Unterhaltung und Geschäftsverkehr. 116. Sonntag, den 26. April. 1857. Erscheint täglich Morgens 7 Uhr. Inserate die Spaltenzeile oder deren Raum zu b Pf. werden bis Abends 7 Uhr (Sonntags'von 11—2 Uhi) angenommen. 1. Abonnementpreis ä Vierteljahr 1 Thlr., (monatlich 20 Zeilen unentgeltiche Inserate); 2. Abonnementpreis L Vierteljahr 15 Ngr. bei unentgeldlicher Lieferung in's Haus. — Für auswärts durch die Post a Vierteljahr 19 Ngr — Einzelne Nummern 1 Ngr; Expedition: Johannes-Allee Nr. K, sowie auch Waisenhausstraße 6 pt. Fora!- und Provinnal-Nachrichten. Dresden, den 26. April. Se. M. der König hat dem Abtheilungsvorstande im Kriegsministerium, Geh. Kriegsrathe Richter, das Prädicat eines Geh. Rathes ertheilt. — Se. M. der König geruhte gestern Mittag 2 Uhr die im Atelier des Hrn. Prof. Hübner ausgestellten Werke in Augenschein zu nehmen und nach einer eingehenden Betrachtung dieser, sowie aller andern, zum Theil noch in der Vollendung begriffenen Arbeiten, dasselbe unter den gnädigsten Ausdrücken allerhöchster Zufriedenheit gegen 3 Uhr zu verlassen. — Gestern Mittag traf Fürst Danilo von Monte negro mit Gemahlin und Gefolge, von Paris kommend, hier ein und setzte nach kurzem Aufenthalte seine Reise nach Wien weiter fort. — Wie man hört, sind in neuerer Zeit von der K. Polizeidircction hier mehrere Aufhebungen von Hazard- jpielgescllschaftcn vollzogen und dabei ein Mal vier und ein anderes Mal sieben Personen an Polizeistelle gebracht worden. Dieser Ernst scheint sehr am Orte zu sein und sicherem Vernehmen nach soll die Absicht bestehen, noch in ausgedehnterer Maße und mit größerer Strenge gegen die ses, seit Kurzem wieder kühn austretende gesetzwidrige Treiben vorzuschreiten. — Der Cassirer bei der hies. K. Polizeidirection, Hr. Gottschalck, hat gestern unter allgemeiner Theilnahme sein 25jähr. Jubiläum gefeiert. — Vorgestern, zu gleicher Zeit, als dem Vaterlande einer seiner bedeutendsten Rechtsgelehrten entrissen wurde, erlitt auch die hiesige K. Akademie der bildenden Künste und die Kunst im Allgemeinen durch das Dahinscheiden des Prof. Krüger einen schmerzlichen Verlust. Selbst schweres körperliches Leiden hat bis in die letzte Zeit den Diensteifer des Verstorbenen nicht zu mindern vermocht, der von den Folgen eines heftigen Nervensiebers, das ihn im vorigen Jahre ergriff, nie volle Kraft wiedererlangt hatte, als er unerwartet durch einen Schlagfluß aus det Mitte seiner ihn umgebenden Verwandten gerissen wurde, deren Liebe, wie die aller seiner Collegen dem schlichten, treuherzigen Menschen, wie dem unermüdlichen, strebsamen Künstler und Lehrer in vollem Maße ins Grab folgt. — Die im Erdgeschoß des Museums und dem daran stoßenden Theile des Zwingers aufgestellte Sammlung der Gypsabgüsse ist in ihrer Aufstellung so weit gediehen, daß deren Eröffnung für das Publikum im Laufe des nächsten Monats zu erwarten steht. Schon jetzt gewähren die in den herrlichen Räumen ausgestelltest Statuen einen groß artigen Anblick, uud wir werden nicht versäumen, sobald die Sammlung eröffnet sein üstrd, unsere Leser in dieselbe einzuführen. — Daß die Vorlesungen über Botanik de« 1. Mai beginnen und täglich von 11—12 «Uhr, die gewöhnlichen Ercursionen aber Sonnabends Nachmittags stattsinden» macht die Direction der K chirurg. medic. Akademie be kannt. Die Anmeldungen zur Theilnahme, sowie die Sub- ftription auf blühende Pflanzen des botanischen Gartens hat auf der Kanzlei der Akademie zu erfolgen. — Der Herausgeber der „Deutschen Jugendzeitung", v. Julin Fabricius, welcher gegenwärtig in Dresden wellt, hat der Schillerstistung einen Beweis herzlicher Theilnahme gegeben, indem er ihr 24 Jahrgänge seiner „Deutschen Jugendzeitung" von 1858 geschenkt, die das Conute der Schillerstistung zu deren Nutzen in irgend einer geeigneten Weise, etwa unter der Form einer Verloolung, verwerthen wird. Die von v Fabricius begründete „Deutsche Ju gendzeitung" gehört zu den beliebtesten Organm ihrer Art. Eine große Anzahl von Abonnenten in allen Aeisrn, auch in den höchsten, zählend, ist sie in den Erzjehungsanstal- ten ein gern gesehener Gast. Der Herausgeber stimmt sich aber auch seines mit taktvoller Besonnenheit redigirten Unternehmens auf das Eifrigste an und scheut kein Opfer dafür. Auch dem Pestalozziverein hat Hr. v. Fabricius 24 Exemplare seiner Jugendzeitung zur Förderung seiner milden Zwecke übergeben. — Von heute an sind im Ausstellungslocqle des S. Kunstvereins auf der Brühtschen Terrasse (geöffnet von 8