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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186012055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18601205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18601205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-12
- Tag1860-12-05
- Monat1860-12
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1860
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gegen Brändschaden ännehmm und dem bet ihnen versicherten Beschädigten den durch Feuer erlittenen Schaden ersehen, doch nimmt, so viel mir bekannt ist, keine dieser Anstalten neue Ver sicherungen an, wenn nicht der Werth der gegen Feuerschaden zu versichernden Gegenstände die Summe von Einhundert Thaler erreicht; manche dieser Anstalten gehen sogar nicht unter einm Versicherungsbetrag von Eintausend Thaler; eS ist mithin die große Anzahl derer, welche nicht Sachen an Werth von mindestens Ein hundert Thaler besitzen, zur Zeit von der Wohlthat der Ver sicherung ihre- SigenthumS gegen FeuerSgefahr ausgeschlossen. Sollte nicht aber diesem wahrhaften Uebelstand durch die bereits bestehenden oder noch zu bildenden Anstalten abgeholfen werden können? Keiner Anstalt dürfte wohl durch die Annahme von geringer» Versicherungen gegen FeuerSgefahr eine größere Gefahr erwachsen; denn der, welcher weiß, wie schwer eS ist ein kleines Eigenthum zu erwerben und sich zu erhalten, bewahrt in der Regel dasselbe besser al- der, welcher die Mittel besitzt, sich solche- leicht wieder schaffen zu können. In was soll man aber wohl den Grund der bisherigen Aus schließung kleinerer Versicherungen gegen FeuerSgefahr suchen? Man kann wohl nicht annehmen, daß irgend eine der jetzt bestehenden FeuerversicherungSgesellschaften durch die bei größern wie bei kleinern Versicherungen wohl gleiche Arbeit und den bei kleineren Versicherungen allerdings verhältnißmäßig geringer in Aussicht stehenden Gewinn sich sollte abhalten lassen, solche ein zelne Versicherungen auf niedrigere Beiträge anzunehmen; nehmen sie doch wohl Alle an größere sich anschließende kleine Nachver sicherungen an, und nehmen doch auch in neueren Zeiten einige Leben-Versicherungsgesellschaften Versicherungen auf kleine Beträge und nicht zu ihrem Nachtheil an. Einen Grund «rr Ausschließung kleinerer Beträge von der Versicherung gegen FeuerSgefahr vermag ich ebenfalls nicht in dem Betrag der jährlichen Versicherungsbeiträge zu erkennen; diese sind so geringfügig, daß sie ein Jeder bezüglich seines Versicherungs beträge- leicht beschaffen kann; dagegen sind, und in diesem Um stand scheint mir vor Allem der Grund der Ausschließung kleinerer Beträge von der Wohlthat der Versicherung zu beruhen, die Kosten, welche der Versichernde bei Eingehung einer Versicherung auf wenden muß, so hoch, daß sie herbeizuschaffen dem Unbemittelten oft fast zur Unmöglichkeit wird. Diese Kosten bestehen aber nicht nur in denen, welche die Versicherungsgesellschaften von dem Versichernden für ihre durch Annahme der Versicherung nöthigen Arbeiten verlangen, sondern vor Allen in den Kosten, welche von Seiten der Behörden, denen jede Versicherung zur Prüfung und Genehmigung vorzulegen ist, hierfür in Ansatz gebracht werden, und die, namentlich wenn die Versicherung in einem Ort abgeschlossen werden soll, an welchem nicht der Sitz de- betreffenden Gericht- ist, eine bedeutende, mit der Versicherung in keinem Verhältniß stehende Höhe erreichen.*) Man sollte wohl erwarten können, daß manche der bereits bestehenden Feuerversicherungsanstalten, um auch dem jetzt schutzlos stehenden Unbemittelten ebenfalls die Gelegenheit zu Heben, sich vor einem durch Feuer ihm entstehenden Schaden zu schuhen, von den zur Zeit von ihnen getroffenen Bestimmungen, nur größere Be träge zur Versicherung gegen FeuerSgefahr anzunehmen, abgehen und die von ihnen bei Annahme von Versicherungen zu bean spruchenden Kosten bei geringem Versicherungen verhältnißmäßig herabsetzen werden; auch läßt sich wohl hoffen, daß von Seiten der höchsten Behörden, die, wo es gilt einen wahrhaften Uebel stand zu beseitigen, stet- helfend einschreiten, wenn sie auch nicht, wie die- im Königreich Preußen geschehen ist, einen völligen Weg fall aller den Versichernden betreffenden Kosten anordnen, doch dahin Veranstaltung getroffen werde, daß, ähnlich wie in RechtS- angelegenheiten, Kostenabstufung nach Verhältniß der Versicherungs summe ins Künftige dm Behörden zur Pflicht gemacht wird. Erst dann, wenn die Feuerversicherungsanstalten auch wegm geringerer Beträge Versicherungen gegen FeuerSgefahr übernehmen und zugleich bei Eingehung solcher kleinerer Versicherungen die jetzt üblichen Kosten