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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186007290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-29
- Monat1860-07
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1860
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de Ba». »nkfurt. H-f. lgl«brs. iurg. erg. . Hotrl om 0«. «um. >raa. u. itrsiaur. h. Hotrl Prüft. »»«oorr, itt. »v. Hos. ksden. knyagrn, m. erseburg, und onprmz. !»va t« sfic. At. polognt. Bavic«. Werg t Roa isabethb. ! Credit- luustvrz 128 IS, »/, (ra sen lOZ, . Hpan. Graatt» st N'/t» Üli-Aug z7—4), , 5st»nat Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des Kömgl. Bezirksgerichts and des Raths der Stadt Leipzig. M 2111 Tonntag den 29. Juli. 1860. u. k. Bericht des Ausschusses der Stadtverordneten ;um Feuer-Lösch- und Nettungswesen über einen Antrag des Stadtv. Herrn Adv. Helfer. In der Sitzung vom 8. Februar 1860 beantragte der Stadt verordnete Adv. Helfer, den Rath zu ersuchen: auf schleunige Anschaffung mehrerer, der jetzigen hohen Bauart der isolirt stehenden Gebäude angemessenen Drucksprihen, nach Befinden auf die einer Dampfspritze Bedacht zu nehmen. Bel Prüfung diese- Antrag- mag zunächst nicht unbeachtet bleiben, daß die Besitzer isolirt stehender d. h. von Nachbargebäu den durch die Spritzen nicht zu erreichender Häuser sich gerade wegen dieser Laae ihrer Häuser vor Allem bestimmt finden werden, bi- in die obersten Etagen derselben die beabsichtigte neue Wasser leitung führen zu lassen, weil hierin der kräftigste Schutz gegen Feuer liegt. Und eben so braucht nicht besonders hervorgehoben m werden, daß, wenn irgend möglich, da- Feuer an dessen Heerde im brennenden Gebäude selbst anzugreifen ist. Was aber die Bekämpfung des Feuers in isolirten Gebäuden von außen betrifft, so hat der Ausschuß hierüber Folgendes zu bemerken: 1) Es ist zu gedachtem Behufe nicht unzweckmäßig, einige sehr hohe, aber immerdar nicht zu schwer zu handhabende Lettern anzuschaffen. Wir haben gegenwärtig nur eine solche hohe Leiter; diese ist aber unter Umständen nicht genügend. Es dürften daher noch einige derartige Leitern anzuschaffen sein. Leitern erscheinen auch praktischer als der von der Stabt angeschaffte sogen. Schlauchbock, welcher dm Zweck hat, das Wasser aus einem, durch künstlichen Mechanismus in die Höhe gewundenen Strahlrohre auf da- bren nende Gebäude zu führen, da dieser Mechanismus zu compli- cirt ist. 2) Die Kraft und Weite de- Strahl- hängt vom Pumpdruck ab. Bei gewöhnlicher Bedienung wird das Wasser vom Stand au- (also ohne Legung von Schläuchen) nur etwa 45 Ellen hoch gebracht — erreicht also nicht die Höhe hoher Häuser. Wenn daaegen zwei oder drei Spritzen zusammen gekoppelt werden, so, daß das Wasser dieser Spritzen mittelst einer Koppelschraube in Einem Strahlrohr sich vereinigt, so wird durch diese so vereinigte Kraft das Wasser bedeutend höher getrieben, nämlich 62 bi- 64 Ellen hoch, also wohl so hoch, als die höchsten Häuser der Stadt find. Diese Ausammenkoppelung von Spritzen erscheint bei Feuer in isolirten Häusern sehr empfehlenswerth und ist in Leipzig unter Umständen bereits zur Anwendung gebracht worden. 3) Die namentlich in Amerika sehr üblichen Dampfspritzen zeigen eine noch viel stärkere Wirkung. Allein dieselben können, da sie sehr viel Wasser verbrauchen, nur dann in Anwmdung ge bracht werden, wmn viel Wasser zur Verfügung steht, wenn sie also z. B. an einen Fluß oder an einen großm Wasserbehälter anaeleat werdm können. Demnächst aber ist zu berücksichtigen, daß, bevor eine Dampfspritze in Thätigkeit kommen kann, eine Halde Stunde Zeit und darüber vergeht. So verhält es sich we nigsten- mit den gewöhnlichen Dampfspritzen, obschon — worüber jedoch der Ausschuß keine nähere Mittheilung machen kann — in neuester Zeit Dampfspritzen erfunden worden sein sollen, welche, indem sie anfänglich mit Spiritus geheizt werden, binnen 10 Mi nuten in Wirksamkeit zu setzen sind. E- würde sich nun fragen, ob es unter solchen Umständen zweckmäßig ist, die Anschaffung einer Dampfspritze für unsere Stadt zu beantragen.'