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Dresdner Nachrichten : 31.12.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185812311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18581231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18581231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1858
- Monat1858-12
- Tag1858-12-31
- Monat1858-12
- Jahr1858
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.12.1858
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Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. 365. Freitag den 31. Decembcr 1858. »>!»-. lägl.Mvrg. — Inserate die Spallzeile «Pf. werden bt« Nb. 7 (Sonnl.v.tl—r) angenommen. — Sdonn. BittteljadrraNor.bei un. enttrtldl. Lieferungtn'S Hau«. Durck die VostViertelf.20 Ngr. Tin,. Nummern l Rgr. Expedition: Jobanne't-Nllee6 u.WaisenhauSstr.S pt. i thätigt bat — einen Bund der Liebe und des Ver- ! trauens." — Der gestrige Tag sah eines jener Opfer jugend lichen Leichtsinns vor den Schranken des Bezirksgerichts, die in maßloser Genußsucht in den Lag hineinleben, un bekümmert um das Ende, und wenn ihnen schließlich die zeilher zu Gebote stehenden Mittel fehlen, ihre kostspieli gen Bedürfnisse zu befriedigen, um jeden Preis und selbst auf dem Wege des Verbrechens sie zu beschaffen geneigt sind. Es war dies der hiesige Oberpostsecretair Carl Ad. Ludwig, gebürtig aus Wilsdruff, 36 I. alt, Vater von zwei im Alter von 7 und 8 Jahren stehenden Kindern. Seit längerer Zeit im Postfach« arbeitend, hatte er in den letzten Jahren einen Gehalt von 400 Thalern bezogen. Diese Geringfügigkeit seines Salairs giebt er als Grund an, daß er genöthigt gewesen, nicht nur das 5000 Lhlr. betragende Vermögen seiner Frau zuzusetzcn, sondern auch einen Lotteriegewinn von 800Thlrn. und einen ErbschaftS- antheil von 500 Thlrn. auf irgend welche Weise zu ver wenden, welche sämmtliche Summen in einem Zeiträume von ca. 10 Jahren verschwanden. Hierdurch geschah eS, daß er, an ein flottes und lockeres Leben einmal gewöhnt, im Laufe der letzten Jahre in Geldcalamitäien gerirth, die er anfangs durch Contrahirung von Schulden, später, wie sich gestern ergab, durch Unterschlagung undeclarirter Teld- briefe zu decken sich unterfing. Er hatte die Wahrnehmung gemacht, daß bei Briefen, auf deren Couverts die Absen der (in der Regel zur Ersparung des PortoS) die inliegenden Geldbeträge nicht bemerkt hatten, selten oder niemals der geschehene Unterschleif zu beweisen sei, indem sie nur als gewöhnliche Briefe gehen, die rartirt würden, und mochte sich nach und nach in dieser Beziehung eine ziem lich feine Nase angeschafft haben, wie es denn auch seinen College» schon seit längerer Zeit ausgefallen war, daß er die von ihm zu expedirenden undeckarirten Briefe häufig befühlte, sie vor die Augen und gegen das Licht hielt, auch was er früher nicht gethan, in letzter Zeit sehr für de» Abenddienst schwärmte und diesen für Andre oft stellvertre tend übernahm, muthmaßlich, weil in der geringeren Se quenz der Expedition zur Abendzeit irgendwelche Manipu lationen ungefährlich vorgenommen werden können. Auch hatte man wahrgenommen, daß er in seinem Cabinet ein« förmliche» Briefrröffnungsapparat besaß, bestehend aus einem dünnen, scharfen Messer, mehrere Sorten Siegellack, Leim Klei ster u.s. w. Wie überall, so ging auch hier der Krug so lqnge zum Wasser, bi« er brach. Pie nächste Veranlassung künIailuuZ rum äbmuieineii!. Mit dem 1. Januar 1859 beginnt ein neues Quar tals-Abonnement auf die Dresdner Nachrichten. Für 3 Monate bei unentgeldlicher Lieferung ins Haus ist der Preis 20 Ngr. Bestellungen werden angenommen: Jvhannnisallee und Waisenhausstraße Nr. 6 parterre. Local- und Provinzial-Nachrichten. Dresden, den 31 Deeember. — Se. M. der König hat dem außerordentlichen Beisitzer bei der Staatseisenbahndirection zu Leipzig. Stadt rath A. M. Weickert daselbst, daS Ritterkreuz des Al- brechtordens verliehen. — Von ungenannt bleiben wollenden Töchtern und Erben eines unlängst verstorbenen hiesigen langjährigen achtbaren Bürgers ist dem hiesigen Stadtrath die Summe von 1000 Thalern mit der Bestimmung übergeben wor den, daß davon 500 Thaler dem Bürgerhospitalfonds, 200 Thaler dem Waisenhaus«, 200 Thaler dem Findel hause zukommen, 100 Thaler aber zur Vertheilung an verschämte hiesige Arme durch die Armenversoigungs Be hörde verwendet werden lollen. — Der Dresdner Vorstand der Schiller-Stiftung, der bereits vor einiger Zeit dem K. S. Cultusministerium ein Capital von 8000 Thlrn. zur Verwahrung überge ben, besitzt gegenwärtig, mit Einschluß der bereits zuge sagten Außenstände, einen Fonds von mehr als 9000 Thlrn., und glaubt,, daß die Sammlungen der übrigen Comitees sich annähernd auf eine gleiche Summe schon gegenwärtig belaufen mögen. Freilich reicht DaS noch lange nicht auS, und der Vorstand richtet deshalb seine erneuerte Bitte um Förderung einer Sache, die, wie kaum eine andere, Sache der Nation sei. Denn „wer von al len den Tausenden, die diese Worte lesen, wäre nicht durch viele Dichter auch unserer Zeit um geistigen Genuß, um herzliche Erquickung, um sittliche Erhebung reicher gewor den ?- Eine Spende zur Schiller-Stiftung begründet einen Antheil an einem .schönen, edlen Werkt, hilft denFreund- schnfrsbund mit schließen, auf den Schiller in jenen Ta gen, in welchen auch ibn die bittere Lebenssorge nieder- beugtr, sich berufen und den er immer reinen Herzens be-
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