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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186007278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-27
- Monat1860-07
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1860
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Hilferuf. Am heiligen Dreieinigkeit-feste Abends */r9 Uhr wirbelte die Trommel plötzlich Feuerlärm durch unsere Srabt. „Der Weiste- Hirsch brennt!" lautete auf die hastige Frage, wo das Feuer sei, die Antwort. — Zwar für da- wegen der nächsten Gefahr er schrockene Herz war diese Nachricht ein beruhigendes Wort; den noch aber dürfte es nicht leicht ein Angesicht und einen Mund ge geben haben, die sich des Ausdrucks der innigsten Theilnahme hätten erwehren können. — Der Weistehirsch ist ein dem hiesigen Stadtbezirke ange- höriger Gasthof, der aber eine gute Halde Stunde von hier mitten im Walde dicht an der böhmischen Grenze liegt. Sein Alter zahlt derselbe weit ins vierte Jahrhundert. Nahe an 200 Jahren ist die Familie Langhammer, für deren Urenkel wir bitten, im Besitze diese- GasthofeS. Der erschöpfte Wanderer von Wien und Prag her ruhte sich hier so gern au-, um Tags darauf neu- gestärkt in- liebe Sachsenland hinunter seine Straße fröhlich weiter und auf Leipzig- berühmte Messe hin zu ziehen. Schon Das muß wehmüthig ergreifen, vor dem verblichenen und trau rigen Bilde einst so frischen Lebens zu stehen. — Daß mit dem gesunkenen Grenzverkehre auch der Wohlstand dieses uralten Gast- Hofe- sinken mußte; — daß seine, wenn auch umfänglichen Fluren, bei dem rauhsten Klima unsers Sachsenlandes nur den dürftig sten Tisch zu decken vermögen, so wie endlich, daß unter solchen Verhältnissen und Umständen es der schwer heimgesuchten Familie Langhammer, die vor erst 20 Jahren, so wie jetzt, total abge brannt war, eine Unmöglichkeit sein mußte, eine so tief geschlagene Wunde wieder auszuheilen, bedarf kaum der Erwähnung. Das alte Gemäuer mit seinen hohlen Augen, neben welchem ein böh misches Waldheqerhaus der einzige, lebende Nachbar wohnt, ist das getroffene Bild eines fast verzweifelnden Aeltern-Paares mit 8 noch ganz und gar unversorgten Kindern. Nur mit der äußersten Mühe und Gefahr vermochte das abgemagerte Vieh gerettet zu werden. Der zwar geringe aber um so werthvollere Vorralh an Futter und Streu, Schiff und Geschirr —, das Alles ist ein Raub der gierig Um sich greifenden Flamme geworden, und was ihr auf der eiligsten Flucht nur kühn entrissen werden konnte, hat die ruchlose Hand des lauernden Diebes leicht an sich zu bringen gewußt. Was will die Jmmobiliarversicherungssumme von 2012 »L be sagen! Wir dürfen sie geradezu die bestimmte und traurige Versicherung nennen, daß die Familie Langhammer, welche mit jener Summe nimmermehr wieder aufbauen kann, weil die Verbindlichkeiten sie übersteigen, ärmer wie je werden, ja den Bettelstab ergreifen muß, wenn ihr nicht außerordentliche Hilft kommt. — Wir sollten meinen, schon mit dem die Feder in schwarze Dinte genug getaucht, und unfern Ruf sattsam gerecht fertigt zu haben: „helft Brüder!" — Aber wir haben noch des Einen und so Wunderbaren zu gedenken, weil über ihm geschrieben steht: „Denn wer hat des Herrn'Sinn erkannt i Oder, wer ist sein Rathgeber gewesen?" In der 3. Nachmittagsstunbe des gedachten, heiligen Drei einigkeitsfestes hatte der mitunterzeichnete Pfarrer ein Brautpaar zu trauen, das schon 3 Wochen vorher hätte getraut werden können, das sich aber eben diesen Tag eigends dazu ausersehen hatte. Es ist eine Langhammersche Tochter, deren Hand er da in die Hand eines hiesigen, achtbaren Bürgers und Witwers von vier Kindern legte. Das Entsetzlichste, was wir hier auf Erden erleben können, haue dieser Manu in einer Nacht erlebt: bei dem furcht baren Feuer hier im Jahre 1848 sind demselben — Mtrib und Rind verbrannt. Da lautete denn in der Traurede unter Anderem das Wort an die Braut also: „erleichtern muß dir auch deine vielen und schweren Pflichten, „daß du bei einem Manne wohnst, in dessen Leben hinein „der Herr mit Klammenschrift so furchtbar und so feucht „bar geschrieben hat: „„ich bin der allmächtige Gvtt, „wandte vor mir, und sei fromm!"" < Fünf Stunden darauf stand da- väterliche Haus in Flammen! - Wir wissen wohl, daß eure Herzen, ihr lieben Brüder i und Schwestern, für diese unglückliche, schwer und wunderbar hemrge- suchte Familie so nicht schlagen können alS in uns, die wie sie unmittelbar liegen finden auf der Straße, die von Jerusalem hinab gen Jericho führt. Aber wir haben gechan, waS wir nicht lassen konnten. Aus Ehrfurcht vor Ihm und im Vertrauen auf Zchn, der die Menschenherzen leitet wie Wasserbäche, senden wir unfern Hilferuf hinaus deß in guter Zuversicht, er werde eine Taube wieder kommen mit dem Oelzweige, daß sich die Wasser der Trüb sal verlaufen haben. > Die Expeditipn des „Leipziger TageblgtteS" wird Beiträge für die hilfsbedürftige Familie annehmen. Pfarramt und Stadtrath zu Jöhstadt, am 11. Juni 1860. O. O. W. Pfarrer. Bürgermeister. Für da- durch Herrn Böttcher mir überbrachte Geschenk Allen meinen herzlichsten Dank. Engel. Theilnehmendm Freunden und Bekannten empfehlen sich als Verlobte SwIamwL aus Weißenfels. »«im»-. ZLLm»», Lehrer an der öffentl. Hdls-Lehranst. Leipzig, den 24. Juli 1860. Gestern Morgen r/,i Uhr wurden wir durch die Geburt eines muntern Knaben erfreut. Franz Fichtner. Emilie Fichtner, geb Schmidt. Die gestern Abend 72/4 Ühr erfolgte Entbindung meiner lieben Frau Clara geb. MifeS von einem Mädchen zeigt Freunden und Verwandten hierdurch an Leipzig, den 23. Juli 1860. Bernhard Bodek. Gestern Nachmittag entschlief unser jüngst gebornes Tvchterchen Anna, nur 18 Tage alt, welches wir tiefbetrübt Verwandten und Freunden anzeigen. Leipzig, den 26. Juli 1860. Leopold Vkobitzfch und Frau. Bei dem Dahinscheiden unsirS lieben Gatten, Bruder- und Schwagers, des Markthelfers Carl Schusser, sagen wir für die uns so zahlreich zu Theil gewordenen Beweise ehrenvoller Theilnahme während seines schmerzensvollen Krankenlager- und bei seinem Begräbnisse unfern innigsten Dank, insbesondere seinen verehrten Herren Prmcipalen, dem Herrn