^ Ueber diese Frage wird man jedoch in der Hauptsache hinweg kommen, wenn man folgenden Ausweg in Betracht zieht. Wenn nämlich die Einrichtung so getroffen wird, daß eine Dampf. Maschine für gewöhnlich zu einem anderen, namentlich gewerb lichen Zwecke und nur bei ausgedrochenem Feuer zum Spritzen dienst verwendet wird, so kann '.dieselbe in letzterem sofort in Thätigkeit gesetzt werden, indem sie dann nur abzukoppeln und fortzufahren ist. Dies kann so bewerkstelligt werden, daß die Stadt, wenn sie selbst ein solches Etablissement hat, au- diesem die Dampfmaschine zum Sprihendlenst beim Feuer hergiebt, oder, dafern solches nicht der Fall, mit dem Privatbesitzer einer statio nären Dampfmaschine einen betreffenden Vertrag abschlleßt. — Jedenfalls kann aber nur ein solche- Etablissement in Betracht kommen, in welchem die darin stehende Dampfmaschine Tag und Nacht geheizt oder doch das Feuern nur eine kurze Nachtzeit aus gesetzt wird; indem auch im letzteren Falle immer noch eine an sehnliche Dampfkraft beim Wiederbeginn des Feuern- sich vor findet. Durch diesen Mittelweg würde die Stadt die unverkenn baren Vortheile einer Dampfspritze erlangen, ohne die bedeutenden Kosten für Anschaffung einer solchen tragen zu müssen. Freilich verlieren die Dampfspritzen sehr an Bedeutung, sobald ein Ort in Besitz einer zeitgemäßen Wasserleitung gelangt, wie da- Beispiel Berlins (welches früher eine Dampfspritze hatte, dieselbe aber, nachdem sie defect geworden, durch eine neue nicht erseht hat) be weist. Aber immerhin erscheint die Verwendung des DanwfeS beim Spritzendienst ln der vorgedachten nicht kostspieligen Weise auch dann, wenn wir in Besitz unserer neuen Wasserleitung künf, tig sind, zweckmäßig, gegenwärtig und bis dahin aber sehr wün- schenswerth, und zwar um so mehr, als eine Dampfsprihe, sei eS auch in weiterer Entfernung von der Brandstätte, sich als Au- brinaer gut verwenden läßt. Der Ausschuß verdankt über diesen Gegenstand dem Herrn Brand-Director Scabell in Berlin, dessen Gutachten unter ^ hier beiliegt, eine kompetente Belehrung, und fühlt sich gedrungen, demselben für seine bereitwillige Auskunft hiermit öffentlich Dank zu sagen. Der Ausschuß schlägt hiernach dem Collegium vor, den Stadt- rath zu veranlassen: 1) einige sehr hohe, aber immerhin nicht schwer zu hand habende Leitern anzuschaffen, und 2) sich, wie vorgedacht, eine Dampfmaschine beim Feuer zur Verfügung zu stellen. Der Ausschuß benutzt diese Gelegenheit, um eine weitere Ver besserung in unserem Löschwesen vorzuschlagen. Es ist nämlich bekannt, daß die Thätigkeit einer wohlgeord neten Feuerwache mehr darin zu bestehen hat, Feuer im Ent stehen zu unterdrücken, als groß gewordene Feuer zu bewältigen. Die- kann nur erreicht werden durch stehende Feuerwachen, welche in verschiedene Theile der Stadt vertheilt und in Stand gesetzt sein müssen, sich gegenseitig schnell zu Hilfe zu kommen. Nun giebt eS in unserer Stadt für Tag- und Nachtdienst blos zwei Feuerwachen, nämlich n) die Chaisenträgerwache beim Rathhause. Dieselbe besteht aus 6 Rohrführern und 20 Mann. Nach der jetzigen Einrichturw müssen von Abends 8 Uhr 12 Mann präsent sein. Am Tage ist die Zahl nicht fest be stimmt. Diese Wache bezieht keine feste Besoldung, indem viel mehr Jeder, welcher den Posten eines Chaisenträgers erhält, den Feuerdienst mit übernehmen muß. d) aus der vierten Feuerwache, welche ln der Schulgasse stationirt ist. Dieselbe besteht au- 32 Mann, wovon 16 bei Tage und 16 bei Nacht präsent sind. Dieselbe ist fest besoldet. Im Uebrigen sind bei Nacht die, ebenfalls beim Nachhause versammelten Laternenwärter und die dienstfreie Hälfte der Nacht wächter verfügbar. Beide erhalten keine feste Besoldung, sondern nur, wie die Chaifinträger, die übliche Auslösung. Diese sämmtlichen Feuermannfchaften sind mit Ausnahme der, jedoch immerhin nicht weit vom Markte sich befindenden vierten Feuerwache auf einem Puncre — unlerm Rachhause — con, centritt, also nicht in verschiedene Theile der Stadt vertheilt.
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