloS Mißvergnügen und Unzufriedenheit erwecken, darüber ist sich nicht zu wundern, aber sehr zu bedauern, daß man maßgebenden Orts oder Seiten der Gebildeten nicht lieber darauf Bedacht nimmt, die allgemein beliebten, mit dem Volksleben aufs Innigste verwachsenen Tanzvergnügungen zu veredeln, sie ihrem wesentlichen Hauptzwecke näher m führen, ohne deshalb die Heiter keit, daS Vergnügen au- denselben zu verbannen. Und Heiterkeit und Vergnügen soll bei keiner Gelegenheit, wo getanzt wird, fehlen, man num nun diese Gelegenheit Ball oder sonst wie benennen, weil sonst der Tanz, als Ausdruck der Freude und Heiterkeit, ein wohl zu beachtendes Moment des Volkslebens, wie der Einzelnen verlieren würde; dagegen müssen aber die mannichfachen Miß bräuche entfernt werden, die sich nach und nach bei den Tanz- vergnügungen herausgebildet haben, und theilS die Sittlichkeit, theils die Gesundheit, theils den Schönheitssinn beeinträchtigen. Das Verbieten der Tanzvergnügung erscheint aber als ein großer Mißgriff, nickt bloS weil ein solche- Verbot tief in das Volksleben und seine Erheiterung eingreift, sondern auch weil der Tanz eine bedeutende Stellung bei der Ausbildung de- Körper- überhaupt, und namentlich beim weiblichen Geschlechte einnimmt. Denn der Tanz bildet für letztere- dir Spitze der Gymnastik, in welcher der selbe seine Hauptgrundlage suchen muß, wenn er einen wesentlichen erzieherischen und bildenden Zweck erfüllen soll; e- geht daher diese- ') «u« der «llg. Rodeztg. Nr. 22 v. d. I. nicht unbedeutende körperliche Ausbildungsmittel verloren oder wird verkümmert, wenn der Tanz selbst verkümmert, d. h. seine Ausübung beschränkt oder gar untersagt wird. Daß die Ausbildung des Körpers nicht vernachlässigt und nicht hinter der geistigen Ausbildung Zurückbleiben dürfe, wenn nicht ein schwächliches, theilweise verkrüppeltes Menschengeschlecht heran gebildet werden soll, ist schon so vielfach und von den verschieden sten Seiten ausgesprochen und anerkannt worden, daß ich hier nicht näher darauf eingehe, zumal der hier gegebene Raum und der nächste Zweck dieser Zeilen solches nicht gestattet. Aber immer wieder daran zu erinnern scheint heilige Pflicht, da leider die Aus führung des Erkannten noch weit hinter der Erkennung zurück steht und oft sogar noch nicht einmal ein Anfang mit der Aus führung gemacht ist. Ein Theil unserer heutigen Modetänze entspricht allerdings nicht den Anforderungen, die man vom Standpunkte der Erziehung und Bildung, wie der Berücksichtigung der Sittlichkeit am Tanze zu machen berechtigt ist, und sind mehrere dieser Tänze daher ganz zu verwerfen, andere bedürfen wenigstens einer wesentlichen Um gestaltung, um nicht ferner der Gesundheit, der zarten Weiblichkeit nachtheilig zu werden und den Schönheitssinn zu verletzen. Das Verdrängen dieser nachtheiligen Tänze und deren Verbesserung und Veredlung, wenn ich mich so auSdrücken darf, muß durch die Erziehung, den geläuterten Geschmack und den Sinn für An stand, für schöne Formen und Bewegungen zu erreichen gesucht werden. Eine größere allgemeinere Bildung, mehr Beförderung des Sinnes für das Schöne und Entwickelung des Geschmacks im Allgemeinen wird diesen Auswüchsen nach und nach von selbst in etwa- entgegentreten; doch wird auf diese Weise das Ziel nur langsamer und nicht so sicher erreicht werden, als wenn sich die Erziehung im Allgemeinen und namentlich die specielle körperliche Erziehung und Ausbildung hiermit beschäftigt und die Bahn im Allgemeinen bricht. Die körperliche Erziehung und Ausbildung, so wichtig solche auch in vielfacher Beziehung ist, wird bi- jetzt aber leider von vielen Seiten unterschätzt und deshalb entweder ganz vernachlässigt ^ oder doch nur so nebenbei, so oberflächlich, unsystematisch und ein«
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