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Dresdner Nachrichten : 17.03.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185803177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18580317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18580317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1858
- Monat1858-03
- Tag1858-03-17
- Monat1858-03
- Jahr1858
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.03.1858
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nein Globus von 125 !Fuß Durchmesser mit sechsfacher Vergrößerung ausfallend" Trotz der großen Zahlen hat derselbe in auffallend kurzer Frist diese Aufgabe vollstän dig richtig gelöst. Es dürfte dies gewiß die Aufmerk samkeit aller Sachkenner gewinnen, und wünschen wir ihm rech- zahlreichen Besuch. — Die beliebte Künstlerin Frl. Ottilie Genre ist zu ihrem, bereits angekündigten neuen Gastspiele im hiesigen zweiten Theater von Ehemnitz, wo sie nach uns zuge gangenen Berichten von dort einen höchst brillanten Er folg hatte, hier eingetroffen und wird morgen Abend zum ersten Male austreten. Bei ihrer Abschiedsvorstellung in Ehemnitz kam ein Fall vor, der Ben-Akiba - Gutzkow's Spruchwort: „Es ist Alles schon dagcwesen" zu Schanden gemacht Das Publikum war nämlich für die geniale Gastin dermaßen enthusiasmirt, daß der Hervorruf kein Ende nahm, bis der Dircctor vor den Vorhang trat und im Namen derselben das Versprechen gab, daß sie von Dresden aus wenigstens noch zu einer Vorstellung nach Ehemnitz herüber kommen werde. — Die von Hrn. Mechanikers Grimmer im deutschen Hause gegebenen Vorstellungen mit seinem großen Hydro- Orpgcngas - Mikroskop (1 Million Flächenvergrößerung) wurden am Montag Abend eröffnet und erfreuten sich, wie auch gestern, eines zahlreichen Besuches. Wir behalten uns vor, in einem besonderen Artikel darauf zurückzukom- mcn, und bemerken für jetzt nur, daß heute die Vorstel lung ausgesetzt bleibt, dagegen morgen und übermorgen wiederholt werden wird. — In der Gemäldegalerie unsers Museums ist, wie man in vielen Kreisen bestimmt versichern hört, ein un erhörter Frevel verübt worden, indem von ruchloser Hand einige bedeutende Bilder durch Zerkratzen, ein minder werihvvllcs sogar durch Herausschneidcn eines kleinen Elmstuskopfes, beschädigt wurden. Ein Ausdruck für die Größe eines solchen Vergehens läßt sich kaum finden; lewer wird man wohl darauf verzichten müssen, den un bekannten Thätcr zur Strafe zu ziehen. — Die That- sache ist uns schon seit acht Tagen bekannt, wir zögerten aber mit deren Mittheilung absichtlich, da uns das Ge- schchniß trotz authentischer Versicherung unglaublich schien. Nachdem aber von anderer Seite dieselbe Mittheilung ge« maat wird, sei sie auch unsererseits den Lesern nicht länger vorenthalten. — Der Eissiand der Elbe hat sich noch wenig ge ändert. Das Wasser, welches noch seine Helle Farbe hat, ist gleichfalls nicht gestiegen und ist demnach der Eisgang wohl noch nicht so nahe bevorstehend. — Auf der Prager Straße ist man bereits mit dem Abbruche des an der Ecke der Waisenhausstraße stehenden alten Gebäudes, dem ehemaligen Wollboden, beschäftigt, an dessen Stelle ein schönes Gebäude kommen soll. — Das K Gerichtsamt in Löbau hat unter dem 8. d. M. zwei Bekanntmachungen ergehen lassen, von de nen man die gesegnetsten Folgen für die öffentliche Mo ralität zu erwarten berechtigt ist. Die erste betrifft die Eoncubinate; es haben die Ortsgerichte die Weisung er hallen, bis zum 31. März d. I. zu ermitteln, ob in ihren Orten Eoncubinate bestehen und den Erfolg unter Angabe der Vor- und Zunamen,- des Heimathsortes rc. der betr. Individuen unter Einlieferung der Heimathscheine schrift lich anzuzeigen. Die zweite Verordnung ist gegen die Winkelschenken, Spiel- und