Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186009296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-09
- Tag1860-09-29
- Monat1860-09
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1860
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4KS4 Sein damaliges Läugnen hat ihm jedoch keinen Nutzen ge bracht, vielmehr mußte ihn die am 27. d. M. unter Borsitz de- Herrn Gerichlsrath vr. Schilling abgehaltene Hauptverhandlung überzeugen, daß er weit klüger und bester gethan hätte, wenn er den bereits damals gegen ihn erlangten Beweisen gegenüber ebenso wie Reimann seine schuld bekannt hätte. Bevor noch Reimann seine Strafe angetreten, hatte er dem Gerichte zur Bewahrheitung seiner Bezüchtigung wider Kluge weitere und neue Ueberführungs- mittel überliefert, ja er war nunmehr sogar noch mit einer weiter« Bezüchtigung hervorgetreten, wonach Kluge um dieselbe Zeit, näm lich am 30. Juni v. I., aus der verschlossenen Kammer in einem Hause auf der Kloftergasse eine Mehrzahl Wäschstücke und Kleider gestohlen haben sollte; er hatte deshalb auch die Personen, zu denen Kluge die gestohlenen Sachen damals geschafft hatte, genau bezeichnet. Deshalb war auf Antrag der k. Staatsanwaltschaft und nach eingeholtem Erkenntnisse des k. Oberappellationsgerichtes nicht nur die Untersuchung wider Kluge wegen Miturheberschaft an dem wider jenen Kaufmann verübten Diebstahl wieder ausgenommen, sondern auch auf den neuerdings von Reimann wider ihn ange zeigten Diebstahl erstreckt worden. Durch die Ergebnisse der in dessen Folge am 27. d. M. abgehaltenen Hauptverhandlung wurde denn auch seine Ueberführung nicht allein wegen Urheberschaft bez. Miturheberschaft an den gedachten beiden Diebstählen herbeigeführt, sondern auch die richterliche Ueberzeugung dafür gewonnen, daß Reimann und Kluge in Wirklichkeit die von ersterm behauptete Verbindung zu gewerbmäßigem Stehlen mit einander eingegangen seien. Demgemäß wurde Kluge anderweit zu 6 Jahren Zuchthaus strafe verurtheilt, so daß nunmehr unter Zurechnung des ihm in der zuerst abgehaltenen Hauptverhandlung zuerkannten 1 Jahres die gesammte Strafe zu 7 Jahr Zuchthaus angestiegen ist, wäh rend voraussichtlich, hätte er gleich anfangs wie Reimann ge standen, seine Gesammtstrafe nicht höher als die des letzter» aus gefallen sein würde, abgesehen davon, daß dieser einen Theil derselben inzwischen bereits verbüßt hat. Die k. Staatsanwalt schaft war durch Herrn Staatsanwalt Löwe, die Vertheidigung durch Herrn Adv. Helfer vertreten. Zur Entgegnung. In dem Aufsatze „Fiacte-Angelegenheit" in Nr. 271 d. Bl. wird irrthümlich über eme Bestimmung des „neuen Fiacres- Reglements" Beschwerde geführt. Ein solches ist nicht er schienen, vielmehr nur für die concessionirten Einspänner neuerdings ein in einigen Punkten abgeändertes Reglement nebst Fahrtaxe erlassen worden (vgl. Tageblatt Nr. 261 und 264 vom 17. und 20 d. M.). In letzterer ist allerdings bestimmt worden, daß die aus der Stadt auf ein Dorf bestellten Einspänner auch für die Hinausfahrt das laxmäßige Fuhrlohn zu fordern berechtigt, dahingegen aber auch zur unweigerlichen An nahme solcher Bestellungen verpflichtet sind, was früher nicht der Fall war; ebenso wie auch jetzt noch die Fiacres, welche nach Anm. 7 zur Fahrtaxe zunächst nur für Führten innerhalb der Stadt und von der Stadt aus nach den in der Taxe benannten Ortschaften bestimmt sind, überhaupt keine Verpflichtung haben, Bestellungen auf Dörfer Folge zu geben. Daß die zur Annahme solcher Bestellungen verpflichteten Ein spänner die Hinausfahrt nicht unentgeltlich zu machen haben, dürfte mit Rücksicht darauf, daß bei Fuhren (nach Zeit) inner halb des Stadtbezirkes sowohl Fiacres als Einspänner ihre Be zahlung von dem Augenblicke an zu fordern berechtigt sind, in welch«, sis auf U-ßeklltn^ vom Warteplatz abfnhren, wohl kaum als u«tziNg «fchemen, da gleichmäßig in d«vm Fäl len der Besteller den Wage» von dem Augenblicke an Mr sich benutzt-, wo derselbe auf feine Bestellung abfahrt. Zur Tageschronik. Leipzig, den 28. September. Gestern Nachmittag packte einer der in der Menagerie auf dem Roßplatze befindlichen Affen das Kind eines hiesigen Bürgers, welches mit seiner Wärterin in der Bude war, mit seinen Pfoten am Kopfe und hatte, ehe er durch einen Wärter von dem Kinde