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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186009071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-09
- Tag1860-09-07
- Monat1860-09
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1860
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4059 daß sie gerade da- Einschreiten der Königlichen Behörde im In teresse dieser Selbstständigkeit ausgeschlossen wissen wolle. Hierauf machte der Vorsteher, weil sich eine längere Debatte zu enrspinnen scheine und noch andere dringende Sachen nament lich in nicht öffentlicher Sitzung zu erledigen seien, selbst den Vor schlag, die Debatte heute abzubrechen. Es erklärten sich aber so viele Stimmen daaegen, daß er der Verhandlung Fortgang ließ. Herr St.-V. Götz war für das Beharren auf dem früheren Beschlüsse, da eS der Wahrung der Selbstständigkeit der Gemeinde vertretung gelte. . Letztere fand auch Herr vr. Kolk mann besser in dem Be harren auf dem früheren Beschlüsse gewahrt. Habe man einmal den Plan für ungenügend und zu theuer gehalten, dann solle man auch dabei stehen bleiben und die Entscheidung der Königlichen Kreisdirection ruhig abwarten. Dem schloß sich Herr Ersatzmann Näser an. Er fragte, wie weit die Selbstständigkeit der Gemeindevertretung gewahrt werde, wenn die bloße Hinweisung des Raths auf Berichterstattung zur Aenderung begründeter Ansichten führe? Herr vr. Reclam empfahl, ruhig in der Sache fortzuschreiten. Im gegenwärtigen Augenblicke, wo die Stadt einen so beträcht lichen Schaden erlitten, sei es mehr als je Pflicht, auf Ersparniß Bedacht und einen billigeren Plan anzunehmen. Er sei übrigens überzeugt, daß der Bericht nicht abgehen, und wenn er abginge, daß die Königliche Kreisdirection wie schon früher, die Gründe des Collegiums beachten werde. Nach Schluß der Debatte wurde die Abstimmung auf beson deren Vorschlag des Vorstehers ausgesetzt. Zur Tageschronik. Leipzig, den 6. September. In der Karolinenstcaße stürzte gestern Abend ein siebenjähriges Mädchen im Treppenhause zwei Etagen hoch herunter. Das Kind kam dabei so glücklich zum Fallen, daß es nur einige unbedeutende Contusionen davon ge tragen hat. ' Verschiedener. Aus Berlin, 29. August, wird der „Wiener Zeitung" geschrieben: „Gestern saß ich im Hotel St. Petersburg zweien Russen gegenüber. Der Eine war auf dem Rückwege aus einem französischen Seebade nach Rußland, der Andere wollte nach der Schweiz und war mit dem letzten Dampfschiffe aus Petersburg gekommen. Beide klagten über die Unerträglichkeit des Wetters. Der Petersburger über eine drückende Hitze, die er habe ertragen müssen, der Andere über die Kälte und Nässe, die er in Frank reich erduldet. Was Wunder aber! leben wir doch in der Zeit der Gegensätze. Aus dem Gymnasium einer kleinen Stadt am Rheine sind zwei halberwachsene Jünglinge nach Sicilien zu Garibaldi gewandert, und der General der Cavallerie a. D., General-Adjutant des Königs, Chef eines Cavallerie-Regiments und bis vor wenigen Jahren commandirender General des Garde- Corps, Graf von der Gröben, ein siebzigjähriger, aber freilich noch wunderbar rüstiger Greis, begibt sich nach Syrien, um dort für unsere unterdrückten Glaubensgenossen zu kämpfen. Graf von der Gröben ist reich, ganz unabhängig, hat mehrere Söhne schon als Stabsofsiciere in der Armee und ist streng kirchlich ge sinnt. Man fragt sich allerdings vergebens, was dieser so hoch betagte Cavalier und wie er in Syrien nützen will? Darüber mag er selbst kaum ein klare- Bild haben; dessenungeachtet folgt er dem Drange seines Herzen-, und zwar gegen den Rath und Wunsch seiner ganzen Familie." München, 29. Aug. Heute kam vor dem k. Bezirksgerichte München l. d. I. einer der sporadisch in den größeren Städten Europa'- auftauchenden Gauner zur Aburtheilunq, bei welchen durch möglichste Verbreitung Warnung aller Betheiligten vor Schaden durch ähnliche Unternehmungen am Platze ist. Im Herbste 1858 erschien dahier ein gewisser Mitakya, ngeblich Gutsbesitzer von Smyrna, durch Gehen auf Krücken die allge meine Aufmerksamkeit auf sich ziehend. Er lebte in verschiedenen Gasthöfen, zahlte aber, stets auf Geldbriefe wartend, nicht. End lich zeigte er beim Banquier R. v. F. einen Cred'tbrief auf das Haus I. B. Redacomechi zu Odessa vor, erhielt hierauf in zwei Beträgen 1500 Fl. und gab zwei anderen Häusern Wechsel auf nicht exiftirende Häuser zu Smyrna und