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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186208206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-08
- Tag1862-08-20
- Monat1862-08
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1862
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts Md des Raths der Stadt Leipzig. W L32.Mittwoch dm 20. August. 1862. Bekanntmachung, die Anmeldung neuer Schüler in die vereinigte Raths- und Wendler'sche Freischule, so wie in die Schule des Arbeitshauses für Freiwillige betreffend. Diejenigen Aeltern, Pslegeältern und Vormünder, welche für nächste Ostern um Aufnahme ihrer Kinder oder Pflege befohlenen in die vereinigte Ruths- und Wendler'sche Freifchule oder in die Schule deS Arbeitshauses für Freiwillige bei uns anzusuchen gesonnen sind. haben ihre Gesuche von jetzt an bis spätestens den AV. September d. I. auf dem Rathhause in der Schulgelder-Einnahme persönlich anzubringen und die ihnen vorzulegenden Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch die Zeugnisse über das Alter deS anzumeldenden KindeS, so wie darüber, daß demselben die Schutzpocken mit Erfolg eingeimpft worden, gleichzeitig mitzubringen. Noch wird aber bemerkt, daß nur die Kinder ausgenommen werden, welche nächste Ostern das achte Lebensjahr nicht überschritten haben, und daß daher jede diesem Erfordernisse nicht entsprechende Anmeldung unberücksichtigt bleiben muß. Nach erfolgter Prüfung wird die Bekanntmachung der beschlossenen Aufnahmen in der bisherigen Maße erfolgen. Leipzig den 21. Juli 1862. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner. -- M — >> > . . Bekanntmachung. Die Herstellung dreier Brücken im Connewitzer Holze soll auf dem Wege der Submission vergeben werden. Die Zeichnungen und Bedingungen sind aus dem Bauamt einzusehen und die Preisangaben bis zum ÄA. August v. versiegelt ebendaselbst abzugeben. Leipzig, den 9. August 1862. DeS Raths Oekonomie - Deputation. Bekanntmachung. Für den städtischen Feuerlöschdienst sollen zwölf Waffertienen — zweirädrige Karren mit einem Wafferfasse — angeschafft und die Lieferung auf dem Wege der Submission vergeben weiden. DaS Modell steht im Locale der vierten Feuerwache, Schukgaffe Nr. 1b. LieferungSanerbietungen sind bis zum 80. d. Mts. dem RathSbauamt zu übergeben. Leipzig, dm 19. August 1862. Die Deputation für Feuerlöfchanstalten. Wirthshausleben. Culturhistorische Skizze von Otto Msr. Wenn Jemand des Tages Last und Hitze getragen und seine Arbeit beendigt hat, ist es gewiß ein ganz verzeihlicher Wunsch, ein paar Stündchen im Kreise seiner Bekannten zu sitzen und bei einem Glase Bier mit ihnen zu politisiren, zu raisonniren, zu debattiren oder wie nun eben Stimmung oder Temperament sol ches Hervorrufen. Daß jedoch dieses Zubieregehen der Männer, aus mancherlei Gründen, unzählig vielen Ehefrauen höchst widerwärtig ist, kann Niemand in Abrede stellen, und wie ein alter Praktikus, der neulich seine vierte Gattin zur letzten Ruhe stätte geleitete, versichert, soll damit auch der Umstand zusammen- hängen, daß man in vielen Restaurationen fast ebensoviele Frauen als Männer findet. Kneipt auch die Hausfrau mit, dann steht der Gemahl unter Aufsicht, dann kann er nach keiner Seite hin einen übermüthigen Haken schlagen und thut er dies dennoch auf dem Nachhausewege in Folge des verlorenen DirectionsvermögenS, dann ist die treue Gattin das Schlepptau, welches ihre zweite Hälfte mit zarter Hand leitet. Es giebt viele hypochondrische, grausehende, leberverhärtete Murrköpfe, welche der Meinung sind, daß das Kneipenleben der Frauen denn doch in etwas zu besorglicher Weise überhand nehme, indem sogar auf vielen größeren Wirtschaften Damen Stamm- gastSrang erlangt und ihre Stammseidel fleißig auSzutrinken erlernt hätten. Die genannten Misanthropen behaupten, eine bürgerliche Hausfrau müsse sich deS Abends mit einem kurzen Spaziergange oder vielleicht auch allwöchentlich ein Mal mit Anhörung eine- Eoncert« oder Besuch eines öffentlichen Locals begnügen, um 10 Uhr aber daheim sein in ihrer Wirtschaft. Ferner meinen sie, die Pflichten einer Hausfrau und Mutter wären zu umfangreich, um alltäglich viele Zeit zum Vergnügen übrig zu lassen, und endlich sind sie gar noch so befangen, zu versichern, daß auch die Moral der Frauen inmitten eines zahl reich zusammengewürfelten Haufens von Männern, die Bier trin ken, nicht eben gewinnen könne. Zur Zeit unserer Väter freilich, wo man noch mancherlei beschränkte Ansichten hegte und namentlich über weibliche Zucht und Sitte häufig ganz anders wie jetzt dachte, da war die Bier stube einzig und allein Vergnügungsort der Männer. Sowohl in den Trmkstuben der Herren wie in den bürgerlichen Zechlocalen wurde keine Frau zugelassen; diese Wanken ihr Kännchen daheim oder thaten dies des Sonntags auf einem Spaziergänge. Nur an- den niedrigsten Schichten ver Gesellschaft besuchten bisweilen Frauenzimmer Bierschänken und mancher Chronist verkündet höchst ernsthaft, daß man ein Weib trunken in der Gosse gefunden oder sie wohlberecht unter dem Jubel der alten und jungen Gassenbrut nach Hause geleitet habe. Es ließen sich hier viele, ungemein ergötzliche Dinge erzählen, sie sind jedoch Inder immer so derber Natur, daß ihre öffentliche Mittheilunz sich nicht wohl ermöglichen läßt. Daß aber Frauen es im Zechen sehr weit bringen können, davon haben wir auch noch jetzt Beispiele und viele unserer Leser werden vielleicht die Braut gekannt haben, welche vor einigen Jahren an ihrem Hochzeitstage vierundzwanzig Seidel bayerisches Bier getrunken hatte und dann vollkommen selig von den Gästen nach ihrem Bette getragen wurde, um dorr den ersten Rausch des Eheglücks auszuschlafen. ES sind verschiedene Abbildungen und schriftliche Schilderungen über die innere Einrichtung der Zechstuben und das Treiben der Gäste auf unsere Zeit gekommen und wirklich spaßhaft ist auch hier ein Vergleich zwischen sonst und jetzt. Man denke sich einen Hotelier unserer Zeit, der im schwarzen Frack und überhaupt im GalovcoftÜm, mtt graziöser Verbeugung und obligatem HLnde- reiben einen zwischen Gepäck vergrabenen ankommenden Fremden
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