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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186007073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-07
- Monat1860-07
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1860
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TaMM Anzeiger. Amtsblatt dis Kölligl. Biziilsgcrichts and dcs Raths der Stadt Atpzig. W 18S. So»«abend den 7. Juli. Bekanntmachung. 1860. Daö in der sogenannten Lehmqmbe an der Zeitzer Straße stehende Häuschen soll mit Vorbehalt der Auswahl untel den Licitanten und jeder sonstigen Verfügung gegen sofortige Baarzahlung auf den Abbruch versteigert werden. Wir haben hierzu den L». Juli dieses JahreS anberaumt und fordern Erstehungslustige auf, am gedachten Tage Vormittags II Uhr in der Rathsstube sich einzufinden, ihre Gebote zu eröffnen und sich weiterer Entschließung zu gewärtigen. Binnen 14 Tagen von Eröffnung der letzteren an hat der Erstehn den Abbruch zu vollenden und den Platz vollständig zu räumen. Leipzig den 29. Juni 1860. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Vollsack. — G. Mechler. Bekanntmachung. Montag den s Juli sollen von Nachmittags A Uhr an auf dem Gehau des Connewitzer Reviers 400 Stockholzhaufen und 24 Langhaufen gegen eine Anzahlung von 10 Gr. für jeden Hausen und unter den übrigens im Termin bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, am 4. Juli 1860. DeS Raths Forstdeputation. Die tvichtigkrit -er Limmcrlüftung. Es ist in diesem Blatte früher nur von der ungenügenden Zimmerlüftung in Schulen die Rede gewesen. Fassen wir die Frage allgemeiner, da gerade hinsichtlich der Lufterneuerung die Nachlässigkeit eine allgemeine ist, nicht blos in den Casernen, Spitälern, Strafanstalten, »sondern vorzüglich in den ärmeren Stadtvierteln. Die Frage gewinnt erst ihre ganze Würdigung dann, wenn erwogen und mit Hilfe der Statistik mit Zahlen be wiesen wird, welche Masse von Menschen alljährlich durch Lungen sucht und andere unmittelbare und mittelbare Krankheiten der Athmungsorgane hinweggerafft wird und wenn wir insbesondere die in England beobachtete Thatsache anführen, daß, während die Lungenfucht in jenem Lande unter der männlichen Bevölkerung zwischen dem 20. und 30. Altersjahre doch wenigstens nur 5 von 1000 tödtet, sie allein ohne alle andern Krankheiten aus den mit Sorgfalt gewählten Soldaten des Elitecorps der Gardeinfanterie nicht weniger als 11,5 Proc. hinwegmäht. Die ganz enorme Sterblichkeit in den stehenden Heeren ist nachgewiesenermaßen auf den Mangel an genügender Erneuerung frischer Luft in den Caser nen zlrrückmführen. Selbstverständlich handelt es sich bei dieser Notiz um Friedenszeiten. Der schwedische Oberarzt vr. Liljewalch hat das Verdienst, zuerst Berechnungen und Beobachtungen hier über angestellt zu haben. Die Vergiftung der Soldaten entsteht nach ihm durch das Einathmen kohlensaurer Gase. Das schwe dische Casernenreglement z. B. ist auf 8 Cubikmeter pr. Kopf be rechnet, somit nur auf */« deS Nothwendigen. Die Untersuchungen in Parts gaben folgende Resultate: der Infanterist in dm Casernen hatte . . der Cavallerist - - - - . . der Soldat im Spital - - ... 18 der Gefangene im Aellengefängniß MazaS hatte 21 » - - Duchatelschen Gefängniß - 27 - - - Pentonvillegefängniß(England) hatte 30 , - in dm Gefängnissen zu Phila delphia hatte 30 - Kranke in d. Paris» Hospitälern (Mittelzahl) hatte 35 - - im Nordspitale hatte 56 Indessen ist diese soestimmuna«»eise nicht besser, als wenn man die Lebensmittel Rach dem Volumen bemessen wollte, ohne Rücksicht auf den NahrunaSgehalt. Nicht sowohl diese oder jme Cublkmeterzahl, welche auf jedes Lager trifft, sondern die Erneue rung der Luft durch frischzugeführte ist daS entscheidende Moment. Obwohl die Garde nur dir kräftigsten Jünglinge aufnkmmt, ist 12 Cubikmeter, 14 18—20 - ihre Sterblichkeit nicht blos 11,s Procent (sie ist die am engsten casernirte Truppe), sondern die Sterblichkeit dauert auch unter den entlassenen Soldaten fort! Diese einzige Thatsache sollte eine genügende Mahnung für jede Hauswirthschaft fein. Es würde sich auch für Leipzig Nachweisen lassen, daß die Sterblichkeit in normalen Zeiten mit der genügenden Lufterneuerung, beziehendlich mit dem Mangel derselben in den ärmeren, in dieser Beziehung gänzlich nachlässigen Stadttheilen zusammenhängt. Stadttheater. . Am 4. Juli ging Jfflands Schauspiel „die Jäger" neu- einstudirt in Scene. Konnte man an und für sich der Wieder aufführung dieses Werks — das uns ein wahrhaft erfreuendes und erfrischendes Blld aus dem bürgerlichen Leben deS vorigen Jahrhunderts giebt, das uns wirkliche, gesunde und kräftige Men schen vorführt — mit Freuden entgegensetzen, so gewann die Vor stellung noch ein erhöhtes Interesse dadurch, daß die Rolle der Oberförsterin diesmal in den Händen einer der bedeutendsten Künstlerinnen ihres Fachs war. Frau Frieb-Blumauer be schloß Mit dieser ihrer vielleicht höchststehenden Leistung ihr dies maliges Gastspiel. Das ganze durchaus schöne Charakterbild, daS schon der Dichter mit besonderer Vorliebe behandelt hat, erschien in dieser Wiedergabe so geistvoll aufgefaßt, so bis inS Kleinste mit treffender Schärfe und Feinheit auSgeführt, dabei so herzlich und gemüthvoll, daß ein großer und nachhaltiger Eindruck nicht auSbleiben konnte. Mit dieser Rolle bewährte sich vorzugsweise die Gastin als hervorragende Darstellerin der älteren Schule, auS der so viele Künstler hervorgegangen sind, deren Namen stets mit hohen Ehren in der Geschichte der Schauspielkunst genannt werden, deren Einfluß auf die Weiterentwickelung der Kunst und auf die Förderung allgemeiner Volksbildung so groß war, daß ihnen auch in der Culturgeschichte des deutschen Volks ein Ehrenplatz ge bührt. — Die Leistung der Frau Frieb-Blumauer ward durch die auch im Uebrigen sehr gute Aufführung des Stücks wesentlich gehoben. Alle Mitwirkende thaten bis auf einige kleine und wenig in Bettacht kommende Versehen da- Ihrige und hatten sich zu einem wohl abgerundeten frischen Ensemble vereinigt. Außer ^cr sehr achtungSwerthen Leistung des Herrn Stürmer als Ober förster, über die Referent bereit- bei Gelegenheit einer früheren Aufführung de- Schauspiel- ausführlich gesprochen, ist auch dessen mit gebührender Anerkennung zu gedenken, was von den Dar» stellern der neubesetzten Rollen gegeben wurde. Es gilt da- nament» lich von den Herren Czaschke (Pastor), Kühn- (Amtmann),
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