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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186009260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-09
- Tag1860-09-26
- Monat1860-09
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.09.1860
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Dle AufuWe von Leder Par im Ganzen Maßjtz, die Stimmu»g «f »ns»m WirHe gaM Wie H Nrankfxt 4. M. Es brürAen fich deMaltz a»ch dU Pmift für PGma MalrWtzyer, Luxemburger unh LHtzeigßjH Wstbsohsleber geaen die Preise der OftmmeHe um 1^/r^2 aK fü» gminqsre Wn-re, »vn welcher viel am Platze war, in größerem Maße. In Prima deutschem Sohlleder behaupteten einzelne vorzügliche deutsche Gerbereien die Preise der letzten Messe, der größere Theil nahm aber ebenfalls weichende Tendenz. Eschweger Sohlleder differirte je nach Qualität zwischen 45 — 56 »F, deutsche Vache zwlschen 40 —6V tzeMsche Rindleder 14—16 »U?, Kipse von 12 —18 ««s, braune Kalbfelle 80 — 100 «L, je nach Gerbung und Stärke, während braune sowie alaunqare Schafleder ohne große Differenz gegen Ostern blieben. — Im Ganzen sind große Posten von hergeführten Lagern unverkauft geblieben. Ob bereits das von den Herren G. Spill L Comp, in London gefertigte vegetabilische Leder, welches sich außerdem durch über raschend billige Preise wie seine vorzügliche Verwendungsfähigkeit, Wasserdichtigkeit und Haltbarkeit auszeichnen soll, am Markte war, haben wir nicht erfahren Können. Das neue Leder-Surrogat wird auch nicht brüchig. Man hat es in England bereits mit Glück zu Einsätzen an den Hosen der Cav-tlerie, zu Schmutz» flügeln an Kutschen und Verdeckleder verarbeitet. Unter dm deutschen Gerbern ist gegenwärtig ein amrkennenswerthes Zu sammenhalten und Dereiusleben für die Anbahnung allgemein nothwendiger Reformen. Der letzte Congreß deutscher Gerber zu Hamburg beschäftigte sich eingehend mit mehreren Schälwald- Fragen, mit den Frachtermäßigungen auf Eisenbahnen bei ganzen Wagenladungen, mit der Frage, ob man die Eisenbahndirectionen angehen solle, die Böschungen mit Eiche zu bepflanzen, vor Allem aber mit Beseitigung des Ausgangszolles auf rohe Häute, eine Frage, welche durch Beschickung des volkswirthschaftlichen Con- gresseS ein erhöhtes öffentliches Interesse gewann. — Es liegt hier der interessante Fall vor, daß eine geschützte Industrie um Schutz gegen ihre Schützer agitiren muß. Der fragliche Aus- aangszoll auf rohe Häute ist zunächst im Interesse der deutschen Lederindustrie eingeführt. Derselbe benachtheiligt aber, seitdem mit dem Aufschwung der Branche ein bedeutender Zuschuß fremder Häute nothwendig geworden ist, den Industriezweig selbst in hohem Grade, da ein Ausaangszoll die Einfuhr und Bildung binnen- ländischk Lager verhindert, was den Fabrikanten in der Auswahl des Materials beschrankt und auf die Preise steigernd wirkt. Was nicht wieder aus dem Lande hinaus darf, kommt auch nicht herein. Hierunter leiden aber selbstverständlich alle übrigen Industriezweige und Handwerke, welche Leder verarbeiten. Der Ausgangszoll ist deshalb ein Haupthinderniß für Bildung eines größeren Häute markles auf deutschem Gebiete. Die angestrebte Aufhebung hat neben der allgemeinen Rücksicht auf ganz Deutschland noch ein besonderes Interesse für unser gewerbreicheS Sachsen, welches durch seine schwunghafte Fabrikation von Lederwaaren, deren größter Theil für den Export bestimmt ist, bei der Billigkeit des Roh materials, beziehentlich Halbfabrikats wesentlich berheiligt ist. Von einem Handelsverträge mit Frankreich hat unsere deutsche Leder industrie nur Vortheil zu erwarten, da nach Ansicht der Sach verständigen rohe Häute nach Frankreich nicht gehen werden, wohl aber mehrere Sorten bearbeiteter Leder. Wir haben überhaupt wenige, und, was speciell Sachsen anlangt, fast keinen einzigen Industriezweig, der nicht durch den Handelsvertrag gewinnen könnte. Auszeichnung. Unser hochgeschätzter Mitbürger Herr P.of. vr. H. L. Fleischer ist so ben von der kaiserl. Uinversirat in Petersburg zu deren Ehrenmitglied ernannt wcrden. Zur Tagcschronik. In der Nacht vom 24 zum 25. d M. hat der beim königl. Bezirksgericht allhier wegen Diebstahls in Haft befindliche Hand arbeiter Johann Gottlob Aickert aus Audenhain ein n Selbft- entleibungsversuch gemacht. Ein mit Zickert in derselben Zelle derinirter Mitgefangener hatte des Nachts nach 1 Uhr beim zu fälligen Aufwachen Zickert von seinem Lager vermißt und als hierauf durch Pochen der ArresthauSmspector herbeigeholt worden war, hatte man Aickert mit einem Schnupftuche am Ofen der Zelle erhängt gefunden. Der Körper ZickertS war bereits ganz erkaltet und anscheinend das Leben aus demselben gewichen. Trotz dem wurden sofort Wiederbelebungsversuche angestellt und nach dem fünf Personen den Körper Aickerts ununterbrochen und fast zwei Stunden hindurch gebürstet hatten und auch sonstige geeig nete Mittel zur Wiederbelebung angewendet worden, waren nach und nach einzelne Lebenssnmptome zum Vorschein gekommen und Zickert durch fortgesetzte Hülfe endlich zum vollen Leben zurück- gedracht wordm. Am 25. sollte gegen ihn die Hauptverhandlung adgedalren werden, die sonach und weil er die Sprache noch nicht volltwWe» wredM^xlanG hMe, Ws stuf WeGeres vDtzsatz werden mußte.- Sch« Uh» hMe sslckeU Men VeKßmtleitzWHßversuch gemackHtz ind«n e^a»f dM Rwcktrßnsport »ach MerLocellmpedition in Lützschena zwWs» lWewv Orte untz dem Dgrf« Gtahmeln dem ch« tra»sp«tirWdew BsWrksgerichtSdkner Mauntaun plötzlich und ohne daß dießsr es hindems gekMmt, entlaufen und in die Elfter gesprungen war. Nur durch die mit eigener Lebensgefahr verbundene Entschlossenheit NaumannS, der Aickert sofort in den Fluß nachgesprupgen war und ihn bis zum Herbeieilen fremder Hülfs hier feftqehalten hatte, war eS möglich geworden, ihn da mals a» der Ausführung seines Vorhabens zu hindern v. Leipzig, den 25. September. Heute Vormittag 10 Uhr stürzte der Klempnergeselle Gottschalk, welcher in dem Hause Nr. 27 der Querstraße mit dem Ausbessern der Dachrinne beschäftigt war, drei Stock hoch herunter und erlitt zwar keine von außen sicht baren Versetzungen, doch wurde er unter den lautesten SchmerzenS- cufen Wtch dem Jacsbshospitale gebracht, so daß -»Hunehmen ist, er werde von dem Falle eine innere Verletzung davon getragm haben. G. saß während der Arbeit auf einem Drete, welches auf dem Dache mit eine« Stricke befestigt war; letzterer war an einer Swlle schadhaft »mb riß plötzlich entzwei. Unglücklicherweise wurde ein zufällig an dem Hause vorübergehender 4jähriger Knabe von dem herqbftüleuden Beete getroffen und nicht unbshsut-nd am Kopfe verwundet. Um dieselbe Zeit stürzte der an einem Hause an der Wasser kunst beschäftigte Maurergeselle Wilhelm zwei Stock herunter und mußte gleichfalls in Folge mehrfach, namentlich am Kopfe, er haltener bedeutender Verletzungen in das Jacobshospital gebracht werden. Der 15jährige Bursche Heller, welcher am 15. d. M. auf der äußern Zeiher Straße von zwei durchgegangenen Pferden verletzt wurde, ist heute in dem Jacobshospitale an den erhaltenen Ver letzungen gestorben. -7- Notiz und Herichttgung. Der hiesige General-Anzeiger bringt in der Nummer deS ver gangenen Sonntag die Nachricht von einem seltenen Jubiläum. Der Inhaber der Firma deS im Salzgäßchen während der Mes sen hier stehenden Stahlwaaren - Geschäfts, Carl Schaub aus Grafrath, macht mit gegenwärtiger Michaeli-Messe 101 Messen mit, die Neujahrs-Messen nicht gerechnet. Herr Carl Schaub kommt seit 1810, nicht seit 1811 erst, wie der General-Anzeiger meldet, zu den Leipziger Messen, und wir fügen hinzu, daß ein hoher Rath unserer Stadt dem würdigen Herrn in Anerkennung so seltener Ausdauer und geschickter Geschäftsführung in einem Schreiben Glück zu der Wiederkehr eines so frohen und seltenen Tages gewünscht hat. Verschiedenes. * Leipzig, den 24. September. Wir freuen uns, berichten zu können, daß auch in hiesiger Stadt die Sammlungen begonnen haben, durch welche die Ausrüstung der Expedition des königl. würtembergischen Hofraths Th. von Heuglin in das Innere Afrikas, um theils den leider seit vier , Jahren verschollenen Eduard Vogel aufzusuchen, theils das noch gänstich unbe kannte Wadai zu erforschen, ermöglicht werden soll. Die hiesige städtische Realschule, d»ren Schüler Ed. Vogel einst war, hat bereits die Summe von 38 Thlrn aufgebracht und dem Comile in Gotha eingesendet. Homburg, 19. September. Man scheint hier einer Kata strophe entgegenzugehen, deren Resultat vielleicht in einfacher W?ise die vielfachen Wunsche und Anträge, daß diese schlimmste der Spielhöllen aufhöre, erfüllen durfte. Bekanntlich hat das Gluck einen Spanier in seltener Weise begünstigt. Die von ihm gewon neuen Millionen Francs, sowie die der Eisenbahn baar zu leistende Subvention von 800,000 fl , desgleichen andere ruinöse Ausgaben für Bauten und sogenannte Verschönerungen — wobei enorme Trir kgelder unter den Lisch fallen — haben da- BetriebScapilal der Bank vollständig aufgezehrt, so daß sie 6ei ihrem Herrn und Meister, Monsieur Blanc, in gewaltigen! Vorschuß ist. So reick nun dieser Mann auch sein soll, so habe« ihn doch die letzten Angriffe, verbunden mit fehlgeschlagenen Spekulationen an der Pariser Börse, wo er im Verein mit dem Credit Modilier als officieller Haussier figurirte und sich darob hoher Gunst erfreute, gar sehr geschwächt, zumal es ihm nicht gelungen ist, die neuestt Actien-Emission an den Mann zu bringen Herr Blanc hat zur allgemeinen Ueberraschung seine großen Besitzungen, die er in der Pariser Umgebung hatte und wo er der 6vuaos,o äoräo des zwei ten Kaiserreichs glänzende Feste gab, verkauft und seit längerer Zeit seinen Wohnsitz in Homburg genommen. Daselbst leime n gewissermaßen persönlich da- Spiel mit seinem gefährlichen Gegner und erhöhte aus eigener Machtvollkommenheit das Maximum des Einsätze- von 8000 auf 12,000 Frs., indem er zugleich gestattete,
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