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Dresdner Nachrichten : 03.11.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185711035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18571103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18571103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1857
- Monat1857-11
- Tag1857-11-03
- Monat1857-11
- Jahr1857
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.11.1857
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3 das Gehöfte des Bauergutsbesitzers Graf völlig nieder. Außer dem Getreide, Heu und Stroh konnte Alles geret tet werden. Die Entstehungsursache ist noch nicht bekannt, doch vermuthet man boshafte Anlegung. — Berfa m mlungen: Heute Abend 8 Uhr Ver ein für's Leben im Saale der zwei schwarzen Adler (Vor trag des Hrn. I). C. E. Krause über Völkerwanderung und Auswanderung in ihrer Bedeutung für die Entwicke lung der Menschheit). Sechste Excursion des Gewerbever eins, Besuch des K. mineralogischen und geologischen Mu seums, Sammelpunkt im Pavillon an der Sophienstraße, Eintritt in die Sammlungen Punkt 2 Uhr Nachmittags; Ab. 6 Uhr Sparverein im literarischen Museum. — Vergnügungen: Heule im Saale des Odeum Vocalconcert vom Männergesangverein Germania u. Ball musik; Souper und Ball der Saxonia in Felßner's Re stauration. Taqesgeschichte. Die wichtigste Nachricht, welche wir Betreffs Deutschlands mitzutheilen haben, ist die, daß die deutsch-dänische Angelegenheit von Preuß-n und Oesterreich gemeinschaftlich, an den deutschen Bund gebracht worden ist. Der König von Preußen hat am 29. Octbr. Nachm, seinen ersten AnSgang gemacht und ist ungefähr acht Minuten auf der oberen Terrasse von Sanssouci in Begleitung der Königin und der Großherzogin von Mecklenburg umhergegangen. Die Wiener Zeitung meldet, daß der Zeitungsstempel ein- geführt und einen Kreuzer für jede Nummer inländischer Blätter betrage» wird. Wie aus Antwerpen vom 28. Oct. gemeldet wird, hat sich dort an jenem Tage durch den Einsturz eines großen Theilcs der Nord-Facade des nördlichen Pavillons des Freihafens ein schreck liches Unglück ereignet. Sieben Menschen, nach anderen 'Aus-, sage» sogar neun, solle» unter den Trümmern begraben worden sein. Ein Zollbeamter ward sehr schwer verletzt, ein Arbeiter hingegen ganz unversehrt unter dem Schutte hervorgezogen. Die übrigen Opfer dcS Unfalls sind 'Arbeiter, welche regelmäßig im Freihafen arbeite». In de», eingestürzic» Tbeile des Gebäudes befanden sich 8 bis 9090 Ballen indischer Reis, eine bedeutende Quantität Zucker aus der Havannah und eine Quantität Kaffee. Ueber die Ursache des Unfalles ist man noch nicht im Klaren. Nach den bis zum 91. Oct. reichenden Nachrichten hatte man, trotz aller Ansirengungcn, noch keines der Opfer unter den Trüm mern des Entrepot hervorgczogen. Mit einem wahrhaft auf opfernden Eifer wird von allen Seiten am Fortschaffcn der Trüm mer gearbeitet. Priester und A-rzte find fortwährend an Ort und Stelle, um den Unglücklichen beistchen zu können. Nicht weniger als 48 Personen, Wittwen, Kinder und Eltern der Un glücklichen, verlieren in denselben ihre Stütze. Es sind schon Subscriptionen zu ihre» Gunsten eröffnet, und freigebig bewährt sich der WohithätigkeltSsinn der Bürgerschaft. Der pariser Moniteur veröffentlicht de» Bericht über die Budgets der einzelnen Departements des Staatsdienstes für 1859. Er drückt die Hoffnung aus, die schwebende Schuld von 886 auf 750 Millionen Franken zu ermäßigen. Bon dem voraussicht lichen Ueberschusse des Budgets im Belaufe von 48 Millionen sollen 40 Millionen zur Tilgung der Schuld verwandt werden. Die allgemeine Lage wird als günstig dargestellt und darauf hin gewiesen, daß trotz der Krisis im Auslande keine Fallissements in Frankreich eingetreten seien. Die Banknoten würden keinen Zwangöcours erhalten. Ss seien einleitende Schritte zum Ab- s chluffe einer neuen Anleihe geschehen. In