Pfarrvikar Ficker für die am Grabe gesprochenen LrofteSworie, so wie allen College» und Freunden des Verstorbenen für die zahlreiche Begleitung zu seiner Ruhestätte, die reiche Ausschmückung des Sarge- und den erhebenden Gesang am Vorabend des Begräbnisses. Möge der Himmel Sie Alle vor ähnlichen Schicksalen bewahren! ThonbergSstraßenhäuser, 25. Juli 1860. Emilie verw. Schusser, im Namen der übrigen Hinterlassenen. Vergangene Nacht »/rl2 Uhr endete nach nur kurzem Kranken lager ein sanfter Tod das rastlos thälige Leben unserer guten, unvergeßlichen Mutter, Schwieger- und Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Christiane Henriette Dietze ged. Weiske. Erst zehn Wochen früher schloß sich das Grad hinter ihrem Gatten. Friede sei mit ihr. Leipzig u. St. Petersburg, den 26. Juli 1860. Die Hintersassen*«. Städtische Speiseanssalt. Morgen Sonnabend: Hirsen mit Schweinefleisch, von 11 bis 1 Uhr — Der Borssand. Wengler. Aschoff. HdlSreis. «. Bremen. Hotel de Musste. Anger. Kfm. a. Chemnitz, Palmbaum. Rberstadt, Kunsthdlr. a. Schrübin, schw. Kreuz. Basylowitsch, Rent. a. Warschau. Bickart, Ktm. a. Groningen, und Barcher, Mühlenbefitzer a. Magdeburg. Lebe- Hotel gorni. Brandt, Superint a. Potsdam, Palmbaum. Beltz, Bart. a. Hilde-Heim, Stadt Nürnberg. ». Boderwitz, Baton. Rgtsbes. n. Diener a. Wilna, Stadt Dresden. Bader, Kfm. t. Münster, schwarze- Kreuz. Vrutstber. Fabr. a. Dien, Brock, Kfm. a. Berlin, und Buden»«, Kfm. a. Laubach. Stadt Hamburg. BonkolL, Kf«. a. Hamburg, Birley Ingenieur a. London, und Braunkeld. Rent. n. Familie a. Breslau, Hsrel de Vatzirrr. Angemeldete Fremde. Baumgarten. WoNhdlr.a.Crimmitzschan, 8Könige. Brerschneiber. Amtm. a. Gossa/goldnes Sieb. Biuvier, Rent. n. Frau a. Magdeburg, Hotel de Pruste. Beck, Kfm. a. Elberfeld, Univerfitätsstraße Iv. Cohn, Kfm. a. Berlin, und Cäsar. Kfm. a. Oberstem, Stadt Berlin. Calkoen, Rent. n. Familie a. Soest, Hotel de Pologne. Daniel, Rent. a. Eebnitz Lebe « Hotel aarni. Dreßler, Referendar a. Berlin, Stadt Wien. Dorst. Hdlg-rels. a. Nürnberg. St. Hamburg. Donner, Kfm. a. Berlin, gotdner Hahn. Dittmar, Kfm. a. New,Port. Stadt Gotha. Donath. Direktor a. Brünn, und Dadbrr, Kfm. n. Frau a. Mitzain. Restauration de- Tbüringer Bahnhof-. Engelhardt. Kfm. a Crefrld, Hotel de Musste. Echlmanr», Vrauer Elmshorn, h. Mond. EiberS. Rechtsanwalt nebst Familie a. Hagen, Stadt Nürnberg. Eichet«, Kfm a. München, Stadt Hamburg. Ewer, Kfm. a. Lübeck, Stadt Rom. Fleck. Lehrer a Dresden, Stadt Wie». Fleischauer, Pastor nebst Frau «. Haiutchen, goldner Hahn. Fischbach, Rent. n. Schwester a. Berlin, und Festnger, Kf». a. Hamburg, Stadt Rar». Fleischt, Kfm. a. Wie«, Hotel »e PostOyno. Gültig, Goldarb. a. Prag, goldner Etwbnat. Sltgy. Fabr. n. Frau a. B»f< H. Ve Ovwg«. Gieiendonner, Stud. a. St. Gallen, Giesel Overleut. a. Hirschberg, Gerold, Kammerratb «. Frau a. Königsberg, u. Gerrice, Ofstz. a. Haag, Lebe« Hotel garat. StnSderg, Frau n. Familie a Soefen, Palmb. Svtgold, Kf«. n. -rau a. Warschau, Stadt Fretberg.
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