Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186007221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-22
- Monat1860-07
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1860
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MMr Tageblatt Anzeiger. AmMM dcs SSmzl. BkzirkSgkrWi Md dlS Raths dn Stadt LktzM. M A>4. S-xmtog de» 22. Inli. 18K0. Stadttheater. Mit der Rolle des Ferdinand in „Kabale und Liebe* nahm für diesmal Herr Joseph Wagner Abschied von dem Leipziger Publicum, das auch bei dieser Gelegenheit durch enthu siastische Aufnahme der wahrhaft schönen Kunstleistung wiederholt bewies, wie sehr eS die glänzenden Vorzüge dieses Darsteller- zu schätzen weiß. Wie bei Allem, was Herr Wagner während seines Gastspiels gab, so zeigten sich auch bei Wiedergabe dieser Rolle jene tiefe Innerlichkeit der Empfindung, jener Glanz der Poesie, welche ihm ganz besonder- eigenthümlich, im Verein mit einer vollkommenen künstlerisch«» Fettigkeit und Correctheit. Ein solches Kunstgebilde, gestützt auf einen Gegenstand höchster Be deutung, mußte von großer, tief eingreifender Wirkung sein. Ob gleich bei dieser Vorstellung das Haus nur mäßig besetzt war, so zeigte sich dennoch da- Publicum äußerst empfänglich für das Werk selbst und sehr dankbar den sämmtlichen Darstellern gegen über, da auch im Uebrigen die Aufführung eine sehr gelungene war. Herr Pauli vom Stuttgarter Hoftheater gab als zweite Gastrolle den alten Miller, eine Leistung des verdienstvollen Dar steller-, die unS von seiner früheren hiesigen Wirksamkeit her als eine seiner besten bekannt ist. Herr Pauli brachte diesen kerniaen, mit so großer Meisterschaft gezeichneten Charakter in jeder Be ziehung trefflich r«r AnschanNpg, besonders gelangen ihm neben der deutschen Bioerbheit auch die zahlreichen Momente der Herz lichkeit und tiefen Empfindung. — Die Rolle des Hofmarschall Kalb war diesmal Herrn Bachmann zuertheilt worden, der diese Aufgabe in sehr anerkennenswerther Weise löste — Die Besetzung der übrigen Rollen war die bisherige. Ist wiederholt des Herrn Sturmer als Präsident,"des Fräulein Paulmann als Louise und der Frau Wohlstadt, welche die Lady Milford in höchst feiner und würdiger Repräsentation gab, lobend zu gedenken, so besonders auch des Herrn Kühn-, in dessen Leistung als Wurm abermals ein bedeutender Fortschritt zu bemerken war. Au einem der Glanzpunkte der Aufführung ward durch diesen Darsteller wie auch durch Fräulein Paulmanns verständnißvolles Spiel die große Scene zwischen Louise und Wurm am Schluß des dritten Acts. In Conradin Kreutzer- anmuthiger und melodienreicher Oper „Da- Nachtlager in Granada" trat am 20. Juli der Baritonist Herr Gchütky vom Stuttgarter Hoftheater zum dritten Male mit dem glänzendsten Erfolg auf. Auch diesmal konnte man sich an seinem schönen, echt künstlerischen Gesang und an seiner prachtvollen Stimme wahrhaft erfreuen. Herrn Schürky' S Auffassung der Rolle des Jäger- — in dessen Charakter der an geborene Adel und die gewinnende Freundlichkeit eines deutschen Fürsten, echt deutsche Ritterlichkeit und Poesie uns entgegentreten — ist eine sehr ernste, vielleicht selbst etwas zu ernste. Er betont namentlich die Kraft und Entschiedenheit des deutschen Helden und legt weniger Gewicht auf das Anmuthige, auf die Momente poetischer Schwärmerei und freundlichen Humors. Eine solche Auffassung ist allerdings in der künstlerischen Individualität dieses Sängers begründet: deshalb war auch sein Wolfram von Eschin- bach eine nach allen Seiten hin ausgezeichnete Leistung, deshalb darf man auch wohl vorzugsweise von feinem Tell, welche Partie er dem Vernehmen nach demnächst vorführen wird, etwa- Außer ordentliches erwarten. — Die Aufführung der Kreutzerschen Oper war «ine sehr befriedigende, im Ensemble präcise und abgerundete. Fräulein