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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186007257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-25
- Monat1860-07
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1860
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>kfurt. iou de« london. > Rom. . Suhl. ^euz öchwan London. Mond. » pbant. nberg. mprmj. Kreuz. »bäum, n, Hotel de B«». . Hamb. m. llephant. >t. Rom. »g. r, n. . Hamb, hnerpos. lürnberg. i)erl»n. ) ronplinz. »venborn, -amburg, »itz. Hctel V., SUU » S2.50, 854 9b, esterreich, r Herb., lisadrlhb. r Credit« LugSdurg 125.80, >co « Monat «<: loa li-August ig. 11'/,, Geld.- ie, 3ult. 15 k. 17 k. Anzeiger. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts md des Raths der Stadt Leipzig. Die für heute anberaumte Sitzung der Stadtverordneten findet nicht Statt und ist auf den Wunsch einiger Mitglieder auf Donnerstag den 2«. Juli d. I. Abends -7 Uhr verlegt «Auvvpl». is 4kl, Ueber Lustverderbniß und Ventilation. (Fortsetzung.) Ungleich schwieriger wird die Ventilation mittelst Erwärmung und Luftverdünnung in sackförmigen, tiefgelegenen, mit unathem- barer Luft gefüllten Hohlräumen, wie Keller, Brunnen, Erdhöhlen, Latrinen, unbewohnte Gewölbe, welche nach dem Ausdruck der Techniker „lange Zeit außer Wetterwechsel gestanden", d. h. der Lufterneuerung entbehrt haben. Um diese gewöhnlich mit unathem- baren Gasen gefüllten Orte befahren zu können, ist möglichst schnelle Lüfterneuerung nothwendiq. Man hat früher hierzu das Bewegen von belaubten und mit Wasser benetzten Baumäften an Stangen oder Seilen angegeben, oder zum Ausgiessen mit Wasser oder Kalk milch gerathen; allein diese Mittel haben nur einen zweifelhaften Nutzen und sind von langsamer Wirkung. Für enge tiefe Brunnen giebt eS ein einfaches Mittel, auf mechanischem Wege die Luft mittelst Auspumpens zu verbessern, indem man einen Regenschirm mit der Spitze nach unten an ein Seil befestigt und wiederholt bis zum Wasserspiegel herabläßt, dann aber schnell emporzieht. Der sich hierbei ausspannende Schirm wirkt wie eine Luftpumpe und treibt die unathembare Luft von unten nach oben. Wirksamer noch ist die Lufwerdünnung durch Erwärmung, welche in größeren Räumen von unregelmäßiger Gestalt auch allein anwendbar ist, da jedoch ein gewöhnlicher brennbarer Rörper, z. B. ein sogenannter „Feuer korb" sich wegen des Mangels an Sauerstoff nicht anwenden läßt, so muß man sich entweder großer Massen Eisenbarren, Kanonen kugeln und dergleichen bedienen, welche man glühend macht und in den Raum schleudert, oder man kann, da dies Verfahren feuer gefährlich ist, langsam wirkt und manche ungewöhnliche Veran staltungen erheischt, einen der ohne Sauerstoff verbrennenden Feuerwerks sähe der heutigen Artillerie verwenden. Hierzu paßt der „Aündiichtersah" und der „Bombensah". — Der „Zündlichter satz" der preußischen Artillerie wird bereitet aus 100 Thetlen Salpeterschwefel, 85 „ Mehlpulver und 7 „ Colophonium. Der „Brandbombensatz" besteht aus 100 Theilen Salpeterschwefel, 7 „ Mehlpulver, 33*/» „ Colophonium. („Salpeterschwefel" nennt man -in Gemenge aus 75 Theilen Salpeter zu 25 Theilen Schwefel. — „Mchlpulver" heißt in der Feuerwerkerei zerriebenes Schießpulver.) Diese beiden Sähe brennen ohne Sauerstoff sogar unter Wasser und nicht allzu schnell; sie erzeuaen hohe Temperatur und lassen sich ohne Derderbniß oder Selbstentzündung lange aufbewahren; sie sind endlich leicht herzuftellen und billig im Preise. Bei ihrer Anwendung verfährt man so, daß man mit dein Satze eine starke Metallhülse oder noch besser eine gehenkelte 25pfündige Brand bombe füllt. Eine gewöhnliche Bombe dieses Kalibers hat 12 Zoll Durchmesser, 3 Zoll Eisenstärke, — 4 Brandlöcher von je 1,4 Zoll Durchmesser und zwischen ihnen ln der Mitte ein Stopf loch, — 900 Kubikzoll Rauminhalt, — sie faßt ungefähr 84Pfd Sah, welcher bei der angegebenen Brennfläche von 6 Quadrat, zoll etwa 30 Minuten der Verbrennung bedarf, dabei eine be, deutende