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Dresdner Nachrichten : 14.11.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185811147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18581114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18581114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1858
- Monat1858-11
- Tag1858-11-14
- Monat1858-11
- Jahr1858
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.11.1858
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Irische astf der Schützengasse ihre nächtlichen Exetcitien btgätiy ; über sie mußten nicht von der erwarteten Wirkung gewesen sein, denn auch im Arbeitshause suchte „das graue Männchen" sie auf und setzte seine Aufforderungen für die Entsühnung seiner Seele unablässig fort, so daß sie sich über ihr deS- fallsiges Verhalten sogar den Rath des AnstaltSgeistlichey zu Hubettusburg erbeten haben will. Natürlich war nach erfolgter Rückkehr zur Freiheit das Andrängen des Geiste- noch schlimmer geworben, und sie hatte denn auch ihre Gebete zwischen vier Pfählen nicht allein, sondern auch, wie ihr der Geist anbefohlen, an gewissen schönen Punk ten der Umgegend bei nächtlicher Weile fortgesetzt, nach dem ihr der Geist für den 16. Sept. 20,000 Lhlr. als Abschlagszahlung, den Rest der 5 Tonnen GoldeS zum 16 Nov. d. I. feierlichst verheißen hatte und ihr auch im Gcrichtsgefängnifse immer wieder erschienen war. Die Rei sen zu den erwähnten Punkten sie nannte den Lilirn- stein, Pillnitz, Augustusburg, den Oybin, Glashütte, die Hoflöönttz, Moritzburg, den großen Garten und selbst den weiten Kirchhof — kosteten selbstverständlich viel Geld, da sie anscheinend nicht allein gut zu leben verstand, sondern auch stets an die bezrichneten Orte fuhr, überdem auch jedesmal einen Begleiter mttnahm, den sie frei zu halten hatte, nämlich vor dem Augustusburg« Intermezzo den Zeische'schen Sohn (Fin.-Ealc. S.) und neuerdings einen gewissen Lauterbach. Hierzu nun, deponirte sie, habe sie sich die Gelder erborgt, die ihr auf ihren eigenen Namen Niemand gegeben haben würde, in der festen Urberzeu- gung, von dem „Geiste" zur rechten Zeit in den Besitz der erforderlichen Valuta versetzt zu werden. Er hatte sie aber bereits am 16 Srpibr. mit der Abschlagszahlung der 20,000 Thlr. im Stiche gelassen, und künftigen Diens tag als den 16. Novbr. werden die 5 Tonnen GoldeS wahrscheinlich auch weniger flüssig werden, als die zahl losen Krokodillszähren, welche die Schwindlerin während der ganzen Hauptverhandlung vergoß. Ihr Köhlerglaube, Local- und Provinzial-Nachrichten. Dresden, den 14. November. — Gestern Morgen verkündigte eine große Revcille der Militärmusikchöre den Geburtstag I. M. der Köni gin. Da dieser Tag zugleich der Todestag der durch lauchtigsten Mutter I. M. ist, so wird das Geburtsftst Allerhöchstderselben im Kreise der K. Familie in dcrRegel bereits am 10. Nov. begangen; der tiefen Trauer wegen ist dieses Jahr jedoch auch an dem letztgedachten Tage am K. Hofe von allen Festlichkeiten abgesehen worden. — Aus Berlin wird mitgekheilt, daß De. K H. beb Prinz-Regent von Preußen sich im Laufe der nächsten Lage nach Dresden zu begeben gedenke, um dem K. S. Hofe einen Besuch abzustatten. — Se. H. der Herzog von Koburg-Gotha hat die Ehrenmitgliedschaft des Tröstler'schen Conservatoriums für Musik zu Dresden huldreichst angenommen. — Der Glaube an Geister spukt entweder noch wirk lich in dem Gehirne schwacher Leute, oder, wenn er nicht in der That vorhanden ist, gilbt es wenigstens noch hier und da alberne Menschen, welche diesen Glauben Ande ren, ja selbst den aufgeklärtesten Männern octroyiren wol len. Dieser Fall ereignete sich gestern vor den Schran ken des hiesigen Bezirksgerichts. Angcklagt mehrfach ver übter Schwindeleien stand vor demselben die bereits we gen gleichen Treibens mit Arbeitshausstrafe belegte Ehr. I. Hundius, 49 Jahr alt und zur Zeit hier wohnhaft. Sie hatte nach ihrer am 10. Mai d. I. erfolgten Rück kehr aus dem ArbeitShäuse zu sieben verschiedenen Malen bei mehreren Personen Gelder, im Gesammtbctrage von ca. 50 Lhlr., thrilS auszüborgen versucht, thrils wirklich aufgrborgt, indem sie eMwevrr vorgab, die Frau Hof- braumeister K. 'bedürfe derselben, oder vorspiegelte, sie brauche das Gewünschte zur Hebung einer Erbschaft in ihrem Geburtsorte Johnsbach. Für einen Posten von 20 Lhlr. hatte sie sogar im Namen der bezeichnten Dame einen Schuldschein gefälscht. Wenn auf der einen Seite die Leichtgläubigkeit unbegreiflich ist, mit welcher die von der Schwindlerin Betbörten deren Worten ohne Wei teres Glauben schenkten, so sind auf der anderen Seite die Motive sehr erheiternd, aus denen sie die Betrügereien begangen und die Mittel zur Rückerstattung der geliehe nen Gelder beschaffen zu wollen versicherte. Es habe sie nqmlich, so erzählte sie, schon seit vier Jahren alltäglich ein »Geist" haranguirt uttd ihr befohlen, für sein Seelen-
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