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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186009115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-09
- Tag1860-09-11
- Monat1860-09
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1860
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Stiefeln schon seit zwei Jahren u. s. w. noch so gut wie neu. Sie werden Dir wohl zu eng getvordeo sein. — Ach, Men Tag, Fremder, antwortete er mir auf meine Begrüßung. „Laßt Euch nieder. John, die Flasche und ein Glas!" Bei diesen Worten reichte er mir seine schwielige Hand und rückte etwas zur Seite, um mir Platz auf der Bank vor dem Feuer zu machen. Ich beschreibe so umständlich, um ein deutliches, treues Bild aus dem Leben „im freien Westen" zu geben. Wenn die Ansied ler im Westen auch die Gesellschaft der Menschen nicht suchen, so nehmen sie doch Wanderer und Reisende stets gastfreundlich auf und zeigen sich gegen diese gewöhnlich gesprächiger, al- man unter solchen Umständen erwarten sollte. So war es auch mit dem alten Heart, mit dem ich mich bald in die eifrigste Unter haltung vertiefte und den ich durch einige glückliche Wendungen im Gespräch dahin brachte, mir Einiges aus seinem Leben mit- zutheilen. „Ihr fragt mich," hob er an, „warum ich nach langjährigem Aufenthalte in Texas noch auf meine alten Tage nach Ealifornien gewandert bin und meine wohleingerichtete Farm mit dieser Wild- niß hier vertauscht habe. Ich könnte antworten, daß mich der Golddurft wie so viele Tausende dazu bewogen habe, doch ist dies nicht der Fall, ich würde sonst meine Hütte näher an den Geld quellen errichtet haben. Hier lebe ich mit meinen Söhnen nur von dem, was etwa Ackerbau und Viehzucht uns bieten und was wir durch Handel mit den Vorüberreisenden verdienen. Dies ist hinreichend für uns, und meine Söhne, gesunde Burschen, wer den dereinst schon selbst für sich sorgen. Es ist schon viele Jahre her, als ich mit meiner Frau, die mir der Tod nur zu früh ent riß und die ein so gutes, frommes Weib war, wie nur jemals eines die Prairien betrat, Illinois verließ, um für uns und unsre drei Kinder in Texas eine neue sorgenfreie Heimath zu gründen. Unser ganzes Hab und Gut befand sich auf einem Wagen, der von zwei Stieren und zwei Pferden gezogen wurde; auf dem Vordertheil desselben, umgeben von zwei jungen Ziegen, von Läm mern, Hühnern und einer Katze, saß meine Frau und lenkte das Gespann. Ihr jüngstes Kind saß ihr auf den Knien, während die beiden älteren einige Kühe und Schafe langsam nachtrieben. Ich selbst trug meine Büchse, unterstützte bald die Frau, bald die Knaben und machte gelegentlich einen kleinen Umweg nach dem bewaldeten Ufer der Bäche und Flüsse, wo es mir damals nicht schwer wurde, durch das Erlegen von Hirschen und Trut hühnern reichlich für unsere Küche zu sorgen. Auf diese Weise zogen wir unsere Straße und wir hielten uns so viel als möglich in der Nähe der Ansiedelungen. Wir begegneten vielfach India nern, doch ließen sie uns unbelästigt; sie scheuten sich vielleicht vor der Nähe der Ansiedelungen und noch wahrscheinlicher waren die Gegenstände, welche wir mit uns führten, für sie nicht ver lockend genug, denn wir legten eine Reise von sechshundert engl. Meilen größtentheils durch unbewohnte Prairien zurück, ohne irgendwie Verluste zu leiden. Wochen- und monatelang ging uns ein Tag wie der andere hin; das Wild und die Milch unse rer Kühe schützten uns vor Mangel, und wenn es regnete, fanden wir Obdach unter der Leinwand, die über den Wagen gespannt war und unter der meine Familie auch die Nachte zubrachte. Ich schlief gewöhnlich mit der Büchse im Arm auf dem weichen Rasen unter dem Wagen, von wo aus ich bequem unser an Pflöcken grasendes Vieh beobachten konnte. Wir gelangten endlich nach Texas und reiften in diesem Lande noch eine weite Strecke gegen Süden, bis ich endlich den Rauch und den nieder» Schornstein eines Blockhauses erblickte. Dort hielt ich an und schaute um mich. Grüne Prairien wechselten mit kleinen Waldungen ab; kryftallklare Bäche rieselten lustig durch die Niederungen, hohes dunkelfarbiges Gras verrieth die Fruchtbarkeit des Bodens, genug, die ganze Umgebung lächelte mir freundlich entgegen und schien mir Alles was ich wünschte zu bieten. Meine gute Frau mußte meine Gedanken errathen haben, denn auch sie blickte scbweigend nach allen Richtungen und endlich mix ins Auge, wobei sie mir freundlich zunickte. Auch ich nickte und ohne ein Wort gesprochen oder sonst wie berathschlagt zu haben, waren wir überein gekom men, dort unfern Wohnsitz zu gründen. Mit Hülfe zweier Nach barn, der einzigen weißen Menschen in einem Umkreise von 30 engl. Meilen, war bald ein geeignetes Plätzchen an einer nie ver siegenden Quelle gefunden, und es dauerte kaum drei Wochen, so stand ein Blockhäuschen da. Freilich war es nicht so groß wie dieses da, doch immer groß genug für mich, um mit meiner Fa milie, die sich lm Laufe der Zeit noch um einiae Söhne ver mehrte, recht glücklich und zufrieden zu leben. Mehrere Jahre gingen auf diese Weise hin; nicht- störte die Einigkeit zwischen mir und meinen Nachbarn, deren Zahl ebenfalls durch zwei Neu angekommene Familien vermehrt wurde; mein Viehstand nahm zu und prächtig gedieh Weizen und Mais, bei dessen Bestellung mich meine beiden ältesten Söhne kräftig unterstützten. Alljähr lich unternahm ich mehrere Mal, in Gesellschaft von Nach barn, eine Reise nach dem nächsten Städtchen, wo ich dann für eine Wagenladung Getreide oder für einm jungen Stier Klei dungsstücke und sonstige zur Haushaltung nothwendige Gegen stände eintauschte. Wahrend meiner Abwesenheit auf einer solchen Reise traf mich s- wie mehrete unserer Nachbarn das srste Un- glüö^; es wurden, nämliche vo» de» Judiamrw während- der Nacht einige der besten Pferde geraubt. Her Verlust an sich^ war, wenn auch fühlbar genug, nichjd UNUsetzWH, daaeaen war da- Vertrauen auf unsere Sicherheit und die au- demMen «tspringende glück liche Sorglosigkew aus unserer tteinew,Colonie gewichen, denn nur zu wohl wußte Jeder, daß da, wo Indianer einmal mit Erfolg geplündert haben, man zu jeder Zeit auf eine Wiederholung des Besuchs gefaßt sein muß. Wir trafen in Folge dessen solch, Vorkehrungen , daß wir bei erneueren Räubereien wenigstens iw! Staude waren, den Wilden ihre Beute abzujagen. Jeder trieb, nämlich des Abends seine Heerde in den an das Wohnhaus an stoßenden fest eingefriedigten Hof und band die schnellsten unb sichersten Pferde dicht an die Hausthür, wo auch die Hunde an-! gelegt wurden und einer der Hausbewohner schlaf«» mußte. Di, Jagd ist hinlänglich Ursache, einen Knaben, sobald er die Büchse zu heben vermag, mit dieser Waffe vertraut zu machen; unter solchen Umständen sorgten wir indessen auch dafür, daß nicht nur i unsere Jungen, sondern auch unsere Weiber gute Schützen wur den und zur Zeit der Noch Alle- bewaffnet werden konnte, was viel dazu beitrug, daß sich wieder ein Gefühl größerer Sicherkni bei uns einftellte. Ein Jahr verstrich, ohne daß sich ein Indianer blicken kiff! doch wurde keineswegs die Vorsicht und Wachsamkeit dadurch eingeschläfert, die uns bereits zur Gewohnheit geworden. Doch was half es uns ? Einst am Hellen Tage stürzten einige der aus^ dem Felde Beschäftigten in die Häuser mit dem Rufe: die Rau der! Es dauerte nur wenige Minuten und nach der Richtung hin, wo die Wilden bemerft worden waren, liefen die mit ihren Büchsen bewaffneten