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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186601277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-01
- Tag1866-01-27
- Monat1866-01
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1866
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842 stellen zu lasten. Die beiden Luftessen sollen durch Thonrohre mit einander verbunden werden. Die Herstellungskosten berechnen sich auf 740 Thaler. Ein Theil der Dachböden soll berohrt, geputzt und durch drei- zollige Fachwände abgeschlossen werden. Die Kosten betragen 433 Thlr. 10 Nar. Der Ausschutz erklärte sich nur für Ablehnung der Gasflammen in den Essen, überzeugt, daß der gewünschte Erfolg auch ohne solche kostspielige und schwer zu beschickende Anlage zu erreichen sei. In allem Uebngen empfahl er den Beitritt zu den Rathsbeschlüffen. Der Vorschlag des Ausschusses wurde einstimmig angenommen. 3. Einen Antrag Herrn Graßhofs, den Abbruch der alten Armenbäckerei und die Verbreiterung der Sternwartenstraße betreffend. Da das betreffende Gebäude bereits abgebrochen ist, so ging die Versammlung nach Vorschlag des Ausschusses, in der Erwar tung, daß der Rath ohnehin bedacht sein werde, die bereits ange- bahnte Verbreiterung der Straße thunlichst weiter zu führen, über den Antrag zur Tagesordnung über. 4. Einen Antrag Herrn Rehns auf Herstellung einer Fußpassage an der Ochsenwehrbücke. Der Ausschuß bemerkte dazu: Man hätte anzuerkennen, daß der dortige außerordentlich lebhafte Fährverkehr auf der engen Brücke die Passanten und insbesondere die vielen, diesen Weg gehenden Schulkinder beträchtlich hindere, ja wohl in gewisse Ge fahr bringen könne. Die wenig kostspielige Herstellung eines höl zernen Fußstegs neben der Brücke wird nach Ansicht des Ausschusses dem Uebelstände bis zum gänzlichen Wegfall der Brücke in Folge der Wasserregulirung genügend abhelfen, und empfahl der Aus schuß deshalb einstimmig, die Herstellung einer solchen Passage zu beantragen. Einstimmig trat man dem Ausschußvorschlage bei. 5. Der Antrag der Herren Hey und Genossen, Verlegung der Scharfrichterei betreffend. Der Antrag lautet: „In neuerer Zeit hat der Betrieb der vor dem Gerberthore gelegenen Scharfrichterei bedeutend zugenommen. Der Besitzer Herr Gebhardt hat Dampfkessel zum Auskochen des Fleisches und auch Trockenhäuser, in welchen das Fleisch durch Luftzug getrocknet wird, angelegt. Durch diese neue Einrichtung wird aber die Nachbarschaft, be sonders durch den starken süßlichen Geruch stets belästigt, der sich bis nach dem Berliner, Dresdner, Thüringer, Magdeburger Bahn hof, ja selbst bis zur Gerberstraße, auch Halle'schen Straße ver breitet. an einen entfernteren Ort der Stadt zu verlegen." Im Hinblick auf einen kürzlich im Tageblatt veröffentlichten Bericht aus den Verhandlungen der polytechnischen Gesellschaft be schloß der Ausschuß einstimmig, den Rath zunächst um Auskunft zu ersuchen, welche Bewandtniß es mit der in die Öffentlichkeit gelangten Mittheilung habe, daß die Concession zur Anlage von Vor richtungen für geruchlose Fabrikation der Cavillerei-Producte vom Rathe seiner Zeit vorenthalten worden sei. Herr Hey wies auf das kostbare Areal hin, welches die Stadt in der Nähe der Scharfrichterei hat und dessen Verwerthung durch die geschilderten Uebelstände beeinträchtigt werde. Er schilderte diese Uebelstände näher und wünschte dringend ein Abkommen mit dem Besitzer der Scharfrichterei getroffen zu sehen Er sp . . . se aus. und es nehme Wunder, treten wolle, während man gern zur Abhülfe von Uebel- ständen bereit sei. gaiiung yeroerzusuyren in. ^nsoezonoere vegreise oas elgeniucye Cavillereiwesen eine ausgebreitete Fabrikation und Pferdeschlächterei nicht in sich, diese dürfe die Scharfrichterei hinführo nicht in dem jetzigen Gebäude betreiben. Der Herr Referent ging im Schlußworte auf die frühern Verhandlungen zurück und erkannte daran, daß man nicht vor sondern vor der Größe des damals der lei. Er empfahl die Annahme des stimmig erfolgte. Herr Jul. Müller schloß sich' dem an. Er sprach sich für ein len kommen Seiten der Stadt und in deren Interest, Wi Concerl. DaS vierzehnte Abonnement-Concert im Saale deS Gewand hauses am 25. Januar brachte uns ein zweites musikhiftorischeS Programm unter dem Titel: Gluck, Haydn und Zeitgenosten. Der erste Theil bestand auS: Ballet von Gluck auS „Helena und Pari-" Pergolese's Cantate „Orkeo eck Lurickice", zwei Solostücken für Clavier, nämlich Capriccio von Friedemann Bach und Sonate von Ioh. Christian Bach, eine italienische Arie des Letzteren und die Onverture zu „Migräne" von Vincenzo Righini. Im zwecken Theile hörten wir die Ouvertüre zu Abt Voglers „Zamori", Gesänge mit Pianoforte: italienische Ariette aus emer Cantate von G. A. Haffe, ein deutsches Lied und eine englische Pastorelle, beide von Jos. Haydn, und als Schluß des Letztgenannten „Abschieds- Symphonie". — So viel wir bemerken konnten, schien uns über haupt das Publicum an den Vorführungen dieses Abends ein noch größeres Interesse zu finden als an denen des vorhergegangenen Concerts. Referent ist dessen nicht gewiß, ob von den angeführten Compositionen eine oder dre andere hier schon früher irgend wann Rrghini und Vogler ihm bisher nur die Titel bekannt waren. Nicht mit Unrecht stand Gluck's Name an der Spitze des Pro gramms; verdankte ihm zunächst doch die Musik, und vor Allem die dramatische Musik (worunter wir überhaupt jede musikalische Ausdrucksweise bestimmter Gefühle so wie daraus hervorgehender Actionen verstehen) ihren Aufschwung aus der Verflachung und Absurdität des supergalanten Rouladen- und Triller-RegimÄ ita lienischer Castraten, welchem auch die besseren deutschen Componisten jener Zeit, ja sogar (wie wir an diesem Abende selbst es kennen lernten) ein Sohn des altenBach folgen zu müssen vermeinten. Das angeführte Ballet bestand aus drei Sätzen: Athletenkampf, Chaconne und Gavotte. In allen dreien tritt ihre direct bühnliche Bestimmung durch die ihnen innewohnenden Charakterzüge deutlich zu Tage, alle drei sind lebendig erfunden und höchst geistreich aus geführt. Während sich aber die beiden absoluten Tanz-Stücke durch liebliche Grazie auszeichnen, imponirt uns der eyte Satz durch die Kraft seiner dramatischen Tonmalerei: unwillkürlich sieht man im Geiste die riesigen Athleten mit einander ringen und käm pfen. — Aus der „Abschiedssymphonie", die auch unserer Genera tion keineswegs unbekannt geblieben ist, sprach sich, wie in allen Werken des lieben alten „Vater" Haydn die anmuthigste, reizendste und deshalb ewig jugendliche Naivetät aus. Im zweiten Satze scheint das lange Verharren im wehmüthigen Adagio gleichsam die Absicht zu verrathen, beim Fürsten eine Sinnes änderung gegen die beschlossene Auflösung der Capelle hervorzu bringen. Der letzte Satz fängt lebhaft, fast aufgeregt an, schließt aber absterbend ab, wobei ein Instrument nach dem anderen all- mählig verstummt, so daß zuletzt nur noch zwei Violinen übrig bleiben, was den Hörer in einen wehmüthigen, jedoch nicht unge- müthlichen Seelenzustand versetzt. — Von den zwei Ouvertüren, in welchen beiden das Feuer und Leben echten Kunstschaffens machh voll hervortritt, zeigt die Righini'sche einige Verwandtschaft mit der Gluck' schen Muse: die Motive tragen charakteristisches Ge präge, das Ganze hat einen großen, schwungvollen Zug drama tischen Lebens. Das Vogler' sche Werk zeichnet sich dagegen mehr durch originelle thematische Bearbeitung und fein berechnete In strumentation aus: man hört gleichsam die Vorschule der später in den Meyerbe er'schen Opern so wirkungsvoll benutzten Harmonie- und Klangeffecte heraus. Das Orchester führte alle genannten Compositionen aufs Trefflichste, man könnte fast sagen: aufs Un übertrefflichste aus, und gewann sich nach jedem emzelnen Satze die Anerkennung der Hörerschaft. Das Capriccio von Friedemann Bach läßt den echten Sohn des Altmeisters der Polyphonie und des gediegenen Clavierspiels erkennen, das Stück zeigt kernhaften männlich-ernsten Charakter, verbunden mit eigenthümlichem Geistesschwunge, und enthält viel einzelne künstlerisch ersonnene und ausgeführte Episoden. Die C-moll-Sonate des jüngsten Bruders (des sogenannten „eng lischen" Bach) zeigt sich schon im späteren zierlichen Modekleidc; sie könnte dem Inhalte wie der Form und so manchen Einzeln- heiten nach fast eben so gut für ein Werk von Mozart gellen. Herr Capellmeister Rein ecke trug jedes dieser beiden Stücke voll kommen im historisch getreuen Charakter und mit dem entsprechender sehr feiner Technik vor und erzielte rauschenden Beifall nebst Her vorruf. — Die Gesangscompositionen betreffend, so gehören die Pergolese'sche und Ioh. Christ. Bach'sche Arie so wie dre Haste'sche Ariette ersichtlich einer und derselben Richtung an (waren doch Beide Schüler der Begründer der neapolitanischen Schule). Die Cantate Pergolese's ist zwar etwas dramatischer gestaltet als die einfachere (aber sehr liebliche) Ariette; demungeachtet — ja selbst trotz der nicht zu bestreitenden edelen Haltung der Pergolese'schen Arie (die zum Theil schon zu Haydn - Mozarrscher Weise sich hin neigt) — tritt doch aus dem Ganzen das damalige italienische Schablonenwesen (zumal aus dem Finalsatze mit den unumgäng lichen Toncascaden und Trillern), das Hintansetzen des tieferen briukStveis der ganze Compomf dorff, d lichen Th llrtheile ganze Kr was ihr vollkomm nach jede wurde, r sehr beisi wollte de zeigen ui vor. Le historisch Lei gangSd des 15. Mensch stand v mittelst in der königlie nehn noch W> Huri trau Alle nack NN, mit vor übe
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