losgemacht werden konnte, letzterem am Kopfe und im Gesichte solche Verwundungen bei gebracht, daß das Kind der ärztlichen Behandlung übergeben werden mußte. Verschiedenes. Schuh stifte. In Nordamerika sollen seit einiger Zeit zur Herstellung des Schuhwerks allgemein Nägel aus Zink statt der hölzernen Stifte im Gebrauch sein. Man bedient sich beim Ein schlagen eines eisernen Leistens, so daß sich die Spitzen umbiegen. — Ob diese Nägel dieselbe Haltbarkeit haben wie Holznäael, möchte vorläufig zu bezweifeln sein, da Zink leicht bricht. Bis jetzt hat man vergebens versucht, die Holzstifte durch Drahtstifte zu ersetzen, weil die Letzteren dem Schuhwerk nicht so nachgeben und bei Trockne und Nässe der Ausdehnung deS Leders nicht so folgen wie das Holz. Schweinfurter Grün. Einem Herrn Hagen, Assistent an der Gewerbschule zu Nürnberg, soll es gelungen sein, aus ganz unschädlichen Substanzen eine grüne Farbe herzustellen, die mit dem Schweinfurter Grün iw jeder Beziehung wetteifern kann und auch im Großen billig herzuftellen ist. Die englische Over zu Covent Garden in London wird ihre diesjährige Winter-Saison mit Wagner'S „Tannhäuser" eröffnen. Der „Tagesb. a. Böhmen" berichtet: In der Gegend von Platna besteht seit vielen Jahren ein Institut zur Heranbildung von Jagdhunden. Die Schulung dauert durchschnittlich ein Jahr. Ein von der Anstalt approbirter Hund hat dann den Preis von 80 bis 200 Fl. Die meisten der aus dieser Anstalt hervorgehen den Hunde wandern nach Frankreich und England. Die Lehrer des Instituts haben sich wechselseitig verpflichtet, ihr pädagogisches System Niemandem Preis zu geben, um jede Concurrenz fern zu halten. Eingesandt. Ueber die hier in verschiedenen Localen concertirende Tyroler Sängergesellschaft Probstmayer lasen wir in einem Dresdner Blatte Folgendes: Wir halten Gelegenheit, die Probstmayer'sche Tyroler Sänger- Gesellschaft in der Restauration des böhmischen Bahnhofes und auf der Brühl'schen Terrasse zu hörm, und haben uns dadurch überzeugt, daß dieselbe die ihr in allen größeren Städten zu Theil gewordene freundliche Theilnahme vollkommen rechtfertigt. Der Vortrag sämmtlicher Piecen ist wirklich ausgezeichnet, namentlich sind es die so frischen und im höchsten Grade melodiösen Stim men dieser Sänger, welche dieselben von anderen, unter demselben Titel reisenden Gesellschaften rühmlichst unterscheiden. * Aktien - Einzahlungs - Termine der nächsten Folgezeit. (Fortsetzung aus S. 4467 in Nr. 267 d. Bl. auf 1860.) 144. Bis 1. Oktober 1860 Einzahlung 8. 4 (letzte) mit 2 ^ (für 4 ^ gültig), die Aachener Bergbau-, Blei- und Ainkfabri- kations-G. zu StoUberg und in Westphalen betr. (An die Direktion der Gesellschaft in Aachen; zeith. Einschuß. 6 ^ (für 12 gültig).) 145. Bis 1. Oktober 1 860 Einzahlung 8 mit 50 d. i. 10 pCt., die Essener Bergbau-Gesellsch. „Wilhelmine Victoria" zu Essen betr. (Auf Nr. 1021 — 1530, an S. Simonson in Berlin, Leipziger Straße Nr. 73 rc.; zeither. Einschuß: 350 146. Bi- 1. October 1860 Einzahlung 2 mit 100 d. i. 10 pCt., die neue Halle'sche Zucker-Raffinerie-G. zu Halle betr. sAn H. Frenkel in Halle; zeith. Einschuß: 200 147. Bis 1. October 1 860 Einzahlung 3 mit 50 «L, d. i 10 pCt., die Regenwalder Maschinen- u. Ackergeräthsfabrikations- Ges. zu Regen walde betr. sAn die Gesellschaftscasse in Regenwalde; zeith. Einschuß: 100 148. Bis 6. October 1860 Abends 6 Uhr, Einzahlung 9 mit 10 »L, d. i. 10 pCt., die Nossener Papierfabrikations-Ges. zu Leipzig betr. sUnter Jnnebeh. von 16 »pk Zinsen der bereits eingeschossenen 80 «/l, vom 4. Aug. d. I. ab, an Heinrich Pückert in Leipzig rc.) ^ Bis 8. October 1860 Nachlieferung 2 u. 3 mit je 22 «F, die Sächsische Bergbau- und Eisenhütten-Ges. zu Zwickau betr. sFür Die, welche Einzahl. 2 u. 3 mit je 20 bis daher nicht leisteten, an A. W. Varnhag« in Zwickau rc.) 149. Bis 10. October 1860 Einzahlung 9 mit 10 pCt., die Gorkauer Bierbrauerei - Societät zu Gor kau betr. sAn Carl Erttel u. Comp, in Breslau; zeith. Einschuß: 80 pCt.) 150. Bi- 11. October 1860 Einzahlung 22 mit 5 aL auf die Doppel-Aktien u. 8. de- Awickau»Ober,Hohndorfer Stein- kohlenbau-V. zu Zwickau betr. sAn Louis Thost auf dem Comptoir von Carl u. Louis Thost in Zwickau; zeith. Einschuß zusammen: 86 «L)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder