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Dresdner Nachrichten : 01.03.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185803018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18580301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18580301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1858
- Monat1858-03
- Tag1858-03-01
- Monat1858-03
- Jahr1858
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.03.1858
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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. M 60 Montag de« 1. März 1858. Encheint tägl. Morg. 7 Uhr. Inserate die Lpalrzeile zu b Pf. werden bis Abend« 7 Uhr (Sonntags von tl—2 Ub») an«enommen I. Abon nement ä Vierteljahr I Thlr., (60 Zeilen unentaeldl. Inserate); 2. Abonnement « Vierteljabr <5 Ngr. bei unentgeldt. vieterung in'« Hau«. Für auswärts durch die Post s Vierteljahr I V Ngr —Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: Iobannes-Allee « u. Maisenbansstrabe o vt. Local- uns Prooimial-Uachnchleu. Dreöden, de» 1 März. — Vorgestern wurde beim hiesigem Bezirksgericht der in der Nacht vom 28. bis 29. Januar bei dem Hrn. Syndicus I). Möhnert allhier verübte Diebstahl verhan delt. Die Geschichte hat viel Ergötzliches und war mit einer fabelhaften Frechheit executirt worden, weshalb wir sie unfern Lesern um so lieber etwas ausführlicher mit- theilen. Der besagte alte Herr, der sich sehr bedeutender Glücksgüter erfreut, hatte bis Michaelis 1857 einen ge- wissen Wächtler aus Dorsschellenberg in seinen Diensten gehabt, der vcrheirathet und Vater von 4 Kindern ist, ihn aber, wir wissen nicht aus welchem Grunde, zu der Zeit entlassen. Wächtler war nun ohne Brod und erst im Laufe des Januar gelang cs ihm, bei dem Herrn Re gierungsrath von Götz in Zwickau vom 1. Febr. an wie der in Dienst zu kommen. Es war natürlich, daß er in der Zwischenzeit mit seiner Familie in Abfall der Nahrung gerierh, weshalb er auch gegen die Weihnachtszeit einen sogenannten Bettelbrief an seinen früheren Herrn entließ. Er mochte sich darauf wohl wenigstens so viel Thaler ge rechnet haben als er Groschen erhielt; denn der Sendbote kam mit 5 Ngr. heim. Darüber, erzählte Wächtler sei er wüthend geworden und habe sich vorgenommen, Rache an seinem vormaligen Herrn auszuüben. Wir ha ben aber Ursache, dies zu bezweifeln, denn die schon frü her erfolgte Anfertigung des später zur Eröffnung des Geldbehältniffes verwendeten Nachschlüssels läßt mit Sicher heit eine schon früher deßfalls gefaßte Entschließung an- nehmen. Am vergangenen 28. Januar nimmt er nun von seiner Familie Abschied, unter dem Vorgeben, nach Zwickau abreiscn zu wollen, sein Weg führt ihn aber nur bis in's Dorf Plauen, wo er einstweilen verbleibt, um am Abend in die Stadt zurückzukehren. Gegen 11 Uhr kommt er in das von seinem früheren Principal bewohnte, des NachtS immer offen stehende Haus, versteckt sich dort in eine Wagenremise und beginnt früh nach S Uhr daS vorgenommene Wagniß. Er legt eine Leiter an daS Vor hausfenster an und steigt nach Eindrückung desselben ein. Nachdem er durch eine Speisekammer in das offene Schlaf cabinet Hrn. v. MöhnertS gelangt, wacht dieser von dem verursachten Geräusch auf und springt, ihn anrufend, aus dem Bette Er aber, in wahrscheinlicher Vorüberlegung, daß derselbe die Dienerschaft zu wecken sich beeilen werde, begiebt sich auf der andern Seite zum Zimmer hinaus nach den Piecen zu, wo dieselbe fick befindet und schließt die betreffenden Räume ab, den Schlüssel aber steckt er zu sich. Der Herr geht, wenn auch der Finsterniß und der Kurzsichtigkeit halber nur langsam, ihm nach, aber Wächtler hat sich bereits zur Seite gedrückt, läßt ihn vor über und eilt in das Schlafcabinet zurück. Dort nimmt er vom Tisch eine silberne Cylinderuhr nebst goldener Kette, verfügt sich sodann in das Nebengemach, wo der Geldschrank sich befindet, schließt diesen mit dem Nach schlüssel auf und rafft in der Eile etwas über 60 Tblr. zusammen, während er ein dabei befindliches 100 Thlr. Packet „aus Versehen- liegen läßt. Ehe der herumtappende und vergeblich nach der Dienerschaft rufende Herr zurück kehrt, ist er schon wieder hinaus und vermittelst der Lei ter in den Hof. Dort bleibt er noch bis gegen 5 Uhr, wo es oben wieder ruhig geworden ist und begiebt sich dann in den Bahnhof, um nach Zwickau zu fahren. Aber schon mit dem nächsten Zuge kommt ihm ein Po- lizeibeamter nach und arretirt ihn nebst dem bis auf 56 Thlr. reducirten Gelbe, der Uhr und der Kette. Er hat nun Zeit, im Zuchthause zu Waldheim 3 Jahre lang „fern von Madrid darüber nachzudenken" — Für den Fond zur Begründung des Bürger- Hospitals allhier, sind neuerdings wieder folgende Geschenke zugkflofsen: 10 Thlr. 26 Ngr. 9 Pf als antheiliger Be trag einer Sammlung bei dem dritten Balle in BraunS Hotel, von dem Bürger-Casino von Neustadt-Dresden; 15 Thlr. als der dritte Theil einer Sammlung bei dem dritten Balle der Gesellschaft „Erholung", durch den Hrn. Vorsteher Kretzschmar; 35 Thlr. 8 Ngr. als antheiliger Betrag einer Sammlung bei einem Balle des Bürger- Casino von Altstadt-Dresden, durch den Hrn. Vorsteher Anger, und 10 Thlr. Geschenk von Frau Helmke aus Hamburg, bei Ertheilung des Schutzverwandten.Rechts der Stabt Dresden. — Während des Rechnungsjahres vom 1. Januar bis 31. Dezember 1857 wurden bei der Volksspeisean stalt für Neu- und Antonstadt vereinnahmt: 1454 Thlr. 27 Ngr. 5 Pf. für Speisemarken, 111 Thlr. 24 Ngr. an Beiträgen der Mitglieder und Geschenken, 526 Thlr.
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