Trinkgelage u. s. w. gerichtet und darin im Interesse der polizeilichen Ordnung und Ar menpflege unter Androhung von 20 THIr. Strafe (wovon die Hälfte in die Armenkasse, ^ der Obrigkeit und Z dem Angeber zukommt) der Einzelverkauf von Branntwein in Quantitäten unter ^ Kanne und das Gästcsctzen nur den cvncessivnirten Gast- und Schenkwirthen gestattet. Nicht minder ist cs den Schenkwirthen bei 5—20 Thlr. Strafe und im Wiederholungsfälle bei Verlust der Concession un tersagt, Personen, welche öffentliche Unterstützung genießen, oder von denen ihrer, sich äußerlich kundgebender Persön lichkeit nach, sich vermuthen läßt, daß sie dem Müssiggange obliegen oder von unrechtmäßigem Erwerbe leben, inglei chen auch Kindern, Schulknaben und Lehrlingen das Auf- liegen, Zechen und Spielen in ihren Schcnkstätten gestatten. Alle Schenkstätten sind spätestens Abends 10 Uhr zu schlie ßen und an den Tagen, wo mit obrigkeitlicher Erlaubniß Tanzmusik stattsindet, hat mit dem Zeitpunkte, zu welchem die Erlaubniß zur Tanzmusik abläuft, auch der Verkehr in der Schenkstätte unbedingt aufzuhören. — Ueber die mchrerwähnte Großenhainer „Kuß geschichte" geht uns von dort nachstehendes Schreiben zu: „Die mir erst heute zu Gesicht gekommene Nr. 67 der „Dresdner Nachrichten" bringt einen Aussatz über einen durch einen Kuß in Großenhain hervorgcrufenen Prozeß. Da derselbe einige Unrichtigkeiten enthält, so erlaube ich mir Ihnen den wahren Sachverhalt mitzutheilen und bitte Sie, diese Berichtigung in Ihr Blatt aufzunehmen. — In einem am 29. Januar hierselbst abgehaltenen Concerte machte der Musillchrer A. einem anwesenden Lehrer T. die Mitthellung, daß er nächsten Mittag dem Gerichtsamts« actuar N. N. in einer öffentlichen Wirthschaft einen Kuß geben werde. Da der Lehrer T. diese Idee zu originell fand, um ihr Glauben schenken zu können, zumal ihm der Beweggrund zu dem beabsichtigten Kusse völlig unbekannt blieb und er auch genannten Musiklehrer als einen etwas schüchternen jungen Mann kannte, so erwiderte er: „Ich glaube nicht, daß Sie das thun werden." Auf die Ver sicherung desselben, daß er sein Vorhaben bestimmt aus führen werde und auf die wiederholte Aufforderung, doch mit ihm zu wetten, sagte er endlich: „Wenn Sie denn durchaus einige Töpfchen Bier für mich bezahlen wollen, so will ich mit Ihnen wetten." Dabei hatte er die feste Hoffnung, die er auch noch gegen mehre Anwesende aus sprach, daß A. den nächsten Tag jedenfalls anderen Sin nes sein und sein Vorhaben nicht ausführcn werde. Doch es kam anders, als er erwartet hatte; denn als am näch sten Mittag N. N. in das zur Kußgabe bestimmte Lokal cintritt, eilt A. mit den Worten: „Oskar, Du hier!" auf ihn zu, umarmt ihn und küßt ihn auf die Wange, sich darauf damit entschuldigend, daß er ihn verkannt und für seinen Bruder gehalten habe. N. N. erhob wegen der durch diesen Kuß ihm widerfahrenen Beleidigung Klage und das Gerichtsamt verurtheilte in Folge dessen den Musik« lehrcr A. zu 10, den Lehrer T. zu 5 Thlr. Strafe. Fer ner hatten Beide die Kosten gemeinschaftlich zu tragen und das Unheil nebst den Entscheidungsgründen im „Großen hainer Wochenblatte" abdrucken zu lassen. Namentlich we gen des letzten Punktes hat Lehrer T. durch den Hrn. Adv. l). Schaffrath Einspruch gegen das Erkenntniß erheben lassen, während N. N sowohl gegen das wider den Musik- lehrer A., als auch gegen das wider den Lehrcr T. ge sprochene Erkenntniß Einspruch cingewcndct hat." — Am 22. März Abends ist die bei dem Fabrikbe sitzer Schubert zu Bvrstendorf in Diensten stehende 20 Jahre alte A. H. Haubold aus Frankcnstcin beim Was- serholcn verunglückt, indem sic von einer fcstgcfrornen Eis scholle ausgleitend in den Kanal der Fabrik gefallen, in
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