den höher» Kreiselt von Paris macht eine Verlobung großes Aussehen. Die Braut ist eine russische Fürstin Trubetzkoi, ein junges Mädchen von großer Schönheit, vielem Geiste und echt deutscher Bildung, Der Bräutigam ist der Sohn des Für- sten Orlow. Kaum 30 Jahre alt, hat dieser junge Mann schon seinem Vaterlande als Soldat wie als Diplomat ausgezeichnete Dienste geleistet. Im Krim-Fcldzuge hat Orlow sich durch sei- neu Muth hervorgethan und eilf Wunden aus dem Krige davon getragen. General Cavaignac ist plötzlich gestorben, ein Mann, der seiner kriegerischen Verdienste und der Ehrlichkeit seines Charac- terS wegen die Achtung aller Parteien mit in das Grab nimmt, wenngleich das Schicksal ihm eine für seine politischen Fähigkei ten zu hohe Rolle anwies, als eS ihn zum Diktator Frankreichs erhob. Indem der pariser Moniteur das Hinscheiden des Ge nerals meldet, fügt er hinzu, der Verblichene habe der Sache der Ordnung großeDienste erwiesen, und sei» Tod werde lebhaft bedauert werden. Die Bonapartisten betrachten diesen Tod als ein sehr glückliches Ereigniß für daS Kaiserreich und hoffen, daß sich ihm viele Anhänger deS Generals anschließen werden. Die Zuversicht auf den baldigen Sieg der englischen Trup pen in Indien ist in England so fest, daß man weniger an das rasche Niederwerfen dieser oder jener feindlichen Position, als an das Schicksal derer denkt, die in vereinzelten Stationen belagert sind. Der Engländer zittert für daS Leben seiner Landsleute, nicht für den Besitz seines Indiens. Es ist in London mehrfach der Plan angeregt worden, zum Andenken an die Schlachtvpfer von Delhi und Cawnpur, in jeder dieser beiden Städte eine Gedächtnißkirche zu errichten. Der stän dige Ausschuß der Bibelgesellschaft hat in einer abgehaltenen Versammlung beschlossen, Subscriptionen zu diesem Zwecke ent- geqenzunehmen. (Eingesandt.) Verehrliche Redaction!*) Ich ersuche Sie freundlichst, das Publikum, welches bei meiner neulichen Gastvorstellung auf dem Dresdener Hoflheater meine durch Unwohlsein leider arg beeinträchtigte Leistung als Deborah so freundlich aufnahm, über die Gründe, warum mein Gastspiel mit diesem einmaligen Auftreten sein Bewenden haben mußte, gefälligst aufzuklärcn. Ohne mein Zuthun war ich der K. Hoitheaterintcndanz empfohlen, und ganz, unvermuthet em pfing ich am 2. Oci. in Wien folgende telegraphische Depesche: „Drei Gastrollen bewilligt, sofort rintreffen, Honorar wie Fräu lein Bücher. Generaldirrction.- — Ich leistete dem an mich er gangenen Rufe unverzüglich Folge. Nach meiner Ankunft in Dresden, die am 4. erfolgte, wurde von Sr. Erc. dem Hrn. In tendanten v. Lüttichau in Gegenwart eines der Herren Regisseure festgesetzt, daß meine drei Gastrollen binnen einer Woche abge spielt sein sollten. Ehe ich jedoch zum Auftreten kam, wurde daS Hoftheater durch den bedauerlichen Todesfall am K. Hofe geschlossen, so daß ich acht Tage in Dresden verweilte, ohne mein Gastspiel zu beginnen und ohne auf irgend eine Entschädigung für diesen Zeitverlust hoffen zu können. M. Reisekosten hatte ich auch nicht vergütet erhalten. — Am Tage nach meinem ersten Auftreten als Deborah, daS vom Publikum mit Hervorruf beehrt ward, erklärte mir Se. Erc., daß ich die Rolle in jeder Beziehung schlecht gespielt, waS allerdings, wie das Publikum in den Journalen gelesen haben wirb, die Herren Kritiker DreSkenS nicht behaupten. Ferner erklärte mir Se. Erc., daß er mich, trotz meiner Unfähigkeit, ein Fach anszufüllen, mit 1200 Thlrn. engagiren wolle, worauf ich indeß, nachdem meine künstlerische Ehr« in Gegenwart eines der Herren Regisseure in so verletzender Weise angegriffen worden, nicht mehr eingchen konnte, so gern ich, um die Vorbilder der Dresdener Hofbühne studiren zu können, zu jedem pecuniären Opfer bereit gewesen wäre. Se. Erc. erklärt« ') Mußte wegen Mangel an Raum bis jetzt zurückbleiben.
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