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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186011036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18601103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18601103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-11
- Tag1860-11-03
- Monat1860-11
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1860
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 3V8. Sonnabend den 3. November. 18««. Bekanntmachung. Herr AppellatiouSrath Carl Friedrich Metzler ist heute als Stadtrattz auf Lebenszeit und Polizei- Direetor hiesiger Stadt verpflichtet und eingesühn worden. Leipzig am 2. November 1880. Der 9tath der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner. Erinnerung an Abführung des diesjährigen 2. Termins der Gewerbe- uud Personalsteuer. Unter Beziehung auf unsere Aufforderung vom 13. dieses Monat- werden die hiesigen Steuerpflichtigen zu Vermeidung erecutivischer Zwangsmittel nochmals an sofortige Abführung ihrer Steuerbeiträgr für den am 15. October d. I. verfallenen diesjährigen 2. Termin der Gewerbe- und Perfoualsteuer hierdurch erinnert, wobei zugleich bemerkt wird, daß gleichzeitig die städtischen Schost- und Communalgefälle nach demselben Betrage, wie m dem ersten diesjährigen Termine, nebst einem Zuschläge von 3 Ngr. aus jeden Thaler der JahreSkeuer von hiesigen Bürgern und l Ngr. 5 Pf. desgleichen von den Schutzverwandten zu entrichten sind. Leipzig, den 30. October 1860. Der Skath der Stadt Leipzig. Berger. Ein Wort der Liebe und Dankbarkeit. (Eingesandt. > Einem Lehrer der hiesigen ersten Bürgerschule begegnete eS in ellf Jahren einige Male, daß er durch plötzliches Unwohlsein be hindert wurde, mit seiner Classe in eigener Person das Examen zu halten. Da nun deshalb, so oft die- geschah, stet- ein den Kindern fremder Lehrer eintrat, ohne zu wissen, was und wie sein kranker College gelehrt hatte, so suhlten sich die anwesenden Aeltern dem abwesenden Lehrer stets zu um so größerem Danke verpflichtet, weil sie sahen, daß jene sogar bei einem andern Lehrer gut bestanden Ferner bemerkten sie mit Vergnügen, daß ihre Kinder daheim stets auf pünktliche Erfüllung ihrer Pflichten in der Schule bedacht waren und sich an eine gute Ordnung ge wöhnten. Diese Wahrnehmung erfüllte die Aeltern mit Achtung und Dank gegen einen Mann, der sich um Unterricht und Er ziehung ihrer Kinder so verdient machte. Die Achtung aber nahm zu, da sie sahen, daß die Kleinen nicht nur so lange sie in der Classe bei chm waren, mit ihrer Liebe und Anhänglichkeit, wenn sie auf dem Gange nach der Schule oder aus derselben ihn trafen, ihn fast verfolgten und sich an ihn hingen. Wie sehr er ihre Herze« zu gewinnen wußte, konnte man auch daraus abnehmen, daß sie, wenn sie bereits ln höhere Classen versetzt waren, auch dann noch ihre späteren Lehrer in den Pausen um die Gunst baten, ihren früheren geliebten Lehrer besuchen zu dürfen, ja daß, da diese Besuche so sehr überhand nahmen, dieselben sogar Unter saat werden mußten. Gleichwohl war der Lehrer keineswegs ein Mann, der mit den Kindern tändelte und spielte oder ihnen die Kehler nachsah oder bemäntelte. Nein, er rügte ernst, was zu rügen war, und strafte, wo es galt, und wenn es nicht anders sein konnte, so strafte er streng und bedient« sich der im Gesetz vorgeschriebenen oder dem Ermessen des Lehrers anheim gegebenen schmerzerreaenden Strafmittel. Diese aber trugen in de« aller meisten Fallen aute Frucht, ohne daß sich Jemand darüber be schwette. Indessen kamen einige Aeltern einige Male dennoch und klagten, daß ihren Lieblingen für ihre Unordnung und Saumseligkeit zu viel geschehen wäre," Stellvertreter in der Schule, zu Hause mit dem väterlichen und mütterlichen Ansehen zu unterstützen. Der Verfasser dieser Zeilen, welcher selbst sieben Kinder in diese Schule geschickt und früher auch bei dem erwähnten Lehrer die selben batte, hält es für seine Pflicht, die er diesem nicht nur. sondern auch der öffentlichen Zucht in unserer Stadt schuldet, als einer der ältesten Männer des Fachs nach Erholung eines amt lichen Zeugnisses dem Lehrer Herrn Gössel, der nur einen Fehler hat, daß er den Pelz nicht waschen kann, ohne daß dieser naß wird, sonst aber nicht nur ein guter, sondern ein vorzüglicher Lehrer ist, hierdurch die wohlverdiente Anerkennung und den besten Dank zu zollen. Möchten solche Veröffentlichungen, wie sie jetzt geschehen sind, der öffentlichen Zucht unserer städtischen Jugend nie wieder Gefahr bringen! Möge es aber unserer verehrten Schulinspettion gelingen, den Verunglimpfungen eines braven, pflichteifrigen und sehr geschickten Lehrers einen Damm zu setzen, und den guten Namen eines Ehrenmannes zu schützen! Der verehrten Patronatsbehörde wird es auch ohne unsere Bitte gewiß eine Herzensangelegenheit sein, daß dem Ehrenlehrer, dem Sie einen hoher» Wirkungskreis zugedacht hatte, nicht statt Guten Böses widerfahre zur Ehre und zum Nutzen für unsere Stadt! Ein Vater für viele. Aur Tageschronik. Leipzig, den 2. Novbr. Heute Vormittag wurde der zum Polizeidirettor erwählte Appellationsrath Metzler zuvörderst auf dem Rathhause vor dem versammelten Raths- und Stadtverordneten- Collegium als Stadtrath auf Lebenszeit verpflichtet und sodann durch den Vice-Bürgermeister Berger auf dem Polizeiamte, dessen Expeditionen mit Blumen festlich geschmückt waren, vor den Ver eines Appellationsrathes belassen, ihm auch der sofortige Rücktritt in den Staatsdienst, sobald er denselben wünschen sollte, ausdrück- statt den Lehrer, als ihren > lich Vorbehalten worden. Vom 27. October bis 2. November find in Leipzig begraben worden: Gonnadend de» 27. October. Jda Gidonie Petermann, 4V Jahre alt, DoctorS und außerordentl. Professor- der Philosophie Witwe in Dresden. (Ist zur Beerdigung auf hiesigen Friedhof gebracht worden.) Sophie Henriette Kluge, 08 Jahre 0 Monate alt, Buchhandlungs-Buchhalter- Ehefrau, in der Mittelstraße.
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