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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186008291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-08
- Tag1860-08-29
- Monat1860-08
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1860
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. 242. Mittwoch den 29. August. 1860. Bekanntmachung. Das Museum bleibt wegen der durch das gestrige Hagelwetter verursachten Beschädigungen der Dachung und der Auster bis auf Weiteres geschloffen. Leipzig am 28. August 1860. Der Ruth der Studt Leipzig. vr. Vollsack. Schleißner. Bekanntmachung. DaS an der äußeren Zeitzcr Straße unter Nr. 38 k8. des alten, Nr. 1898. des neuen BrandcatasterS gelegene, der Etadtgemeinde gehörige Grundstück, welches zur Zeit und bis Weihnachten dieses Jahres an Herrn Zimmermeister Staritz verpachtet ist, soll, in drei Parcellen eingetheilt, öffentlich an den Meistbietenden versteigert werden. Wir haben hierzu den LL. August L8VO als Termin anberaumt. Kauflustige werden aufgefordert, sich an diesem Tage Vormittags LL Uhr in der RatbSstube einzustnden und ihre Gebote zu thun. Die Auswahl unter den Licitanten so wie jede sonstige Verfügung, insbesondere auch die einzuholende Zustimmung der Herren Stadtverordneten, bleibt Vorbehalten. Die näheren KausSbedingungen nebst dem Plane der drei Parcellen find bei unserem Bauamte einzusehen. Die Parcellen selbst werden einige Tage vor dem Termine durch Stangen abgesteckt sein. Leipzig den 2V. August 1860. Der Rath der Stadt Leipzig. Herold. Schleißner. Zur Beruhigung. DaS Hagelwetter, welche- am Abend des 27. August Leipzig beimsuchte, hat, wie man leicht erachten kann, auch dem städtischen Museum Schaden gebracht. Dasselbe wird für die nächste Zeit geschloffm bleiben müssen, bis die zerstörten Fenster wieder her- zrstellt sind. Auch die Kunstwerke haben theilweise gelitten. Um aber ungegründeten Gerüchten über den Umfang dieser Beschä digungen zu begegnen, sei hier auf Grund vorläufiger Besich tigungen bemerkt, daß nur 5 bis 6 Gemälde, darunter allerdings einige der vorzüglichsten, wesentliche Verletzungen zeigen, und daß auch von diesm Gemälden die Mehrzahl nach geschickter Restauration kaum eine Spur des Geschehenen erkennen lassen wird. Die Kupferstichsammlung ist ebenfalls betroffen worden, doch nur in einem kleinen Theile und so, daß gerade die kostbarsten und seltensten Blätter am wenigsten Schaden gelitten haben. Die TipSabgüsse sind unversehrt. Zur Tageschrontk. Leipzig, dm 28. Auaust. Die vielfachen in der Stadt cirmlirenden Gerüchte, daß bei dem gestrigen Unwetter auch Men schen um das Leben gekommen seien, ermangeln glücklicherweise der Begründung. Es wurden gestern Abend zwar zwei Kinder und eine erwachsene Person vermißt; dieselben haben sich jedoch unversehrt wieder gefunden. Selbstverständlich ist es nicht ohne mehrfache Unglücksfälle abgegangen, welche sich, abgesehm von vielen unbedmtmden Verletzungen, auf Folgende- reduciren. Ein Fiakerkutscher, welcher in der Nähe de- Gerberthores in Folge de< Durchgehen- seines Pferdes von dem Wagen fiel und unter letzteren gerieth, ist wegen der dabei erhaltenen Verletzungen in da- Jacob-Hospital gebracht worden. Eine Frau, welche an dem Johannishospitale mit ihrm zwei Kindern von dem Wetter betroffen wurde, barg ihre Kinder unter ihrm Kleidern, erhielt jedoch selbst solche Verletzungen, daß sie fast besinnungslos war. Einem Knechte des Herrn Gutsbesitzers Heine in Connewitz gingen die Pferde durch, er gerieth unter den mir Getreide be ladenen Wagm und es wurden ihm dabei beide Beine zerfahren. Zwischen Großzschocher und Lindenau sind drei Pferde auf reiem Felde erschlagen worden. Ein äußerst empfindlicher Schaden ist unserem Museum zuge- 'ügt worden. DaS über dem Hauptsaale befindliche Glasdach ist otal zertrümmert und es sind in Folge dessen mehrere Bilder lädirt worden. Unbedeutende Verletzungen haben erlitten der Sturm von Calame, die Schafheerde von Verbökhoven; bedeutend sind dagegen verletzt Friedrich der Große, der Cromwell, und vor Allen die Perle des Museums, der Napoleon von Delaroche, welcher ungefähr sieben bedeutende Löcher erhalten hat. Glücklicherweise sind die GesichtSzüge Napoleons unversehrt und nur die Haare und ein Stück Stirn lädirt. — Auch die Lampe'sche Kupferftich- sammlung ist hart betroffen und es sind 71 Stück Kupferstiche fast ganz unbrauchbar geworden. Etwaige weitere interessantere Notizen, namentlich über die örtliche Ausdehnung de- Wetters, behalten wir uns noch vor. Verschiedenes. Entstehung des Hagels. Nach der Erklärung des grlech. Professors Stroumbo in einer der letzten Nummern der oomptztz« reuäu, der franz. Akademie entsteht der Hagel in Folge einer Trombe, welche sich entweder in der Höhe zwischen zwei GewitteB wölken von entgegengesetzter Elektricität, oder auch zwischen ein« solchen Wolke und der Erde gebildet hat. Eine Trombe ist eist fortschreitender heftiger Windwirbel, der, wenn Wasser ins Spiel kommt, zur Wasserhose wird. Ist nun auch mit dem Au-spruch des Professors noch nicht Alle- erklärt, so zeigte unser denkwür dige- Hagelwetter doch Erscheinungen, die damit im Einklänge stehen dürften. Vorurtheile, sagt der „Arbeitgeber", sind nirgend- häufiger und hartnäckiger, als auf volkswirthschaftlichem Gebiete. Wie lange hat es gedauert, bis das Volk sich über den Nutzen der Verkoppelung, de- Kleebaues, der Aufhebung der Brachwirthschaft, der Brod- und Fleisch taxe, de- Zunftwesen-, der Beschränkungen des Gerreidehandels rc. überzeuat hat. Oft konnte man zur Zeit der Theurung die irr« sinnige Behauptung hören: Die Kornwucherer führten da- Getreide den Main und Rhein hinab und dann wieder zurück, nur um dasselbe theurer zu machen und die hohen Preise zu erhalten.
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