Männer unserer Ansiedelung. Wir kamen zu spät, denn in weiter Ferne erblickten wir nur noch wie Puncre die Räuber, die in vollem Jagen mit dem größten Theile unserer Pferde und Rinder davon eilten. Nur Kälber und schwerfällige! Kühe waren zurückgeblieben, wo wenige Stunden vorher not unser irdischer Reichthum weidete. Sie wissen, daß der Grenzbewohner sein Reitpferd immer in der Nähe oder doch wenigstens unter seinen Augen hat. Diese! Gewohnheit gereichte uns damals zum Glück, denn wir wurden dadurch in den Stand gesetzt, ein halbes Dutzend guter Schützen beritten zu machen und den Indianern nachzusenden. Ich M natürlich einer von den Ersten, der im Sattel saß, doch sah i» zu meinem Leidwesen, daß mein ältester Sohn sich ebenfalls m: -der Büchse auf sein Pferd schwang. Mein Wunsch, er mögt Zurückbleiben, wurde unbeachtet gelassen, und wenn auch besorg! um ihn, konnte ich doch meine Freude über den ungestümen Muth des Jungen nicht ganz unterdrücken. Die Indianer mot- cen um diese Zeit einen Vorsprung von zehn (englischen) Meilen haben; der Abend war nicht mehr fern und wir konnten daraus! rechnen, daß vor Mittag des folgenden Tages die Räuber M > an ein Halten denken würden. Wir folgten daher ihren Spuren erst langsam, als aber die Kühle der Nacht sich einftellte, ge brauchten wir die Peitschen und nun ging es dahin über die still.- Ebene, als hätten wir ums Leben zu reiten. Zweimal kamen wir an Rindern vorbei, welche auf der wilden Flucht ermüde^ waren und dafür von den boshaften Räubern einige Pfeile in > den Leib bekommen hatten; wir ließen uns indeß dadurch M aufhalten, denn deutlicher fchon vernahmen wir vor uns aus dn > Ferne den gellenden Ruf der Indianer, mit welchem sie bül geänaftigte Heerde vor sich Hertrieben. Wir wußten nun, daß wir mit Tagesanbruch die Wilden ein holen würden, doch kannten wir ihre Stärke nicht und durften uns ihnen deshalb nur vorsichtig nähern. Vielleicht um zu tm ken, vielleicht aber auch um weicheren Boden für die Hufe bei Rinder zu gewinnen, waren die Indianer von der Ebene hinad in das niedriger gelegene Thal eine- Baches gezogen, wo sieben Lauf desselben zu ihrer Richtung wählten. Um unbemerkt bleiben, was in jedem andern Falle bei dem anbrechenden Mcr gen unmöglich gewesen wäre, brauchten wir uns also nur auf de: Höhe zu halten. Die Sonne war schon aufgegangen, als iri: uns in gleicher Linie mit unseren Feinden befanden und soqlei» bemerkten, daß sechszehn bis achtzehn Eomanchen uns die Bnu. streitig machen würden. Ein Entschluß war schnell gefaßt; irii folgten einer vom Regen ausgespülten Schlucht, die hinab im Thal führte und in dem letzteren stürzten wir in vollem Lau'- vor die Heerde, die, erschreckt durch unsere Zwischenkunft um durch das Wuthaeschrei der Indianer, nach allen Richtungen dm> sich zerstreute. Wenn auch die Indianer eine Verfolgung voi hergesehen hatten, so schienen sie dieselbe doch nicht so früh er wartet zu haben, denn, unschlüssig in ihrem Handeln und au» I im Ungewissen über unsere Stärke, wendeten sich die Meisten;ul Flucht, während Andere zu den Waffen griffen und den geängs stigten Thieren Pfeile nachsendeten. Um nicht die Rache der Wilden herau-zufordern, war cs unter! uns ausgemacht worden, nur im äußersten Nothfalle Blut z» vergießen und deshalb nur einige Schüsse über ihre Köpfe hinpj feuern, das Geschick wollte es indeß anders. Mein Sohn hi einen Indianer erblickt, der vom Pferde herab mit Pfeilen in einem Sri stich unser Entrüstet ! da Jung« ! Leise seir rin jäher ' dck Flüßch >dianer her de« Auge -er sich il Zeit mehr shrang ich »eine Br datte meir das Leben Silben u des Bach« selbe am i mit den H Loben. 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