Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186009115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-09
- Tag1860-09-11
- Monat1860-09
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1860
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Wpztzcr Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Bekanntmachung. Während der bevorstehenden Messe kann die Reparatur der durch den Haaelschlag beschädigten Ge bäude im Bereiche des MeßverkehrS nicht gestattet werden, und wir geben daher deren Besitzern und Administratoren hier durch aus, alle derartigen Reparaturen mit Sonnabend den LS. September dieses Jahres kinzustellen, zugleich aber solche Dächer, deren definitive Herstellung bis dahin nicht zu Stande zu bringen ist, interimistisch so zu verwahren, daß der Meßverkehr nicht gefährdet wird. Leipzig, am 8. September I86N. . Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Morgen Mittwoch den 12. September a. e. Abends ^7 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tagesordnung: I) Gutachten des Ausschusses zum Löschwesen über den Antrag deS Herm Stadtverordneten Advoeat Helfer, Beschaffung von Löschgeräthen betreffend. 2) Gutachten deS Finanzausschusses über g) die Erhöhung mehrerer Beamtengehalte für Leihhaus und Sparkasse; h) die Anstellung eines vierten Dieners am Museum; c) einige Zuschüsse zur Speiseanstalt; il) die Abrechnung über die städtische Anleihe von I8L6; e) vie Penfionirung deS PolizeidienerS Therburg. 3) Gutachten deS Ausschusses zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen über a) den Antrag deS Herrn Stadtverordneten Klinger, die Beseitigung einer Promenadcnspitze vor dem AuSgang auS der PeterSstraße betreffend; h) die Anlegung eines Fuß- und Fahrwegs zwischen dem Felsche'schen und Schwarze'schen Hause am AugustuSplatze. 4) Gutachten deS VerfaffungsauSschuffeS, die Namensnennung der Betheiligten bei Beschlußfassungen über die bürgerlichen Ehrenrechte betreffend. Aus dem Leben im fernen Westen. Balduin Möllhausen erzählt im 1. Bande seines neuen Wer- k.S: „Reisen in die Felsengebirge Nordamerika's" (Leipzig, Coste- noble), als er sich an der San Bernardino-Bergkette, bei der Mission San Fernando, befand, u. A. Folgendes: Gebäude und Gärten (der Mission) blieben zu unserer Rechten liegen, als wir der Straße folgend uns dem östlichen Gebirgszuge näherten. Wir erreichten bald einen kleinen Fluß, an welchem der Weg uns aufwärts durch die erste Hügelkette in ein langes schmales Tbal führte, von dessen nördlichem Ende uns das Flüß- rb.'ii entgegenrieselte. Einige vereinsamte mexikanische Häuser lagen zerstreut umher; kleine Rind- und Schafheerden weideten in ver schiedenen Richtungen und verriethen die Anwesenheit von Men schen in dieser wilden Gegend. Am nördlichen Ende des Thales, wo die Berge sich dicht zusammendrängen, bog die Straße gegen Osten in den San-Fernando-Paß. Wir stiegen ab, um die steile höbe vor uns zu erklimmen. Obgleich der höchste Punkt des Paffes durchstochen ist, konnten unsere Wagen doch nur durch Vorspannen von dort zufällig bereit stehenden Ochsen auf die Höhe hinaufgeschafft werden. Dieselben auf der anderen Seite wieder hinunter zu bringen, kostete fast noch mehr Vorsicht und Mühe. Ich wartete nicht auf sie, sondern nahm meine Jagd- geräthschaften und folgte der Straße abwärts in einer breiten malerischen Schlucht. Große Völker von Rebhühnern schlüpften durch da- dichte Unterholz und an den steilen Hängen hinauf; ich folgte ihnm nach und befand mich unvermuthet vor einem eingefriedigten Gartenfelde, an dessen anderem Ende, halb verdeckt fiedlern anzusprechen, die nach der Bauart des Hause- nur Ame rikaner sein konnten. Ich näherte mich dem Hause. Mehrere große Hunde stürmten mit drohendem Gebell mir entgegen, doch wurden sie augenblicklich von zwei etwas wild aussehenden jungen Burschen zurückgerufen, welche eben beschäftigt waren, die frische blutige Haut eines grauen Bären zum Trocknen auszuspannen, während ein zweiter gleich frischer Pelz zusammengerollt am Boden lag. Die beiden Brüder, denn das mußten sie sein, reichten mir zum Gruß die fettigen Hände und luden mich ein in das Haus zu treten, um mir es am Kaminfeuer bequem zu machen. Der rauhe Wind heulte allerdings kalt, begleitet von Regen, durch die bewaldete Schlucht; ich zog es aber doch vor, bei den Beiden zu bleiben, die mit ihren wettergebräunten und zugleich ehrlichen Ge sichtern für mich eine angenehme wie in dieser Gegend seltene Erscheinung waren. Unser Gespräch betraf natürlich fast aus schließlich die Jagd. Nachdem sie ihre Arbeit beendigt hatten, trat ich mit ihnen in das Haus, wo in dem einzigen Gemache ihr Vater, ein alter Mann, auf einer roh gezimmerten Bank vor dem Kaminfeuer saß und dicke Rauchwolken aus seiner kurzen Thonpfeife blies. Er sprach abwechselnd mit seinen beiden jüng sten Söhnen, Knaben von 14 und 16 Jahren, von denen der ältere sich bemühte, einen Feuerstein an das Schloß einer Büchse zu schrauben, während der jüngere in Decken gehüllt in einem Winkel am Feuer lag und laut über heftige Schmerzen in einem Knie jammerte. Ich vernahm noch die letzten Worte des Alten, der, den Rücken der Thür zugewendet, den Eintritt eines Frem den nicht bemerkte. „Ich sage Dir, John," sprach er in beleh rendem Tone, „Du kannst Deine Hand noch nicht an einer wilden Katze oder an einem Bär versuchen, so lange Du den Fehler machst, zwischen Stein und Schraube einen Lappen zu klemmen statt eine- Stückchen- Leder. — Sei ruhig, mein Sohn," fuhr er in derselben Weise zu dem vor Schmerz sich krümmenden kran ken Knaben fort, „e- ist weiter nicht-, al- ein Anfall von Rheu matismus, es sind die Folgm de- Barfußlaufens; ich habe Dir e- so ko vorher gesagt, daß kommen würde. Da hängen Deine
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite