Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186012048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18601204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18601204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-12
- Tag1860-12-04
- Monat1860-12
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1860
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5783 statt des früheren Lebensüberdrusses wie es schien frischer Muth und Lebenslust gekommen und die Freiheit schiew neuen Reiz für ihn gewonnen zu haben. Alle seine frühem Zugeständnisse wur den von ihm widerrufen, er behauptete schlechtweg und wiederholt, daß er zu denselben „maltractirt" worden sei. Sein ganzes Be nehmen und Auftreten war vielfach ungebührlich und gränzte mit unter an Trotz; es schien auch, als wolle Zickert die in der letzten Zeit gespielte Rolle eines Unzurechnungsfähigen forlsetzen, ein Un ternehmen, das indeß an dem gerichtsärztlichen Ausspruche schei terte, wodurch Zickert für völlig zurechnungsfähig erklärt worden war. Nur ganz zuletzt und nach dem Schluß der Beweisauf nahme und als Zickert gefragt wurde, ob er noch etwas zu seiner Entschuldigung anzuführen habe, entschlüpfte ihm unbewußt die ein indirektes Zugeständniß enthaltende Aeußerung: „hätte das Fenster (des Reinigungsbodens) nicht aufgestanden, so wäre es mir nicht eingefallen." Sein Widerruf mußte aber auch durch die eigene und fort währende Anschuldigung seines Schwagers, des Mitangeklagten Waldenberger, wirkungslos werden Denn um die Schuld von sich abzuwalzen und da der redliche Erwerb des in seiner Oberstube aufgefundenen Weizens nicht nachzuweisen war, gebot es des letz teren Interesse, sein früheres Zugeständniß in dem Puncte wenig stens, daß Zickert der Dieb sei, festzuhalten. Nur suchte Walden berger seine ganze Betheiligung, seine Begünstigung des von Zlckerr verübten Diebstahls lediglich als eine solche darzustellen, die aus verwandtschaftlichen, bez. schwägerschaftlichen Rücksichten ftattge- funden habe, eigener Vortheil und eigenes Interesse wurde von ihm bestimmt in Abrede gestellt, aus diesem Grunde aber auch nach den Bestimmungen im Art. 72 des Strafgesetzbuches Straf losigkeit beansprucht. Odschon viele von der k. Staatsanwaltschaft zur Begründung ihrer desfallsigen Anklage speciell hervorgehobene Umstände für das Gegentheil und für die Annahme sprachen, daß wohl eigner Vor theil und eignes Interesse Seiten Waldenbergers im Spiele gewesen seien, so zeigt doch das bekannt gemachte Erkenntniß, daß der Gerichtshof den Beweis in dieser Beziehung nicht ausreichend, vielmehr nur eine nach den angezoqenen gesetzlichen Bestimmungen für straflos erklärte Begünstigung in Waldenbergers Verhallen gefunden hat. Als ein gewichtiges Moment für die Annahme, daß eigner Vortheil und eignes Interesse Waldenbergern bei der Begünstigung geleitet habe, konnten das ungewöhnliche Interesse und die außerordentlichen Anstrengungen betrachtet werden, die er gemacht hatte, um den redlichen Erwerb des Weizens nachzuweisen Er hatte deshalb Zeugen zu wahrheitswidrigen Aussagen veran laßt, namentlich aber den Mitangeklagten Tetzner aufgefordert, bei seiner gerichtlichen Befragung auözusagen, daß er die Mittelsperson beim Einkauf des Weizens gemacht habe; ferner hatte auf seine Veranlassung die verehel. Tetzner lene Quittung unter dem Namen Schröders ausgestellt, mithin gefälscht. Auch auf die Mitangeklagte Leber war eingewirkt worden, zu Gunsten Waldenbergers ausrusagen und so hatte auch sie bei ihrer gerichtlichen Befragung zuerst jede Wissenschaft darüber verneint, wie jene Quittung entstanden sei. Allein Tetzner sowohl als die Leber hatten noch vor der Hauptverhandlunq ihre in dieser Be ziehung gemachten Aussagen freiwillig alS wahrheitswidriqe zurück genommen, die Leber hatte namentlich angeführt, sie sei Zeugin gewesen, als eines Abends in TetznerS Wohnung auf Veranlassung Waldenbergers die verehel. Tetzner jene Quittung geschrieben habe. Die verehel. Tetzner räumte nach anfänglichem Läugnen diesen Umstand, mithin die Fälschung, bei der Hauptverhandlung auch ein. Auf Grund dieser Ergebnisse wurde Zickert durch das be kannt gemachte Erkenntniß, dessen Entscheidungsgründe nächsten Sonnabend früh 8*/, Uhr publicirt werden sollen, wegen ausge zeichneten Diebstahls zu 1 Jahr 8 Monaten Arbeitshaus, Walden berger wegen Anstiftung zu wahrheitswidrigen Aussagen zu fünf Monaten Arbeitshaus, Tetzner wegen wahrheitswidriqer Aussage zu 4 Wochen Gefänqniß, dessen Ehefrau wegen Fälschung eben falls zu 4 Wochen Gefängniß, die Leber aber wegen wahrheits widriger Aussage unter Berücksichtigung, daß sie noch nicht acht zehn Jahre alt gewesen, zu 2 Wochen Gefängniß verurtheilt. Die Verteidigung Zickerts wurde durch Herrn Adv. Helfer, die Waldenbergers durch Herrn Adv. Edmund Schmidt geführt. Verschiedenes. Aus Bayern dringen immer mehr Einzelheiten aus dem dortigen Zunftwesen an die Oeffentlichkeit, die ein crasses Bild von den dortigen gewerblichen und gesellschaftlichen Verhältnissen liefern. Die unbemittelten Handwerker dort, welche sich kein Real- rechr kaufen können, sind in der trostlosesten Lage. 50jährige Gesellen sind keine Seltenheit und Viele kommen überhaupt nie zu einer Selbstständigkeit. Die Zunftleute wissen zwar davon zu sprechen, wie die Verhältnisse der Gesellen keineswegs so ungünstig seien als man glauben machen wolle, und wie diejenigen unter ihnen, welche ihrer pecuniären V rhaltnisse wegen ein Realrecht nicht euverben können, ja immer noch im Concessionirungssystem Hilfe fänden, und so gewiß ihr Ziel erreichen. Allein wie es faclisch steht, beweist neuerdings wieder die Tkatsache, daß sich um vier erledigte Schneider - Eoncessionen 24 Gesellen bewarben, unter denen sich solche befanden, o;e 27, 28, ja sogar 32 (sage zweiunddreißig) Jahre auf der Wartbank sitzen! Roßschlächterei. In Berlin bestehen vier Roßschlächtereien, die einen guten Fortgang haben. Dieselben haben brs jetzt in diesem Jahre 480 Pferde geschlachtet. Das Pferdefleisch kostet i —-l'/r Sgr. pr. Pfund. Die RathhauSuhr ging Montag den 3. Decemder um 8 Uhr Morgens vollkommen richtig. l5erp2iK6r ttorssrr <-!»ur8« ruu 3. OeeemOvr 1860. Lourse im 3V IArt1vr küsse. St»»1»p»pi«r« st« Xn^ad. o°». Li»«ad.-Priorit. v bttK» t. Oo«. unä ^rvrlit-^vti«» ^nxsd. 0«,. pttt. /r. 1830 r. 1000 u. 500*^3 i — 91'/, ^Id.-üiltm-Lr.I.ISw.pr. > 00»^ 5 — 1012« ^Ilx. ttvutaello Orväit-^nitLlt »u » K - kleiuerv 3 — — äo. II. - äo. 5 — — Iivipirr^ ^ 100 ^ pr. 100 »/s — 62 s «KZ- 1865 v. 100^ . . . 3 ... - ! 88 äo. III. - äo. 5 I — 99'/, ^QtrLlt-I)«»»ku«r ÜLQ«r s 100 LS1 - 1847 r.500 ... . 1 ! — 101 Lerliv-Uvtl. Lrlorit. Io. 4 — — pr «00 — >4' 1855 t r. 5«)v ^ 4 10« äo. äo. 1«. —. 100'/. tt-rlivor Msvonto ttoarvr. 4^nttr. . 1858u. 1859-- 100 - i 4 — 101'/« I>e»p».-I«r«>ä.1j -L.-Lsr -Ool. 3'/.! — 108', önroriio^vor^or Ä»v5 it 10«« /totieu ä «d«».8.-8eb1o»/ äo. Zuleide v. 1851 äo. 4 «01 — pr i«?0 ^ — 1 Liieud.-Lo. 4 100 — LLLxä.-lllejpi.ir.-L.-k'r.ä t. äo. 4 , 99 ll ttrowr-i- llauir ^ 250 1.«1r,. t 100 «ll. - I L 8. ä.«mä-! r. 1000 u. 500 - 3' , 53'/, — äo. Lrior.-Odile. äo. 4'/,! — 102'/, '^o1>.-<jot5. Oreä. ürrat. 4 100 51«jvor« 3' , Oentr.-t'rr!. r 500 tsr.pr. l OOb'r. 3 > pr. «00 Lvip». 8t»ät-0d1lNlt. pr. 100 4 — «01 s« Vdür. L.-?r.-OdlißLt. 1. Am. 4'/, — 10«'/, 1>,rnistLät. lirmlr ir 250 ü. pr. 100 0. käctl». vrdl. v. 500 ^ . . .3'/, — 90 äo. 11. - 5 — 104^8 1)««sLuvr Oreä.-^votslt L 200 ^ "kllvädriete - 100 u. 25 «F 3', — — äo. III. - «'/, — 100'/« pr. 100 ^ — - 500 . . . .> 3'/, — 96 äo. IV. - 4'/, — 98'/, OsrLvr L»v5 k 200 pr. «00 ^ — 70 00. - 100 u. 25 ^ 3'/, — — ^errs-ÜLku-I'rior. pr. >00 5 — 100'/, OotdLer äo. äo. ä«. 69 - . « 500 . . . . 4 10 t'/. — ÜLmdurßer IVorääoutsctrs ! - 10V u. 25 ^ 4 — — L 500 515.-üeo.pr. 100I45.-Lvo. — - 100, 50, 20. 10 - 3 — — Li»vad»ka - Xetis». ÜLmd. Verems.-L. ir 200 LUr.-öoo. > 4 Lct - 1000,500,100,50 - — — pr. «00 5l5.-Leo —— "2 Z < 5üuäd«lr« 6 Ll 3«/, — — 4ädort»-L«ldn it 100 ^ pr. 100 ^ — ... ÜLiroov. LsrOt L 250 ^ pr. 100 ^ — — « Z.8 / v. 1000, 500, 100^ 4 — 101 211t.-Lis1er il «00 8p. i» I'/, äo. — — I>eipr. Lsrr5 » 250 pr. 100 ^ 139 - Lv - 10005üväd. 12 51. 4 10, — Ssrl.-^üdslter Litt. L.u.O. äo. — — I,üdee5er(1ommerL.-L»ll5 »200^ 8cdulärer»e5r. ä. -4. v. Or.-^u,t. üorl.-8tett. il 100 u. 200 ^ äo. pr. 100 — »L Illoip»?. 8er. I. r. 500 4 — OdemL.-^üroedo. . L 100 - äo. 100 — ^lsiniox. Or«äit-8»v5 ir 100 ^ äo. äo. r. 100 - 4 — — Lr.-Vsild.-Aoräd. . il 100 - äo. — — pr. 100 ^ — L. kr. 8t. 1 v. 1000 u. 500 - 3 — 92'/» Lö1rr-I41llä«llvr . . il 200 - äo. — — Oestrsrctl. 6rsäit-^ll»t»1t it 200 ü. 6r.-6.-8ctr. - 51 v mors z I-vipLiß-ttresäüvr . ll 1O0 - (Io 226'/, t pr. 100 ü Lxl. kreu»». 8t. - 8e5. - 8etleme 3'/' Löd»u-2itt. lütt. il 100 - äo. I 26'/4 — Lostoek. L»v5 L 20«» pr. 100 ^ — äo. krlÜLieit-Satlei^e r. 1855 3', — — äo. -L.il 25 - äo. — — 8ek1e,. LLL5-Voreill,-^etierr . . — I » äo. -tulvttt« v. 1859 5 — — 5l»xäedarx-I,eipr. L 100 - äo. « 195 — 8ebvok. Or«ä.-^o»t»1t sn 2ärivd L. L. Oe»1r. I4«t»11. pr. ü. 150 5 — Odereedle,. Litt. il 100 - äo — — lr 500 kre». pr. 100 Lrc». . —— — äo. H»t.-^v1. v. 1854 äo. >5 — 54 - L. » 100 - äo — — Itlür. L»n5 il 200 pr. 100 « — äo. I,oo>« r. 1854 . . äo. 4 — - 0. » 100 - äo — — ^e«rm«lr. äo. il 100 pr. 100 «Sl ' 74'/, >! — äo. I^oo« 1.1860 . . äo. !b > — — rlli1rrirssi«,ho ... 4 100 - äo .> 104'., » — ZV teuer äo. pr. 8tüv5 «! — —
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder