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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186012304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18601230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18601230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-12
- Tag1860-12-30
- Monat1860-12
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.12.1860
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6310 (Eingesandt.) « Herr Redacteur! Ich ersuche Sie, in Ihr Blatt die Ansicht eine- Mannes aufzunehmen, der sich zum Kunstrichter weder aufwerfen will, noch kann. ' Gestern besuchte ich da- Theater, um da- neue Stück „ Orpheus in der Unterwelt^ zu sehen, und wenn ich auch den Auslassungen einiger Bekannten gemäß, die diese- Stück in Berlin gesehen, nicht darauf rechnete, einen wahren Kunstgenuß zu haben, so muß ich doch bekennen, daß diese Vorstellung nicht einmal Meine ge ringsten Erwartungen befriedigte, denn da- beregne Product hat, abgesehen von der Musik, weder Witz, noch eint Spur von Aesthenk oder Kunst aufzuweisen, vielmehr scheint dasselbe ein Hohn für die Schauspieler und für da- Publicum zu sein, wofür sich auch erstere durch eine mehr al- derbe Darstellung zu rächen suchten, welchem Motive hauptsächlich denn auch Wohl das Beifall spenden de- letzteren gelten sollte. Bei dem Ganzen denkt man sich wirklich eher in einem KaS? perle-Theater unter unfern Meßbuden zu befinden, al- in den Räumen unsere- Stadttheaters, da- sich meistens doch al- Pfleger der Kunst geriren kann. Leipzig, den 28. December 1860. ^ Auf ein Wort, Herr Einsender! — Von einer Posse, die überdies eine parodirende heißt, dürfen Sie keinen Kunst genuß erwarten, ja Sie müssen zu ihr jene Stimmung mit bringen, in welcher allein Das, was die Gelehrten des „Kladdera datsch" „höhern Blödsinn" nennen, entschieden auf dieLachmuSkeln wirkt. Daß aber unser Theater auch Stücke wie diesen „Orpheus" zur Darstellung bringt, ist ganz in der Ordnung, denn es hat die Pflicht, neben dem erprobten Alten alle- irgendwie hervorragende und Aussehen erregende Neue vorzuführen. Und Aussehen hat „ Orpheus" in hohem Grade gemacht. Nicht nur hat er in sei ner Heimath Paris bereits so viele Aufführungen erlebt als der um mehrere Jahrzehnte ältere „ Robert der Teufel", er ist auch bereits über die meisten Bühnen Europas gegangen. Warum? Die Possen waren stets Kennzeichen ihrer Zeit. Auch „Orpheus" ist ein — vielleicht schlechte- — jedenfalls charakteristisches Zei chen und Product unserer Zeit und deshalb zu beachten wie sein Schöpfer, Offenbach, der, ein Jude aus Cöln, von einem wunderlichen Cellospieler zum Gründer und Leiter eines eigenen Theaters in Paris sich aufgeschwungen hat, von dem aus er mit seinen musikalischen Possen den Geschmack der Pariser und halb Europas beherrscht. Das vermöchte er nicht, wenn seine Stücke und Stückchen nicht auf eine bereitwillige Empfänglichkeit de- Publicum- träfen und wenn er selbst nicht ein in seiner Art genialer Mann wäre. D. Red., Tageskaiender. Stadttheater. 66. Abonnement- Vorstellung. Aum sechsten Male: Diana von Solange. Große Oper mit Tanz in 5 Acten. Musik von E. H. z. G. Personen: Heinrich, König von Portugal . . Herr Wallenretter. Katharina, Herzogin von Braganza, de- König- Nichte Fräul. Ruhr. Armand, Marquis von Varsal, Gesandter de- Prinzen vonEvora, Prätendenten von Portugal Herr Bernard. Furgo- Herr Bertram Diana von Solange Fräul. von Ehrenberg. Celema, Groß-Almosenier de- Reiche- . Herr Gilt. Pebrillo, Wirth Herr Bachmann. (Herr Kühn. Vier Troubadoure Mtn^r. (Herr Pröhl. Würdenträger au» Hofe Portugal-. Frauen der Herzogin. Lavaliere und Damen. Mönche. Wallfahrer. Banditen. Tänzerinnen. Landvolk. Der erste Art spieit in Alcantara, der zweite und dritte im Schlöffe de« König- zu Eintra, der vierte in Lissabon, der fünfte auf Santar, dem Schlosse der Herzogin von Braganza. Zeit der Handlung: Das Jahr 1580. Vorkommende Tänze: 1. Act: LvgTÜckiU», getanzt von 8 Damen de- Öorpo cle Lallst. S. »ct: SremL äiv«r1i»»»m«nt, (Amor und Psyche darstellend) au-- geführt von Fräul. Marie Rudolph, Fräul. Tombosi, Herrn Balletmeistrr Herbin, Selma Meyer und dem ganzen 6orp» äs Lallst. Sämmtltche Tänze find vom Herrn Balletmeister Herbin arrangirt. Die vorkommenden Dekorationen: 1 «ct: Spanische- Grenz-Wirthshaus bei Alcantara, 2. Act: Saal im rönigl. Schlosse zu Cintra, § Act: Garten mit Terrassen, 4 Art. Vor der rönigl. Burg zu Lissabon und Corridor, sind von dem Decoration-maler Herr Krause neu angeiertigt. Sämmtliche Lostüme find unter Leitung de- Obergarderobier- Herrn Matthe« neu angefertigt. Der Tert der Gesäuge ist an der Lasse für » Reugr. zu haben. Anfang halb 7 Uhr. — Ende gegen halb 10 Uhr. veffentlich,. Bibliotheken. Voltsbibliothek (in dem vormat. Rath-freischulgebäude) 11 12 U. Städtische Spareaste. Einzahlungen. Montag, Mittwoch, Freitag; k Erpedttiou-zett Rückzahlungen: Dienstag,Donnerstag, Sonnabend.(Bona. 8—12Nkr Uündi-ungen: Jeden Werkeltag, Bormittag und Nachmittag. Archäologisches Museum (im Friderieianum an der ersten Bürger schule) von 10—12 Uhr. Städtisches Museum, geöffnet von <,11 bis 4 Uhr, unentgeltlich Del Vecchio'» Kunst - Ausstellung, Markt, Kaufhalle, 10—3 Uhr. U. A. Klemm'- Rustkalten-, Jnstrum., u. Saitenhandl., Leihaustatt für Rustk (Mufikalien und Piano-) u. Mussk-Salon, Neumarkt, hohe Lilke. Tauberts Leihbibliothek, (H. Luppe) 30,500 Bände, ältere elas- fische Literatur u. stets Las Neueste enth., Zahaaui-gasse 44 part Attlter^vom Hsf-Phsiögntphen v SoLnukws,: Hotel de Pruste. B. Wehnerl - Beckmanns Atelier für Photographie Burgstraße Nr. S i« Garten. Ernst Sebhardt, »ad zur Eentral-alle, empfiehlt Wannen-, Vamps- und vouche-vader, so wie HauSVLder zu jeder Tageszeit. Sophien-Bad, Reichel-Satten, Dorotheenstraße Nr. l. Dampfbäder mrDawen täglich vonl—4Uhr, kürHerren täglich von früh 8—V,1 und Nachmittag- von 4—8 Uhr, Wannen- u. HauSbäder zu jeder Tageszeit. 799. Am untengesetzten Tage bei der Leipziger Produeten-Börse in Platz- wie in Termin-Geschäften (durch „loeo", auf der Stelle, und „p.", d. h. pro, zu späterer Lieferung, angedeutet), bezüglich ») des OeleS für l Zoll-Lentner, d) de- Getreides und der Oelsaaten für 1 Dresdner Scheffel (daneben auch für l Preuß. Wispelj, o) de- Spiritus für 122*/, Dresdner Kannen oder 1*/, Eimer 2*/, Kannen (--- 100 Preuß. Quart) vorgekommene Angebot--, Verkaufs- und Begehrs-Preise (mit „Bf", Briefe, „bz.", bezahlt und „Gd.", Geld bezeichnet) nach Thalern au-geworsen. Rüböl lovo: 12*/» ap Brf., 121/4 a-l dz.; p. Jan., Febr., ingleichen p. Februar, März, 12*/, Bf.; p. April, Mai 12i/, Bf. Leinöl lovo: 12 ap Bf. Mohnöl locro: 17*/, Bf. Weizen, 168 T, braun, loeo: nach. Qual. 61/4 — 6*/, Bf. u. dz.; feine W. 6i/, Gd. (nach Qual. 74 bis 80«ist Bf. u. bez.; feine Waare 76 Gd.j Roggen, 158 rt, loeo: nach Qual. 41/« bis 4*/,, ^ Bf., 41/4 bis 45/i, bez.; feine W. 4?/,4 a-k Gd. (n. Q. 51 bis 53 Brf., 50 bi- 53 bez.; feine W. 51»/, ap G.; x. Januar, Februar, ingl. p. Februar, März, 50i/, «P Gd.; p. April, Mai 52i/, a? dz., 51»/, Gd.j Gerste, 138 8, lovo: nach Q. 31/, bis 3*/4 «L bez.; f. Chevalier-G. 41/» Bf. (n. Qual. 40 bis 45 ^ bez.; f. Chevalier-G. 49 bz.j Hafer, 98 8, lovo: n. Qual. 2 bis 2i/« bez , 2i/,4 Gd. (nach Qual. 24 bis 26 bz., 24«/, Gd j Erbsen, 178 8, loeo: zum Speisen 51/, Bf. u. bz; zum Füttern 5 «p Bf. u. bz. sz. Speisen 66 Bf. u. bz., zum Füttern 60 Bf. u. bz.j Wtcken, 178 8, loeo: 41/4 Bf. (50 Bf.j Mais, 168 S, lovo: 4»/» ap Bf. s54 Bf.j Raps, 148 8, loeo: 7»/., Gd. (85 Gd.j Spiritus, loeo: 20i/, Bf., 20 bz. u. Gd.; p. Jan. 201/4 Gd.; p. Jan. di- Mai 20»/, Geld. Leipzig, am 29. December 1860. -L Aretschniann, Secr. Berichtigungen. ES ist S. 6197 d. Bl. beim Weizen statt „6>/».«§ G." zu lesen: 6i/, «P Gd.; S. 6198 bei der Gerste statt ,3*/i» zu lesen: 3*/, «ßk; S. 6237 gleich falls bei der Gerste ebenso statt „3*/i, «L" zu lesen: 3*/««^; wieder das beim Mais statt „41/, oqp Bf. (50 «p" zu lesen: 41/, «p Bf. (54 a^; endlich noch dort beim Spiritus das „bi- 201/," ^ streichen. Bekanntmachung. AuS einem in der Johannisgaffe allhier gelegenen GeschäftS- locale sind am 26. d. Mon. mittelst Einbruchs 2 Petschafte mit den Buchstaben 6. k'. und L«. k'. und etwa 36 Stück Neujahrskarten entwendet, dabei auch vom Diebe ein Nagelbohrer, welcher bei un- in Augenschein genommen werden kann, zurück- gelassen worden. Wir bitten um Mittheilung aller hierüber etwa bekannt ge wordenen Umstände. Leipzig, den 29. December 1860. Da- Polizei-El«t der Stadt Leipzig. Hermsdorf. Bausch, Act.
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