v. Ehrenberg — obgleich an diesem Abende weniger günstig disponirt, was namentlich zu Anfänge der Oper zu de» merken war — führte dennoch die Partie der Gabriele anerken nenswert- und viel Beifall erntend durch. — Sehr Gutes gab im Gesänge Herr Bernard als Gomez, nur wäre im zweiten Lheile der Arie ein minder starkes Herausgehrn mit der Stimme wünschenswerrh gewesen. F Gleich. Verschiedenes. Leipzig, 21. Juli 1860. Heute hat sich, im Einver- ftändniß mit dem in Gotha unter Protection des Herzog- Ernst bestehenden Comite zur Aufsuchung unseres berühmtenLandSmannes Vr. Vogel, ein Zweig-Eomite in unserer Stadt gebildet, welches chst einen Aufruf " " demnächst einen erlassen wird. In der Nähe des herzoglich nassauischen Städtcheus Brau bach wurde ein Mädchen durch einen schweren Stein beim Sprengen für die Eisenbahn - Anlage getödtet, welches am näch sten Tage Hochzeit Hallen sollte. Dasselbe hatte seinem Bräuti gam, der l^i den Eisenbahn-Arbeiten beschäftigt war, das Essen zugetragen, und da die Essenszeit noch nicht eingetreten war, wartet eS in der Nähe. Da werden, wie gewöhnlich, die Spreng ladungen angezündet, und ein davon weit hin geschleuderter Stein trifft das Mädchen so gefährlich an den Kopf, daß derselbe so zu sagen zerschmettert pird und die arme Braut augenblicklich todt zusammenstürzt. Eingesandt. Dresden. Auf der Vogelwiese entwickelt sich bereit- ein reges Leben, der große Tanzsalon ist schon unter Dach und wird bereits mit der Dekoration begonnen Der Champagner-Salon, der in diesem Jahre zum ersten Male auf die Vogelwiese kommt und die Aufgabe lösen will, Champagner in Gläsern abzugeben, wo durch dieses herrliche Getränk allen denjenigen zugänglich ist, die nie davon gekostet haben, wird eine der interessantesten Piecen der anzen Vogelwiese werden. Die Decke, himmelblau und mit silbernen Sternen auSgeschlagen, wird von sechs Säulen getragen, deren jede eine riesige Champagnerflasche bildet, woraus der Schaum gen Himmel spritzt. Das Licht fällt durch eine Kuppel von oben herein, während die Wände mit grünem Laube decoritt und mit vergoldeten Tannenzapfen und Gypsfiauren auSgeschmückt sind. Ueber dem Eingang ist ein prachtvolles Transparent „Champagner in Eis" angebracht. Weitere Einzelheiten, die zur Verschönerung de- Ganzen beitragen, werden jeden Besucher deS Champagner- Salon- aufs angenehmste überraschen. In Verbindung mit dem Salon ist eine Restauration mit kalter und warmer Küche, sowie eine Conditorei, deren Büffets ebenfalls einen ausgezeichneten Pro- spect gewähren. Ueber denselben prangen die lebensgroßen Büsten Sr. Majestät de- Könias Johann, sowie II. kk. HH. des Kron prinzen Albert und des Prinzen Georg. Das sinnige Arrangement des Ganzen ruht in den Händen des als Charakterzeichner wie als Dekorationsmaler gleich berühmten Carl Reinhardt, der zur Zeit in Loschwitz lebt und daselbst zu bleiben gedenkt. 751. Am untengesetzten T<we bei der Leipziger Prw-rseten-Börse in Platz- wie in Termin-Geschäften (durch „loco", auf der Stelle, und „p.", d. h. pro, zu späterer Lieferung, angedeutet), bezüglich a) de- Oele- für 1 Zoll-Centner, d) de- Getreide- und der Oelfaaten für 1 Dresdner Scheffel (daneben auch für l Preuß. Wispelj, e) de- Spiritus für 122*/s Dresdner Kannen oder 1'/, Eimer 2*/s Kannen (— 100 Preuß. Quart) vorgekommene Angebot-., Verkauf-, und veae-r-. Preise (mit „Bf ", Briefe, ,,bz.«, bezahlt und „Gd.", Geld bezeichne^- »ach Thalern auSgeworfen. RübLl loco: 12'/, ap Bf., p. Juli, Aug., mgl. x. Aug., Sept.: 12 ap Bf.z x. Sept., Ott.: 12'/, «p Bf., 12 «F bz.z x. Ott., Nov. 12i/, 4p Bf. Leinöl looor 11i/, ap Bf. Mohnöl loeo; 211/, »P Bf. Weiten, ISS R, looo, braun, nach Qual. 6—61/, Bf. u. vz.z weiß 6i/, Bf. sbraun nach Q. 72—78 Bf. u^ dß.z weiß 80 ap Bf.1
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite