REQV/IEM Eine Mozart-Novelle Es war am 4. Dezember 1791 im Kaiser- steinsdien Hause, Rauhensteingasse 934. Lustig wirbeln dicke, schwere Schneeflocken über Wien. Selbst auf dem steilen Dach des Steffl haften sic und hüllen es in eine weiße Decke. Es ist mittags zwei Uhr. Wolf gang Amadeus Mozart versucht, sich im Bett aufzurichten. Sein Körper, vor allem seine Füße und Hände sind ge schwollen. Er stöhnt. Grenzenlos wie die Unerschöpflichkeit seines Schaffens ist sein Leiden. Die Schmerzen peinigen ihn. „Herrgott“, schreit er auf. „Nur jetzt nit sterben, da ich weiß, was leben und schaffen heißt. Mein Requiem möcht’ ich doch einmal, nur ein einziges Mal hören!“