Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186009230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-09
- Tag1860-09-23
- Monat1860-09
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1860
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anzeiger. Amtsblatt dcS Sbmgl. BiziilSgrnchtS md dks Raths dir Stadt Lchzig. ^ 287. Sonntag den 23. September. 1860. Bekanntmachung*). 1) Die diesjährige Leipziger MichaeliSmeffe beginnt den A4. September und endigt mit dem LS. Oktober. 2) Während dieser drei Wochen können alle inländische, so wie die den Zollvereinsstaaten und den K. K. Oesterreichischen Staaten angehörenden Fabrikanten und Handwerker, ohne einige Beschränkung von Seiten der hiesigen Innungen, öffentlich hier feil halten und.Firmen aushängen. 3) Gleiche Berechtigungen haben alle andere ausländische Fabrikanten und Handelsleute. 4) Außer vorgedachter dreiwöchentlicher Frist bleibt der Handel, so wie das Aushängen von Handelsfirmen, auch aller und jeder sonstiger äußerer, die Stelle der Firmen vertretender Merkmale des Verkaufs, allen auswärtigen Verkäufern bei einer Geldstrafe bis zu 50 Lhaler verboten. b) . Jedoch ist zur AuSpackuna und Einpackung der Maaren die Eröffnung der in den Häusern befindlichen Meßlocalien m der Woche vor der Böttcherwoche und in der Woche nach der Zahlwoche gestattet. 0) Jedr frühere Eröffnung, so wie spätere Schließung eines solchen Verkaufslocales wird, außer der sofortigen Schließung desselben, jedeSmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, mit einer Geldstrafe von 25 Lhalern belegt. 7) Allen ausländischen, den Zollvereinsstaaten und den 4. K. Oesterreichischen Staaten nicht angehörigen Professionisten und Handwerkern ist nur während der eigentlichen Meßwoche, also vom Einlauten bis zum Auslauten der Messe, mtt ihren Artikeln feil zu halten gestattet. 8) Eben so bleibt daS Hausiren jeder Art und daS Feilhalten der den Zollvereinsstaaten und den K K Oesterreichische» Staaten nicht angehörigen jüdischen Kleinhändler auf die Meßwoche beschränkt. Für letztere werden die jüdischen Feiertage, welche in die Meßwoche fallen, durch Verlängerung der Verkaufszeit bis in die Zahlwoche ersetzt. V) WaS endlich den, auch auswärtigen Spediteur-, unter gewissen Bedingungen allhier nachgelassenen Betrieb von MeßspeditionSgeschästen betrifft, so verwerfen wir deshalb auf das von unS unter dem 20. Oktober 1837 erlassene Re gulativ, die Betreibung des SpedttionShandelS allhier betreffend. Leipzig, den 20. September 1800. Der Math -er Stadt Leipzig. Berger. *) Durch ein Versehen in der Druckerei ist in den gestrigen Abdruck dieser Bekanntmachung unter Nr. 7 ein nicht dahin gehöriger Sab gebracht worden. Die Red. Die europäische Lederindustrie. Die Lederbereitung ist einer der wichtigsten Industriezweige in Deutschland, sie beschäftigt eine Menge von Arbeitern, und verlangt ein großes Capital, weil das Liegen der Häute in der Lohe sehr viel Zeit erfordert. Ihre Erzeugnisse werden von allen blassen der Gesellschaft vielfach verbraucht. Die gesummte Lederbereitung kann einaetheilt werden: in Be reitung von Fahlleder, Lackirleder, Saffian und Chagrin; in Weißgerberei, Glacelederbereitung, Sämischgerberei und Perga- mentbereitunq. Diese verschiedenartigen Produtte der Gerberei werden zu Fußbekleidungen, Militäreffecten, Sattlerarbeiten, zum Wagenbau, zu Handschuhwaaren, zum Einbmden von Büchern, in der Hutmacherei und zur Fertigung von mancherlei Maschinen verwendet. — Es würde sehr schwer, sein, die Wichtigkeit so wie die Produttion in Zahlen zu bestimmen; die Gerber verarbeiten nicht allein den größten Theil der rohen Häute, welche die Schläch tereien des Lande- liefern, sondern sie beziehen außerdem noch eine sehr große Masse von Häuten auS allen Ländern der Well, haupt sächlich aber aut Brasilien, den Platastaairn, CaUfornien «nb Ostindien. — Werfen wir einen Blick ans unsere deutsche» Mes sen, welch« einen Mittelpunkt de« Handels und der Industrie aller Länder bilden, so können wir durch die Stelle, »eiche di» Leder daselbst einnehueen, eine Vorstellung von der Bedeutung der Gerberei gewinnen. Die Zubereitung und Benutzung der Thierhäute dürft« au- der ersten Zeit, wo Menschen sich bekleideten, herstammen; schon die rohen Naturvölker benutzten unbearbeitete Felle, um ihre Blöße u» bedecken oder sich vor der Witterung zu schützen, ehe sie die Mittel kennen lernten, spinnbare Stoffe zur Anfertigung von Kleidung zu verwenden. Die Bewohner der MeereSuser kleiden sich in die Felle von Seethieren, welche sie auch dazu benutzen, um ihre Wohnungen damit zu bedecken, und ihre Kähne damit zu füttern. Die Bewohner des innern Landes, welche sich viel mit der Jagd beschäftigen, gebrauchen die Häute der erlegten Thiere zu verschiedenen Zwecken. Wir sehen die berühmten Krieger des Alterthums mit Löwen- oder Tigerfellen bedeckt, und die wilden Völker des Nordens, welche im Beginn des Mittelalters die Bewohner des Occidents überfielen, mit Fellen bekleidet. Ver schiedene Völker benutzten in den ältesten Zeiten auf mannichfache Art verarbeitete Ochsenhäute auch zu Schläuchen, Gefäßen und Hausgeräth. Sie werden zuerst erweicht, und dann an der Sonne oder durch Rauch getrocknet. — Schon im Alterthume fing man an, die Felle durch vegetabilische Stoffe zu gerben, aber sicher ist, daß das heut zu Tage angewendete Gerbverfabren damals noch unbekannt war. Die alten Ledersachen aus Venedig, alte Ein bände und andere auS Leder gefertigte Gegenstände zeigen schon von einer Geschicklichkeit in der Bearbeitung. Pergamente wurden lange vor der Erfindung de- Papier- zum Schreiben benutzt. Die Gerberei ist also unbestritten einer der ältesten GewerbSzweige. Die neueren Reiknden in Afrika, Speke, Button, Ladislaus Magyar Livingftvn haben bie Gerberei bei vielen Negervölkern in Bckrjebe angetroffeu. Sie hat immer die Sorgfalt der ^ »gen eaveckt und ist auch noch heute ein ihrer Äufmerk- Witt »«big« Gegenstand, ebensowohl, um ihre Entwickelung «leicht«», alS um ihr zu bem Grade von Vollkommenheit zu »eich« ihr noch fehlt. hat bt- jetzt, gesucht, da- Leder einem Processe zu unter werfen, welcher eS geschickt macht d« Fäulniß zu widerstehen, ihm Geschmeidigkeit und Haltbarkeit ertheilt. Au dem Ende wird das Gewebe der Haut mir Gerbestoff verbunden, wodurch die thierische Faser, welche die Grundlage derselben bildet, in einen unveränder lich« und unauflöslichen Stoff verwandelt wird. Dieses Ver fahren, welches nur sehr langsam von Statten gehr, verlangt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite