DER GEGENWÄRTIGE GOTT Erwähnung der Trinität, wo sie sich nicht ge gensätzlich formuliert, sondern in i. Kor. 12, 4 und Eph .4,4 unwillkürlich aus lebendiger Erfahrung ausplaudert, ungewohnt in umge kehrter Reihenfolge: Geist, Herr, Vater. Pau lus begreift, daß es für die Kirche ein Unmit telbareres gibt als den im Fleische erschienenen und im Gericht wiederkehrenden Herrn. Denn niemand kann Herr Jesus (%upt05 Ivjaoöj) sagen, es sei denn im Heiligen Geiste (1. Kor. 12, 3). Die Erbschaft des Judentums, die Vernich tung des Menschlichen und Irdischen vor dem fernen, überweltlichen Einen, hat auch das Christentum in Gefahr gebracht, analog zu einer Religion des Christusgottes zu werden. Eine Gefahr, die z. ß. in Marcion und im Pro testantismus akut wurde und beide Male folge richtig das Christentum aufs Spiel setzte, das doch allzeit der Dienst in der Gegenwart Got tes gewesen ist. Dieser gegenwärtige Gott aber, in der Ekklesia sich offenbarend und Gestalt werdend, ist der Geist. Es mag sein, daß für den Einzelnen — und geschichtlich gesehen vielleicht auch für die Kirche selber—eine lange Erziehung den Weg