ermäßigt werden, wird eS dem Unbemittelten möglich, sich vor der durch Feuerschaden ihm drohenden unverschuldeten Armuth zu bewahren. *) Beispielsweise führeich an, daß bei einer Versicherung von lOOTHlr. der Jahresbeitrag gegen 6 Ngr beträgt, wogegen die Gerichtskosten, wenn eine Versicherung nicht am Sitz de- Gerichts abgeschlossen werden soll, auf 2 bis 3 Thaler anwachsen können. Singakademie. Leipzig, den 4. December. Die Singakademie hatte am Sonntag Abend ln ihrem UebungSlocale (Loge Minerva) eine musikalische Abendunterhaltung veranstaltet, in welcher vor einem eingeladenen Auhörerkreise eine Motette von Bach („Ich lasse Dich nicht"), der 23. Psalm für Frauenstimmen von Franz Schubert, eine Arie auS Jphigenia, vorgttragen von einer dem Vereine an- aehörenben Dame, Und da- Requiem von Eherubinj zur Auf führung gebracht «urdm. Sämmtliche Sachen wurden in einer Welse vorgetragen, welche sowohl dem Vereine selbst, als dessen Dirigenten, dem Herrn von Bernuth, nur zur größten Ehre ge reichen konnte. — Nach der Aufführung vereinigten sich die Mit glieder und deren Gäste noch zu einem gemeinschaftlichen Abendessen. Dem Vernehmen nach beabsichtigt der Verein, von Zeit zu Zeit derartige Aufführungen zu veranstalten. Gewiß dürften die selben da- beste Mittel sein, die Interessen de- Vereine- in jeder Hinsicht zu fördern. Daß der Verein tüchtige Kräfte in sich ver einigt, davon hat er durch die oben gedachte Aufführung ein ent schiedene- Aeugniß abgelegt. Auszeichnungen. Herr Gustav Harkort, Direktor der Leipzig-Dresdener Eisenbahn, erhielt das Comthurkreuz de- AlbrechtSordenS und Herr vr. Gustav Freytag dm bayerschen Maximiliansorden. Aue Tageschronik. Leipzig, den 4. December. Die Blumenarbelterin T. fiel heute früh auf dem Floßplatze beim Wasserschöpfen in den Floß graben, kam jedoch mit dem Schreck davon, indem sie gleich dar auf wieder auf da- Trockene und in ein warme- Zimmer gebracht werden konnte. Verschiedenes Briefumschläge. Die Poststempel sind häufig undeutlich, der Umschlag eine- Briefes wird gewöhnlich weggeworfen und wenn man hinterher Datum, Abgangsort rc. an dem Post stempel Nachsehen will, so ist nichts mehr zu finden. Man fertigt deßhalb jetzt Umschläge, die inwendig abfärben und den Druck de- Poststempels auf dem Briefe selbst wiedergebm. Obstbau. Die Pappelbäume, welche selten gereinigt, be schnitten und bestiegen werden, sind eine wahre Herberge der Raupen. Man ist, namentlich in Preußen, zu der Ueberzeugung gekommen, daß eine Verminderung dieser Bäume stattfinden müsse. Bereit- hat da- Lande--Oekonomie-Collegium den Be schluß gefaßt, einen Antrag dahin zu stellen, daß die Pappeln von den Straßen gänzlich entfernt und an deren Stelle Obstbäume gepflanzt werden; eine Maßregel, die in jeder Beziehung empfohlen zu werden verdient. Außerdem, daß die Pappeln keinen Nutzen bringen, verunstalten sie auch durch ihre Langweiligkeit jede Landschaft. 792. Am unten gesetzten Tage bei der Leipziger Produete«'Börse in Platz- wie in Termin - Geschäften (durch „lovo", auf der Stelle, und „p.", d. h. pro, zu späterer Lieferung, angedeutet), bezüglich ») de« Oeles für 1 Zoll-Eentner, d) de- Getreide- und der Oelsaate» für 1 Dresdner Scheffel (daneben auch für 1 Preuß. Mispel), o) de« Spiritus für 122*/, Dresdner Kannen oder 1*/, Eimer 2*/, Kannen (--- 10Ü Preuß. Quart) vorgekommene Angebots-, Verkaufs- und BegehrS-Preise (mit „Bf.", Briefe, „bz.*, bezahlt und „Gd.", Geld bezeichnet) nach Thalern au-geworfen. Rüböl lovo: 12»/, «p Brf. und bz., p. Decbr., Januar 12»/, Brf.; p. Jan, Febr. 12»/, «P Bf. und bz.; p. April, Mai 12»/« Bf. Leinöl lovo: 12 «P Bf. Mohnöl lovo: 18 Bf. Weizen, 168 , braun, lovo: nach Qual. 6 — 6»/„ «P Bf. und bz.; ungar. W. 5»/, »P B. sn. Q. 72 bis 77 «p Bf. u. bz.; Ungar. W. 68 o-t Brf.j Roggen, 158 L, lovo. n. Qual. 4»/i, bis 4»/« Bf., 4 bis 4»/« «P bz. (nach Qual. 49 bis 51 «P Bf., 48 bis 51 bez.; x. Decbr. 50 Brf., 48 bz.; p. Decbr., Januar 49 «p Brf.; p. April, Mai 49 Gd.) Gerste, 138 S, lovo: nach Q., 3»/, bis 3»/, vL Bf. u. bez. snach Qual. 40 bis 44 Bf. u. bez.) Hafer, 98 iS, lovo: n. Qual. 2»/» bl- 2»/, qp Bf., 2 bi- 2»/« bez. ln Q. 25 bis 26 «P Bf., 24 bis 26 «P bz.) Erbsen, 178 iS, lovo: zum Speisen 5»/, Bf.-; zum Füt tern 5»/,vP Bf. li- Speisen 7V «P Bf., z. Füttern 64 «P Bf.) Wicken, 178 S, lovo: 4»/. Bf. s50 Bf.) RapS, 148 «, lovo: 7»/„ Gd. s85 Gd.) Spiritus, lovo: 19*/, «P Gd.; p. Decbr. Jan., Febr., in gleichen Raten 19»/, ap Gd. Leipzig, am 4. Dec. 1860. A. Kretschma««, Seer 88. S. 5762 d. Bl. ist bei ungar. W. statt »6*/, «P Gd.* ,l?8 Gd.)* zu lesen: 5*/, ap Gd. und s68 Gd.)
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