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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186208214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-08
- Tag1862-08-21
- Monat1862-08
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1862
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AaM«tt dis Muhl. BczMsMichts md des R«>hs dcr SIM LkWg. W 2Z3. Donnerstag den 21. August. 1862. Cmicurreazausschrtibe» behufs -er Cerichtuug einer neuen Wasserleitung fiir die Stadt Leipzig. Wir beabsichtigen für Leipzig eine neue, die ganze Stadt umfassende, das Wasser bis in die obersten Stockwerke der Häuser führende Wasserleitung zu errichten und deren Herstellung der Privat-Industrie zu überlassen. ES werden daher alle Diejenigen, welche, sei eS durch zu bildende Privatgesellschaften pder sonst die Herstellung der gedachten Wasserleitung und deren künftige Verwaltung in Entreprise zu nehmen grspynen sind, hiermit aufgefordert, sich, bis zum bd. November dieses Jahres bei uns zu melden und die von ihnen zu stellenden Bedingungen uns mitzucheilen. Wir stellen dabei eine Betheiligung der Stadt in sichere Aussicht und bemerken noch, daß bereits ein vollständiger Plan einer neuen Wasserleitung vorliegt und dessen Einsicht und Benutzung frei gestellt wird. Leipzig, den 12. August 1862. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner. Bekanntmachung. ES sollen die beiden Hauptkirchen dieser Stadt St. Nicolai und St. Thomae mit Wafferheizungen versehen werden. Diejenigen Herren Gewerken und Besitzer von Fabrik - Etablissements, welche geneigt sind, die Ausführung in einer oder in beiden Kirchen zu übemehmen, können die betreffenden Grundrisse und näheren Bedingungen auf unserem Bauamte jederzeit einsehen und haben die Zeichnungen und Kostenanschläge zu diesm Anlagen längstens bis zum L. November dieses JayreS daselbst abzugeben. Leipzig, den 14. August 1862. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner. Bekanntmachung. Für den städtischen Feuerlöschdienst sollen zwölf Waffertienen — zweirädrige Karren mit einem Wafferfaffe — angeschafft und die Lieferung auf dem Wege der Submission vergeben werden. DaS Modell steht im Locale der vierten Feuerwache, Schulgaffc Nr. 15. Lieferungsanerbietungen sind bis zum AO. d. MtS. dem RathSbauamt zu übergeben. Leipzig, den 19. August 1862. Die Deputation für Feuerlöschaustalten. Axkanntmachung. " Die zum Neubau der Turnhalle erforderlichen Tischler-, Schlosser-, Glaser-, Klempner-, Schieferdecker- und Lackirer-- Arbeiten sollen auf dem Wege der Submission vergeben werden. Die näheren Bedingungen hierüber sind auf dem RathS- Bauamte einzusehen und die Forderungen bis zum I. September d. I. daselbst versiegelt abzugeben. Leipzig, den 20. August 1862. De- Raths Wau » Deputation. tvirthshausleben. Kulturhistorische Skizze von Otto Msr. (Schluß.) Nur wenige unserer Leser werden wissen, daß nach den un- ie Gal vermeidlichen Zunftgesetzen der alten Zeiten auch die einem Meisterstücke unterworfen waren, so volkSthümlich der daß." - -- - - und deutsch, daß sein germanischer Ursprung gar nicht zu bezwei feln ist. Hatte nämlich der Candidat mindestens drei Jahre al- Hausknecht fungirt und beabsichtigte einen Gafthof zu übernehmen, so lud er einige Collegen und Freunde als Zeugen ein und legte m ihrer Gegenwart das Gramen ab. Dieses bestand darin, daß er drei Male hin und zurück über da- llntertheil eines neuen Stallbesens springen mußte, und dabei nur zwei Athsmzüge thun durfte. Dieser Theil der Geschicklichkeit war der leichtere. Hatte er nämlich die Sprünge glücklich vollbracht, so erschien die HauS- magd, in der Hand nicht einen Blumenstrauß, wie bei Meister promotionen der Handwerke dem Examinanden gereicht wurde, son dern einen gewissen, au- dem Pferdestalle entnommenen Gegenstand hallend. Dieser wurde drei Male in die Höhe geworfen und der Candidat mußte ihn mit den Lippen auffangen, doch so, daß er nicht auseinander fiel, weil sonst der Wurf nicht- galt. Als der Wirth zum „grauen Wolfe" in Kleinzschocher im Jahre 1734 dieses Meisterstück versuchte, mißglückte e« ihm nicht weniger alß neun Male. Wenn wir oben sagten, daß unsere Urmütter eS für eine Ehren Pflicht gehalten hätten, mit rastlosester Tätigkeit sich ihre« HSuS lichen Pflichten zu unterziehen, so darf man jedoch nicht glauben, daß sie in nonnenhafter Abgeschlossenheit lebten und dem Vergnügen gänzlich entzogen waren. O nein! Bei Familienfesten, Schmäustti, Kirchweihen, Erntefesten und JnnuvaSfestüchkeiten tanzte die Haus frau eben so herzhaft wie ihre Jungfer Tochter und de- Sonntags war es eine heilige Pflicht des Gatten, mit den Geinigen einen Spazier gang ins Freie zu unternehmen. Nahegelegene Dörfer oder Vor werke waren gewöhnlich das Ziel dieser Ausflüge, doch währten dieselben selbst im Sommer nur bis zum Thorschluß. Mit den: ersten Stundenrufe des Nachtwächters lag der Gemahl mit über die Ohren gezogener Schlafmütze sicherlich an der Seite seines Weibes, die aber war auch schon mit Sonnenaufgang rüstig ans den Federn und an der Arbeit in Haus und Hof; denn unberührt vom Dunste spätabendlicher Stammkrüge genügten ihr schon wenige Stunden der Ruhe, um den Körper wieder mit neuer Kraft zu erfüllen. Um sechs Uhr im Sommer und um sieben Uhr im Winter wurde in jeder anständigen Bürgerfamilie die Moraensuppe, welche seit etwa hundert Jahre« der Kaffee vertritt, gegessen, und zwar immer erst nach gemeinschaftlichem Morgengebet. Nun läßt sich aber freilich nicht in Abrede stellen, daß diese alte gute Hausordnung keineswegs in allen Familien festgehalten wurde und namentlich zu Anfänge des vorigen Jahrhunderts, wo die Sittenlosigkeit der Höfe den niederen Schichten des Volkes nicht eben em gutes Beispiel gab, sich besonders auf Lfolirter ge legenen Pergnügun-Sorten so viele Unziemlichkeiten und auffällige Scenen ereignete«, daß man darüber eine umfangreiche vdromgus 1,vanck»l«u»» schreiben könnte. Vir finden aber anch, daß diese
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