Triest, erhielt auch von einem derselben 300 Fl. Vorschuß und reiste bald darauf nach Frankfurt ab. Da unmittelbar nach seiner Abreise die Nachricht von Odessa kam, daß der Creditbrief gefälscht sei, wurde er in Frankfurt verhaftet^und mit einem Theile des erschwindelten Gel des zurückgeliefert. Es stellte sich heraus, daß der Name richtig, er Bäckersohn von Smyrna sei, der sich seit 1816 in Europa größtentheils als Fürst Mitaky Herumtrieb, und fast alle hervor ragenderen Banquierhäuser um bedeutende Summen betrogen hatte. Er war deshalb nach und nach in Paris, Zürich, Frankfurt, Mainz, Homburg. Wiesbaden und Baden mit verschiedenen Zucht hausstrafen beahnvet worden, batte aber stets sofort das alte Ge schäft wieder ausgenommen. Die hiesige Untersuchung hatte sich durch Vernehmungen in Odessa, Smyrna und Athen verzögert und endigte heute mit einer Verurtheilung zu achtjähriger Arbeits hausstrafe. Athen, 25. August. „Eigentlich wäre es billig", wird der Triester Ztg. geschrieben, „nur von dem zu sprechen, was uns am meisten drückt, von der ungewöhnlichen Hitze, die wir schon seit dem 15. Juli zu ertragen haben. Ein so hoher Thermometerftand ist seit dem Jahre 1848 nicht beobachtet worden. Keine Wolke, kein Thau, kein Nebel — ein dunkelblauer Himmel schon seit vielen Wochen! Die Oliven versprechen eine ungemein reiche Ernte. Die Erzeugung der Korinthen hat eine solche Höhe erreicht, daß der Preis derselben sehr herabgedrückt werden muß." Eingesandt. Wenn man in letzter Sonntagsnummer dieses Blattes das edelmüthige und Geistesgegenwart bekundende Benehmen des Herrn Conducteurs vom gelben Omnibus während des Hagelwetters mit Recht öffentlich rühmt, so ist dankbar auch der Wirthsleute in dem freundlichen Häuschen in Plagwitz, unmittelbar am Wende punkte des Omnibus gelegen, zu gedenken, weil dieselben, An gesichts der drohenden Gefahr, die auf der Landstraße stehenden Leute zu sich ins Haus riefen, um ihnen mehr Schutz zu bieten, als der von ihnen erwartete Omnibus gewähren konnte. Hätten die in jenem Hause Zufluchtsuchenden den dringenden Bitten der Bewohner Gehör geschenkt und da verweilt, wie Einsender dieses es that, so würden vielleicht Sämmtliche den oder jenen erlittenen Schaden weniger zu beklagen haben. Aktien-Einzahlungs-Termine der nächsten Folgezeit. (Fortsetzung aus S. 3993 in Nr. 246 d. Bl. auf 1860.) Bis 12. September 1860, Abends 7 Uhr, Nachllef 5. und 6. mit je 51/2HS s. w. d. anh., den Fichtenhainchener Braun kohlenbau - Verein „Louisengrube" zu Altenbürg betr. sFür Die, welche Einzahl. 5. und 6. mit je 5 bis daher nicht leisteten, nebst den antheil. Kosten der Aufforderung deshalb, an Kaufmann Erdmannsdörfer in Alten bürg, Schmöln'sche Gasse.^ 135. Bi- 12. September 1860, Abends 7 Uhr, Einzahl. 7. mit 5 »L, d. i. 10 pC., den Fichtenhainchener Braunkohlenbau- Verein „Louisengrübe" zu Altenbürg betr. sAn Kaufmann Erdmannsdörfer in Altenburg, Schmöln'sche Gasse; zeith. Einschuß: 30 " Bis 14. September 1860 Nachlief. 3. und 4. mit je 30 die Crefelder Seidenzwirnerei-Gesellschaft zu Crefeld betr. sFür Die, welche Einzahlung 3. und 4. mit dem gleichen Betrage bis daher nicht leisteten, an oie Diskonto-Casse zu Berlin rc.j Bi- 15. September 1860 Nachlief. 7. mit 10 16 die Annaberger Flachs-Industrie-Gesellschaft zu Annaberg betr. sFür Die, oder den Inhaber derjenigen 15 Jmerimsscheine, auf welche Einzahl. 7. mit 9 16 bis daher nicht geleistet ward, an Ferd. Lipfert in Annaberg.j 136. Bis 15. September 1860 Einzahl. 8. mit 10 d. i. 10pCt, die Annaberger Flachs-Industrie-Gesellschaft zu Anna berg betr. sUnter Jnnebeh. von 16 zweimonatl. Zinsen der bereits eingeschossenen 80 an Hammer u. Schmidt in Leipzig rc.j 137. Bis 15. September 1860 Einzahl. 88. mit 10 d. i. 10 pCt., die Beraisch - Märkische Eisenbahn-Gesellschaft zu Elberfeld betr. sUnter Jnnbeh. von 14 «tzk zweimonatl. Zinsen auf die bereits eingeschossenen 70 ^ k 4 pC., an H. F. Fortscheid u. Sohn in Berlin rc.j 38. Bis 15. September 1860, Abends 6 Uhr, Einzahl. 2. mit 20 pCt., den Berliner Gewerbe-Cassen-Verein zu Berlin ,4» «»1 ^e Casse de- Vereine- in Berlin, Kurstraße 39; zeith. Einschuß: 10 pCt.1 "v. Big 15, September 1860 Einzahl. 88. mit 25 d. i. 5 pCt., die Dortmunder Bergbau-Gesellschaft „Vereinigte Weftphalia" zu Dortmund betr. sAn Barnitson u. Söhne in Halle rc.; zeith. Einschuß: 300
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