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Dresdner Nachrichten : 28.03.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185703285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18570328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18570328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1857
- Monat1857-03
- Tag1857-03-28
- Monat1857-03
- Jahr1857
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.03.1857
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r Die Aufgabe einer zeitgemäßen Gewerbeordnung, deren Be- dürfniß auch bei uns dringend gefühlt wird, ist in jetzigen Zeiten eine höchst schwierige und für deren genügende Lö sung ein Zeitraum von mehrern Jahren nicht zu viel. — Das Gommerschloß des Prinzen Georg, K H, auf der Langengasse ist fast vollendet und die Üntgestaltung in einem Style erfolgt, der, wie es scheinen will, von dem deS alten Baues abweicht und sich dem neueren Engli schen Villenstyle nähert. Die broncenen Kandelaber für die Gasbeleuchtung und die eisernen, theilweise vergoldeten Geländer sind sehr schön. Da der Zutritt nicht gestattet ist, laßt sich über daS Ganze kein Urtheil fällen. — Die Einrichtung der neuen Hofapotheke ist in der Hauptsache vollendet und wird man bald aus der alten in sie übersiedeln. Ob die alte dieses Frühjahr abgetragen werden wird, scheint noch zweifelhaft zu sein. Am Ende läßt man sie stehen, bis der nächste Landtag in Bettest eines neuen Staatsarchivgebäudes entschieden haben wird und trägt beide Gebäude zugleich ab. Dann wird das alte Residenzschloß erst wieder einen guten Prospekt, wie vor alter Zeit, gewähren, wo nach Abend zu Gärten da ran stießen. — Man hört bei uns jetzt oft über die Unschönheit der Baullchkeiten am rechten Elbufer klagen. Sie läßt sich nicht wegleugnen, ist aber schwer zu beseitigen. Wo soll der nicht zu schöne Pontonschuppen, der doch am Wasser stehen muß, hin verlegt werden? Und die Häuser der einen Seite der großen Meißnergaffe, welche der Alt stadt die Hinterseite zuwendrn, lassen sich doch auch nicht umdrrhen. Wohl könnte hier Herrliches erbaut werden, aber dazu gehört viel Geld. — An neueren großartigen Bauten ist die Villa des bekannten Kunstreiters Renz, Felßners gegenüber, vorzugs weise zu nennen. Ist sie auch in keinem reinen Style er baut, und dadurch, daß sie zurücksteht, die Straßenfront« gestört, so sieht sie doch sauber aus. Das umgebaute Elysium weiter hinaus hat zwar einen wenig schönen Tkurm erhalten, ist aber mit seinen hergerichteten Garten anlagen und großen Veranda nach Südost zu eine hübsche Besitzung für einen reichen Mann. Das im Sommer heitere Unterhaltung bietende Schauspielhaus am Lincke- schen Bade ist verkauft und wird verschwinden, sobald der Pacht mit der Hoftheaterintendanz beendet ist. Die Stelle ist ein reizender Bauplatz. Ebenso werden die vor dem sog. alten Chausseehause schon angelegten Gärten, welchen noch die Gebäude fehlen, schöne Besitzungen mit ihrer Lage un mittelbar am Strome. — Um dem ganzen Platze zwischen Elbe und Prin zenpalais, den die herrlichsten Gebäude besetzen, die Voll endung zu geben, wird der Umbau des verbliebenen Theils des Italienischen Dörfchens nöthig. Man hört jetzt, daß schon längst ein sehr großartiger Plan entworfen worden ist, den man in Einklang mit dem Style des Museums zu bringen gesucht hat, und dessen Ausführung auf Aktien erfolgen soll. Hält man dabei Front mit dem Hotel Bellevue, so wurde an der breitesten Seite darin ein gro ßer Saal anzubringen sein, an welchem es im Mittel punkte der Stadt fehlt. — Die Osterprüfungen in der Freischule des Ver eins zu Rath und Thal werden den 30. u. 3t. d. M. Vorm, von 8 —11 und Nachm, von 3—5 Uhr stattsin- den. Den 1. April Nachm. 4 Uhr wird die Entlassung der Consirmandrn erfolgen. * — Nachdem der zum Tode verurtheilte Mörder Häckel von Sr. M. dem König mit lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden, ist derselbe gestern früh 10 yhr per Eisenbahn nach Waldheim abgegangen — wahr scheinlich seine letzte Fahrt. Häckel soll mit dieser aller höchsten Entscheidung, trotzdem daß er früher nur den ÄZunsch hätte, bald wieder mit seiner Frau vereinigt zu werden, jetzt sehr zufrieden gewesen sein und sich besonders darüber gefreut haben, daß ek nun wieder arbeiten könne. Er hat mit großer Treuherzigkeit von den Vorständen und bem Personals des Gerichts Abschied genommen. — We gen des Mörder- JaukuS ist die allerhöchste Entscheidung noch nicht erfolgt. — Wie die Leser sich erinnem, waren dem Finder zweier hier verlorener Briefe mit 396 Lhlr. Kassenanwei sungen eine Belohnung von 100 Thlr. zugrsichert, wenn er solche zurückbrächte. Diese Aufforderung ist leider und trotz der verhältnißmäßig sehr bedeutenden Belohnung er folglos geblieben, jedoch ist es den Bemühungen der Po lizei gelungen, die unrechtmäßigen Inhaber jener Briefe zu ermitteln und den größer» Theil des Geldes wieder zu erlangen. Es soll sogar Aussicht vorhanden sein, die volle Summe wieder zu erhalten, in welchem Falle die ausae- setzte Belohnung den betreffenden Polizeibeamten zufallen dürfte. — Vorgestern Abend fand im Saale des Hotel de Petersbourg vor einem eingeladenen Publikum eine Aka demie des Hrn. Grafen v. Oertzen statt. Dieselbe bestand in Turnübungen, athletischen Kraftproductionen und mi misch-plastischen Darstellungen. Hrn. Grafen v. Oertzen wurde reichlicher Beifall gespendet. Wie wir vernehmen, wird derselbe nächstens eine Akademie in einem größeren Locale veranstalten und dadurch dem Wunsche Derer ent- gegenkommen, welche noch nicht Gelegenheit hatten, die Lrrstungen des Künstlers zu sehen. — Nach dem ,Dr. I." handelt eS sich in Bezug auf die neue Sternwarte zu Leipzig zunächst noch um Er langung eines recht geeigneten Platzes, und wird die Hoff nung ausgesprochen, daß insonderheit der Stadtrath und die Stadtverordneten zu Leipzig gern bereit sein werden, nach Kräften dazu mitzuwirken. Bis dahin würde freilich die Bewilligung zu Anschaffung eines zehnfüßigen Fern rohrs kaum einen Zweck haben. — Unsere vaterländischen Bäder machen sich schon bemerklich. Die Kaltwasserheilanstalt „Schweizermühle* kündigt bereits ihre Eröffnung an, und in Schandau ha ben sich seit vorigem Herbste in Hoffnung großer Fülle an Badegästen für künftige Zeit mehrere Baue erhoben, am ansehnlichsten das neue Hotel „zum deutschen Hause" gleich am Elbstrome mit einer Plattform mit herrlicher Aussicht. Hoffentlich fährt man fort, Schandau's nächste Umgegend, z. B. den Schloßberg (Kieferricht) mit seinen Burgtrümmern, zugänglicher zu machen. Wie man hört, soll die romantisch gelegene Rabenauer Mühle verkauft sein und dort eine Milch- und Molkenkuranstalt unterhalb der Restauration errichtet und in der Mühle selbst Wcllen- und Douchebäder angebracht werden. Wünschen wir allen unfern vaterländischen Bädern, namentlich: Augustusbad (Radeberg), dem Prießnitzbade (Antonstadt-Dresden), Lha- rander, Buschbade (bei Meißen), Königsbrunn bei König stein, vorzüglich unserm immer berühmter werdenden Elster, das mit Böhmens Bädern schon in die Schranken ttitt, wie den übrigen erzgebirgischen Bädern (Wiesenbad, Wol kensteiner und Hohenstemer Bad), auch dem trefflichen Schwefelbade zu Schmeckwitz und dem wieder neu entste henden Bade Berggießhübel eine gute Saison. — Versammlungen: Heute Ab. 6 Uhr Gestüt
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