Menge stark erhitzter Gase entbindet, welche schon einen ziemlich umfänglichen Raum durch Luftcirculation zu reinigen vermögen. Bor dem Füllen überziehe man die innere Fläche der Bombe mit einer dünnen Schicht Harz oder Pech, damit durch bm Salpeter das Metall nicht oxpdirt werde; nach Erhärtung dlefei Ueberzugs füllt man die Hohlkugel mit dem Aündlichterpulver oder Brandbombenfahteig, mittelst des StopferS aus Holz und den übrigen Vorsichtsmaßregeln, stopft dann zu jedem Brandloche sechs Zoll Zündschwamm so in den Satz ein, daß noch zwei Zoll ver- ragt und streicht hierauf auf dem Sah und um die Zündschnur Talg ein, zur Sicherung der Feuchtigkeit. Endlich klebt man mit Kleister über jedes Brandloch eine Papierplatte und darauf eine in Pech getauchte Leinwandplatte, welche vor dem Gebrauche vor sichtig entfernt werden. Der Aufbewakrungsort dieser so bereiteten Bomben soll kühl und luftig sein. Bei dem Gebrauch befcstiat man am Henkel eine Kette, an dieser ein Seil und bewegt mittelst desselben die Bombe im Schachtraume hin und her*). — — Während das Erwärmen einzelner Luftschichten behufs ihrer Ausführung sich im Ganzen leicht bewerkstelligen läßt, ist da gegen die nothwendige Erfrischung und Durchkühlung für die zu- geführte reine Luft eine der schwierigsten Aufgaben. Nur dann wird sich die reine Luft mit einer gewissen Heftigkeit in den zu ventilirenden Raum drängen, wenn dieser beträchtlich wärmer ist. Wenn daher zwischen dem Zimmer oder Saal, dessen Luftinhatt gereinigt werden soll, und der äußern Atmosphäre nicht ein be trächtlicher Unterschied in der Temperatur sich findet (so daß die äußere Luft kühler ist), so treten die meisten der Lüftungs- melhoden außerWirksamkeit oder haben doch nur einen sehr geringen Erfolg! Deshalb muß man die einzuleitende Luft ent weder durch verschiedene Methoden zu kühlen suchen oder man muß auf „mechanische" Weise die Luft einsaugen, statt daß man sie ihrer freiwilligen Einströmung überläßt. DaS Letztere thun in der Regel die „Ventilatoren." Eine sehr zweckmäßige Methode zur Abkühlung der eingeführten Luft hat Leon Duvoir im Sitzungssaal der ^eaä^mis äss seienees im Sommer 1852 eingerichtet. Trotz der bedeutenden Zahl der Anwesenden in dem verhältnißmäßig kleinen Raume des Sitzungs saales ergab die Methode das glänzende Resultat, daß für jede anwesende Person im Verlauf jeder Stunde 76 — 78 Cubikmeter frische Luft eingeführt wurde, deren Menge man durch ein WorinscheS Anemometer abschätzte, während die Temperawr des ganzen Raumes immer 4—7« unter der äußern Luft sich ver hielt. Die kühle reine Luft, welche die unathembare ersehen sollte, wurde unter dem Dach eingefangen, sie streicht dann unter ein breites kühles, leicht gemauertes Schirmdach und tritt in einen Einführungscanal, welcher sie senkrecht nach dem Saale hinab führt. Dieser Canal wird durch zwei große Breterbehälter unter brochen, von N/4 Meter (4 Fuß) Durchmesser und 4'/, Meter (14 Fuß) Höhe, welche mit frischem Brunnenwasser 12« C. (9« R.) gefüllt sind; durch Wasser und Gefäßboden gehen 120 Röhren von 0,040 Meter (1'/, Zoll) Durchmesser, welche oben und unten offen und aus porösem Thon gefertigt sind. Diese Röhren sind daher auf ihrer Innenfläche von dem durch sie hindurch sickernden Brunnenwasser immer feucht und indem die aufgefangene reine Luft durch sie hindurch streicht, wird sie ebenfalls feucht und kühl. Das von ihr erwärmte Wasser wird von Zeit zu Zelt durch Pumpen ersetzt. Die nun ganz gekühlte Luft gelangt durch einen großen Rost in der Höhe de- Fußbodens in den Saal und verbreitet sich ferner in einem Canal unter dem Fußboden, von welchem au- sie dann durch kleine Oeffnungen in den Saal selbst elnftreicht. — Die Ausführung der warmen Luft wird durch AuS saugen vollbracht. Ein weiter kurzer Canal mündet ln den senkrecht in die Höhe gehenden Luftschlot, in welchem sich zwei Metallröhren *) Vergleiche ä. Vouril, in Berg, und HÜttenHettung 1854. Nr. 24,
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